Mitunter gibt es ja unglaublich gute Musiker:innen, bei denen hat man den Eindruck, sie würden sicherlich sogar dann noch grooven, wenn sie nur mit dem Besteck auf ihrem Teller klappern. Oder wenn sie mit einem Feuerzeug auf den Rand des Aschenbechers schlagen. Oder im Zweifelsfall sogar dann, wenn sie GAR keinen Ton von sich geben! Was wenige wissen: Die Gruppe Earth, Wind & Fire um ihren Bassisten Verdine White ließ schon im Jahr 1974 eben diese Vorstellung Realität werden!
Verdine White & Earth, Wind & Fire
Und das geschah so: Zunächst setzte E,W&F-Gründungsmitglied Verdine White – stilecht mit Afro-Frisur und Disco-Hose zu einem seiner groovigen Basssoli an. Kurz nach dem Höhepunkt des Solos groovte die Band noch einige Takte weiter, um danach in einen neuen Part überzugehen, in welchem keiner der Musiker mehr einen Ton von sich gab und sich stattdessen nur noch im Takt bewegte. Der Part wurde durch vereinzelte flinke Unisono-Läufe aufgelockert, ehe sich der Song in einer Art Zeitlupen-Effekt verlangsamte und somit zu seinem Ende fand. Eine unglaublich beeindruckende Performance!
Wir sehen: Es gibt sie tatsächlich, die Musiker:innen, die im Grunde noch nicht einmal ein Instrument anzufassen brauchen, um das Publikum mit ihrem satten Groove zu begeistern! Und natürlich haben Earth, Wind & Fire mit ihrem Bassisten Verdine White schon seit den frühen 1970er-Jahren einen festen Platz auf dem Groove-Olymp inne. Was für eine Freude, dass diese Band auch heute noch aktiv ist!
Was ist “California Jam”?
Übrigens: Das „California Jam“-Festival (auch: Cal Jam) war ein friedliches Rockfestival, das am 6. April 1974 auf der ehemaligen Rennstrecke „Ontario Motor Speedway“ im kalifornischen Ontario stattfand. Es traten acht Bands auf, Headliner waren Deep Purple und Emerson, Lake and Palmer. Obwohl „nur“ 250.000 Tickets verkauft wurden, waren Schätzungen zufolge 400.000 Menschen auf dem Festivalgelände.
Cal Jam brach auch den Rekord mithilfe der zum damaligen Zeitpunkt lautesten PA-Anlage. Bekannt wurde das Festival auch durch den Wutanfall des Deep-Purple-Gtarristen Ritchie Blackmore, der während seines Gigs eine Gitarre, mehrere Gitarrenanlagen und eine hochwertige TV-Kamera zerstörte. Das Management beglich den Schaden kurz nach dem Festival.
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In diesem Sinne: Viel Freude beim Grooven – mit und ohne Instrument – und viel Spaß mit dem Clip!