So werden die Klangbeispiele der D‘Addario XS, XT, EJ Bronze 80/20 und Phosphor Bronze Saiten in der Praxis aufgezeichnet.
Für die Soundfiles ziehe ich alle Saiten auf meine Breedlove Oregon Concert LTD, deren Korpus komplett aus Lorbeer gefertigt ist. Die Gitarre wird über ein Neumann KM184 abgenommen und über den Preamp meiner RME Fireface UFX geschickt. An dieser Stelle möchte ich gleich erwähnen, dass unser Vergleich mit einer Prise Salz genossen werden muss. Zwar kommt für alle Audiofiles das gleiche Setup zum Einsatz, aber aufgrund des Saitenwechsels zwischen den Aufnahmen kann natürlich nicht garantiert werden, dass die Mikrofonposition auf den Millimeter genau exakt bleibt. Dennoch habe ich mich bemüht, meine Sitzposition sowie den Mikrofonabstand auszumessen und möglichst genau beizubehalten. Auch kann es zu leichten Abweichungen im Anschlag kommen. Klangliche Grundzüge können aber dennoch klar herausgefiltert werden.
Die D‘Addario XS, XT, EJ Bronze 80/20 und Phosphor Bronze-Saiten im Vergleich
Dank des kundenfreundlichen Verpackungsdesigns mit nur einem Beutel gestaltet sich das Entnehmen und Aufziehen der Saiten sehr komfortabel. Die farbigen Ballends ermöglichen sofort, die passende Saitenstärke zu erkennen und das Hantieren mit Einzeltütchen entfällt. Alle Saiten sind extrem schnell in Tune und halten nach ein paar Dehnvorgängen die Stimmung sehr stabil. Hinsichtlich des Spielgefühls punkten sowohl die beschichteten Saiten als auch der EJ-Satz mit hohem Komfort und geringem Widerstand. Auch Saitengeräusche beim Sliden bewegen sich in einem sehr natürlichen Rahmen. Hinsichtlich des Klangs bestätigt sich, dass die 80/20 Bronzesaiten höhenreicher und wohliger in den Mitten sind, wobei die angenehmen Mittenfrequenzen sie aber nicht weniger durchsetzungsfähig machen. Der brillante Schimmer tritt stark hervor und die Bässe sind straff und transparent. Die Phosphor-Bronze-Saiten zeigen sich etwas voller mit deutlich mehr Mitten. Hier von „besser“ oder „schlechter“ zu reden, macht wenig Sinn, denn in Abhängigkeit von der Spielsituation, den Fingernägeln, dem Plektrum und natürlich dem Instrument kann beides vorteilhaft sein. Hier gilt es auszuprobieren!
Für dich ausgesucht
Direkt nach dem Aufziehen gefallen mir persönlich die EJ-Saiten am besten. Aufgrund ihrer fehlenden Beschichtung sind sie sehr offen im Höhenbereich und liefern einen tollen „Sparkle“. Die Unterschiede zu den beschichteten XT- und XS-Varianten sind zwar hörbar, fallen jedoch nicht so gigantisch aus, dass sie für mich entscheidend wären. Das Coating lässt die Brillanzen immer noch toll durchkommen und zeigt sich als sehr hochwertig. Untereinander weisen die XT- und XS-Saiten nur geringe Klangunterschiede auf, die für mich nicht weiter ins Gewicht fallen. Da die Beschichtung der XS-Reihe eine höhere Lebensdauer als die der XT-Saiten verspricht, adressieren sie Player, die tendenziell eher seltener die Saiten wechseln wollen.