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Vergleichstest Iso Cabinets

Das Aufnehmen von E-Gitarren in den heimischen vier Wänden ist heute einfacher denn je. Jede Musik-Software bietet mittlerweile digitale Amp-Simulationen und lässt sich mit einer riesigen Auswahl an externen Plugins erweitern. Auch im Hardware-Bereich können mit Modeling- oder Profiling-Amps hochwertige Gitarren-Tracks aufgenommen werden und eine immer größer werdende Auswahl an Loadboxen mit Speakersimulation ermöglicht das „silent recording“ echter Röhrenamps. Wer aber nach wie vor der Meinung ist, dass die Kombination aus Gitarrenlautsprecher und Mikrofon nicht zu schlagen ist, könnte mit einem Iso Cabinet glücklich werden.

TestMarathon_IsoCabinets_RZ

Was ist ein Iso Cab? 

Das Prinzip ist eigentlich recht einfach: Man baut einen Kasten um seinen Lautsprecher, der den Schall nach draußen so gut wie möglich isoliert. Die meisten Isolation Cabinets sind mit einem einzelnen 12“-Lautsprecher ausgestattet, der mithilfe einer internen Halterung mikrofoniert und über entsprechende XLR-Buchsen verkabelt werden kann. Wichtige Kriterien sind dabei natürlich die Größe des „Aufnahmeraums“ und die Effektivität der Schalldämmung, um auch in Zimmerlautstärke ein amtliches Gitarrenbrett aufnehmen zu können.

Welches Iso Cab ist das beste?

Der Klang macht die Musik! Das hängt natürlich zum einen vom Lautsprecher ab, der den größten Teil des Sounds bestimmt. Aber auch die Resonanzen und die Dämmung des Innenraums sind ausschlaggebend, denn wir nehmen das Signal ja mit dem Mikrofon ab und dafür sollte er auch optimiert sein. 

Iso Cabinets im Vergleich

Damit wir den optimalen Vergleich haben, wurde bei allen Beispielen derselbe Amp benutzt und beim Mikrofon habe ich mich für den Klassiker entschieden, das SM57. In den einzelnen Tests kommen aber auch andere Mikros zum Einsatz, um herauszufinden, welche Kombination aus Speaker und Mikrofon gut funktioniert. 

Bevor wir uns um die einzelnen Sound-Disziplinen und den Direktvergleich der Boxen kümmern, wollen wir euch zunächst einmal die drei Testberichte präsentieren. Natürlich könnt ihr sie auch später lesen und euch direkt dem Vergleich widmen. Ganz wie ihr wollt!

Die Disziplinen

Wir haben sieben verschiedene Sounds heraus gesucht, die wir im Rahmen unseres Testmarathons auf ihren “Klanggenuss” überprüfen wollen. Folgende Sounds aus dem alltäglichen Leben eines Gitarristen, sind in unserem Direktvergleich am Start:
Clean Channel
Clean Strat – Unverzerrter Strat-Sound, mit Picking und Strumming gespielt
Clean Jazz – Typischer Semi Akustik Sound mit wenig Höhen

Crunch Channel
Crunch Stones – Leicht angezerrter Ton mit der Tele, wie es Mr. Keith Richards gerne hat
Crunch Classic Rock – Britische Mitten und Overdrive, AC/DC stand Pate

Lead Channel
Lead Powerchords – Mehr Gain und Powerchords mit der Les Paul
Lead Baritone – Es geht nach unten, Bariton Les Paul mit ordentlicher Verzerrung
Lead Metal – Mid Scoop Sound mit der SG

Amp-Einstellungen
Hier sind die Einstellungen des Verstärkers für die Beispiele, der Master am Amp steht immer auf 10 Uhr.

