Herzlichen Glückwunsch: Du hast dich entschieden, E-Bass zu spielen – willkommen auf der Sonnenseite des Lebens! Die erste Herausforderung, die sich dabei stellt, ist die Auswahl des passenden Instruments. Zudem sind für den Anfänger aber auch noch ein Bassverstärker und ein paar weitere Kleinigkeiten nötig. Einfache Abhilfe schaffen hier “Starter Sets” bzw. “Bass Bundles”, die heutzutage von zahlreichen Herstellern angeboten werden. Sie beinhalten neben einem Instrument auch gleich einen Verstärker bzw. Basscombo, Kabel, Plektren etc. Ein preisgünstiges Rundum-Sorglos-Paket also, das alles Nötige beinhaltet, um sofort loszulegen! Ein weiterer Vorteil: die Preise für die meisten Starter-Sets halten sich in durchaus überschaubaren Grenzen – ein wichtiges Argument gerade z.B. für Eltern, die sich nicht sicher sind, ob ihr Sprössling es mit dem E-Bass auch wirklich ernst meint! In diesem Testmarathon haben wir sechs dieser Einsteiger-Sets für Bass genauer unter die Lupe genommen und miteinander verglichen. Nachfolgend findet ihr die Einzeltests, Infos über den Versuchsaufbau und ein Gesamtfazit zum Thema folgen weiter unten auf dieser Seite.
- Quick Facts: Die Vorteile eines Starter-Sets für E-Bass auf einen Blick!
- Einzeltests der sechs vorgestellten Starter-Sets für E-Bass
- Versuchsaufbau für den Vergleichstest der Einsteiger-Sets für E-Bass
- Fazit Vergleichstest der Starter-Sets für E-Bass
- Starter-Sets E-Bass – Kaufempfehlungen der Redaktion
- Für leicht Fortgeschrittene: das Creative Bundle – ein individuelles modulares Set
Quick Facts: Die Vorteile von Einsteiger-Sets für Bass auf einen Blick!
- Ein Set beinhaltet i.d.R. ein Instrument mit Tasche, einen Verstärker/Basscombo, Instrumentengurt, Stimmgerät, Ständer, Kabel, Plektren etc.
- Die Komponenten werden für gewöhnlich vom Hersteller bereits so zusammengestellt, dass sie sich sinnvoll ergänzen.
- Durch dieses “Rundum-Sorglos-Paket” ist keine zeitaufwändige und verwirrende Suche nach Einzelkomponenten nötig.
- Die Preise für Einsteiger-Sets sind für gewöhnlich sehr überschaubar.
- Die Qualität für Einsteiger-Equipment ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen, sodass Bass-Neulinge durchaus über einen längeren Zeitraum mit einem Einsteiger-Set arbeiten können.
- Einige Sets kommen auch gleich mit Einsteiger-Lehrmaterial (DVD, Lehrbuch …) für die ersten Schritte am Instrument.
Einzeltests der sechs vorgestellten Starter-Sets für E-Bass
Hier findet ihr zunächst die sechs Einzeltests der von uns vorgestellten E-Bass-Bundles. Ein Fazit bzw. einen Vergleich der einzelnen Einsteiger-Sets findet ihr weiter unten im Text. Wer wenig Zeit hat, kann also gleich weiter nach unten scrollen. Allen anderen wünschen wir viel Spaß beim Stöbern in den Einzeltests!
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Noch einen Schritt weiter: das Creative Bundle für E-Bass
Neben den bereits konfigurierten Einsteiger-Sets bietet zum Beispiel das Musikhaus Thomann auf seiner Webseite die Möglichkeit, sich unter dem Namen “Creative Bundle” ein individuelles Paket zusammenzustellen, das man seinen persönlichen Bedürfnissen und/oder dem eigenen Budget anpassen kann. Das macht natürlich Sinn – setzt aber auch voraus, dass man bereits weiß, was man möchte oder braucht. Das Paket der Einzelkomponenten ist dann entsprechend günstiger als die Summe der Einzelpreise.
Weitere Infos zu den Creative Bundles gibt es hier.
Versuchsaufbau für den Vergleichstest der Einsteiger-Sets für E-Bass
Um den Test so authentisch wie möglich zu machen, bekam ich alle Sets so, wie sie auch jeder andere Kunde bekommt. Die Bässe waren “out of the box”, erhielten also keinen extra Service (wie z.B. ein Setup von einem Techniker/Gitarrenbauer etc.).