Clean Strat Picking

GitarreChannelPresenceVolumeTrebleMiddleBass
StratClean1414141012

Clean Jazz Chords

GitarreChannelPresenceVolumeTrebleMiddleBass
ES-335Clean914101312

Crunch Stones

GitarreChannelGainVolumeTrebleMiddleBassPresence
TeleCrunch101213111310

Crunch Classic Rock

GitarreChannelGainVolumeTrebleMiddleBassPresence
SGCrunch12111215129

Lead LP Rhythm

GitarreChannelGainVolumeTrebleMiddleBassPresence
Les PaulLead12101313129

Lead Baritone

GitarreChannelGainVolumeTrebleMiddleBassPresence
BaritoneLead12101414129

Metal

GitarreChannelGainVolumeTrebleMiddleBassPresence
SGLead161014121514

Der Vergleich

Gleich zu Anfang muss ich natürlich sagen, dass man diesen Vergleich nur als Annäherung sehen darf, denn jeder Speaker reagiert anders auf eine gewisse Ampeinstellung. Ihr werdet merken, dass es in dieser Hinsicht gravierende Unterschiede gibt, der eine klingt sehr höhenbetont, der andere etwas muffiger. Auch auf die Einstellung der Klangregelung am Amp gibt es unterschiedliche Reaktionen. Um den Unterschied zu einer „normalen“ 4×12 Box ebenfalls direkt zu hören, habe ich jedes Beispiel auch mit meiner Greenback-bestückten Marshall Box aufgenommen, selbstverständlich ebenfalls mit einem SM57.

Clean Channel – Strat Picking

Audio Samples
0:00
Grossmann SG Jet City Jetstream ISO12 Randall ISO 12 Marshall 412

Clean Channel – Semi Akustik Jazz

Audio Samples
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Grossmann SG Jet City Jetstream ISO12 Randall ISO 12 Marshall 412

Crunch Channel – Tele Stones Crunch

Audio Samples
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Grossmann SG Jet City Jetstream ISO12 Randall ISO 12 Marshall 412

Crunch Channel – SG Classic Rock

Audio Samples
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Grossmann SG Jet City Jetstream ISO12 Randall ISO 12 Marshall 412

Lead Channel – Les Paul Powerchords

Audio Samples
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Grossmann SG Jet City Jetstream ISO12 Randall ISO 12 Marshall 412

Lead Channel – Baritone

Audio Samples
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Grossmann SG Jet City Jetstream ISO12 Randall ISO 12 Marshall 412

Lead Channel – Mid Scoop Metal 

Audio Samples
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Grossmann SG Jet City Jetstream ISO12 Randall ISO 12 Marshall 412

Fazit

Für mich war die Grossmann SG Box eindeutig der Testsieger. Verarbeitung, Konzeption, Schallreduktion, Sound – alles erstklassig. Ich wüsste nicht, was man bei ihr noch besser gestalten könnte. Außerdem bietet sie die Möglichkeit, die Speaker schnell zu wechseln und den Sound sogar mit zwei Mikrofonen abzunehmen. Bei den drei anderen Boxen ging es eher mittelmäßig zu. Zwar können auch sie mit Vorteilen aufwarten, aber zum Teil auch mit gravierenden Mängeln. Die Randall Box beispielsweise klingt mit dem Vintage 30 Speaker ganz gut, hat aber wenig Schalldämmung und eine schlecht positionierte Mikrofonhalterung . Die Jet City hat eine gute Schalldämmung, aber den Speaker finde ich zu bissig. Die Grossmann liegt zwar mit Vollausstattung und Celestion Greenback und 673 Euro preislich an zweiter Stelle, aber das Geld ist gut investiert und die Kiste jeden Cent wert. Dahingegen rechtfertigt die Randall Iso 12 meines Erachtens nicht den hohen Preis von 712 Euro. Die Frage stellt sich, ob die Kompromisse, die man bei den verschiedenen Boxen eingehen muss, eine Anschaffung trotzdem erlauben, ob man vielleicht mit etwas Handarbeit noch zur Optimierung beitragen kann, oder ob man gleich tiefer ins Portemonnaie greift und sich eine Box leistet, bei der man keine Kompromisse machen muss.

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