Der Grund: Es ist davon auszugehen, dass man als Anfänger noch nichts über das Einstellen des Halsspannstabs und der Brücke des E-Basses weiß. Deshalb ist es natürlich enorm wichtig, dass das Instrument in einem sehr gut bespielbaren Zustand zum geneigten Kunden kommt. Vermutlich erst einmal viel wichtiger, als verwendete Korpushölzer oder derlei Fakten. Ein schwierig zu bespielendes Instrument kann einem nämlich gerade am Anfang sehr schnell die Lust an der Sache verderben – und das wäre schade!
Die Klangbeispiele dieses Vergleichstests sind eine Mischung aus einem D.I.-Signal des Instruments und einem Raum-Mikrofon (Neumann U87), welches ca. 1 Meter vor dem Amp des jeweiligen Pakets platziert war. Sämtliche Regler, sowohl an den Instrumenten wie auch an den Verstärkern, waren in Neutralstellung.
Fazit Vergleichstest der Starter-Sets für E-Bass
Zuerst stellt sich natürlich die Frage, was ein gutes Einsteiger-Set ausmacht. In erster Linie sollte es dem/der aufstrebenden Bassisten/in das Leben so leicht wie möglich machen, also keine unnötigen Hürden in den Weg stellen. Das Instrument muss ohne großen Aufwand bespielbar sein und das Gewicht sich möglichst im Rahmen halten. Das Set darf dagegen nicht den Eindruck erwecken, Bass spielen sei schwer und harte Arbeit, bei der regelmäßig Finger und Rücken schmerzen. Nein: Spaß, Spaß, Spaß sollte hier die Devise sein!
Dazu gehört auch ein Verstärker, der einigermaßen die tiefen Frequenzen des Instrumentes übertragen kann. Nur wer Freude an der Sache hat, ist auch motiviert, und die Chancen einer dauerhaften Liebesbeziehung zwischen Mensch und Bass erhöht sich drastisch. Deshalb stehen spielen bei Einsteiger-Sets Faktoren wie Bespielbarkeit, Gewicht, Größe etc. eine viel bedeutendere Rolle als Spezifikationen wie Korpus-Holz und dergleichen.
Diese Tatsache vorausgesetzt, ist zu sagen, dass bis auf zwei Ausreißer alle Sets diese Bedingungen vollständig erfüllen. Allen Sets darf man ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bescheinigen – manchen sogar ein hervorragendes! Das Niveau der Instrumente, ihrer Verarbeitung und Ausstattung, ist angesichts des Preises wirklich erstaunlich. Da hat sich in den letzten Jahren doch sehr viel getan!
Ehrlich gesagt, war ich vor diesem Test etwas besorgt, was mich da erwartet. Ich bin aber aufgrund der in Relation zum Preis gebotenen Qualität fast ausnahmslos positiv überrascht. Alle Bässe machen es dem Anfänger leicht und stellen ihm keine unnötigen Hindernisse in den Weg (mit Ausnahme des Gewichts des JB-75 und dem zu kleinen Ibanez-Verstärker).
Kinder, Jugendliche und generell Menschen mit kleineren Händen sind bei Ibanez, Epiphone oder der Shortscale-Variante des HB PB-20 am besten aufgehoben. Der Squier Affinity, der Harley Benton PB-20 und JB-75 sind für ausgewachsene Hände zu empfehlen. Allerdings fällt der JB-75 beim Gewicht doch arg aus dem Rahmen. Hier ist es sinnvoll, sich vor Ort einen aus verschiedenen JB-75s auszusuchen.
Der Epiphone Toby Bass und der Harley Benton PB-20 positionieren sich klanglich und optisch meiner Meinung nach eher in der Rock-Ecke. Alle anderen sind hinsichtlich ihrer Optik und ihres Sounds klassische Allrounder.
Was man mit seinem Set schon so alles anstellen kann, wird aber durch den mitgelieferten Combo-Verstärker definiert. Mit dem Epiphone und den beiden Harley-Benton-Sets kann man sowohl alleine zu Hause, wie auch schon in moderater Lautstärke mit anderen Musikern jammen. Der Amp von Fender ist ok für das alleinige Üben, der Ibanez reicht leider nicht mal dafür.
Beim Zubehör glänzen Ibanez und Epiphone mit Quantität, die drei anderen liefern mit Gurt und Kabel (evtl. noch Tasche) das Nötigste, was aber zum Start auch ausreichend ist. Sämtliches Zubehör ist erwartungsgemäß von einfacher Qualität, funktioniert aber tadellos.
Wird man bei den vorkonfigurierten Einsteiger-Sets nicht fündig, so bietet das modulare System auf der Thomann-Webseite die Möglichkeit, sich selbst ein auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnittenes Paket zu schnüren. Das ist sinnvoll, wenn man bereits weiß, was man will und braucht und/oder durch Eltern/Geschwister etc. die ein oder andere Komponente bereits zu Hause hat. Infos zu diesen Angeboten gibt es auf der nächsten Seite!