Kaum ein anderer E-Bass hat in der letzten Dekade für derart viel Furore gesorgt wie das V7-Bassmodell aus dem Hause Sire – besser bekannt als der “Marcus Miller V7 Bass”. Seitdem der amerikanische Bass-Superstar Marcus Miller mit der koreanischen Company kooperiert, ist viel Bewegung in den Markt gekommen ‑ Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft! Zu keinem anderen Instrument bekommen wir derart viele Fragen gestellt: “Wie klingt der V7 mit Esche-Body im Vergleich zum Erle-Body?”, “Wie klingt das Ebenholz-Griffbrett im Vergleich zum Ahorn-Griffbrett?”, “Was ist der Unterschied zwischen der normalen und der Vintage-Serie des V7?”, “Wie klingt die Vintage-Serie im Vergleich zur normalen Serie?” etc. Auf alle diese Fragen wollen wir in diesem Artikel Antworten finden und vor allem die verschiedenen Ausführungen klanglich miteinander vergleichen. Das ist ja schließlich immer noch das entscheidende Kriterium! Auf geht’s …
- Sire Marcus Miller V7 vs. Sire Marcus Miller V7 Vintage
- Sire Marcus Miller V7 – Holz-Kombinationen
- Sire Marcus Miller V7 – Griffbrettradius
- Sire Marcus Miller V7 – Blockinlays im Griffbrett
- Video: Klangunterschiede in der Sire-V7-Modellpalette
- Sire V7: 1st Generation vs. 2nd Generation
- Marcus Heritage-3 Elektronik: Bedienung der Sire-Elektronik
- Video: Umgang mit der Sire Marcus Heritage-3 Elektronik
Mittlerweile hat der Sire Marcus Miller V7 ja so einige Brüder und Schwestern bekommen: den V3, den V9 und den V10. Der absolute Publikumsliebling – und auch Marcus Millers erste Wahl – ist und bleibt jedoch der V7, weshalb wir uns auf dieses Modell fokussieren möchten.
Ein weiterer Punkt dieses Artikels ist die Erläuterung der umfangreichen Onboard-Aktivelektronik des V7, die Marcus Heritage-3 Elektronik. Auch zum Umgang mit dieser aktiven Elektronik tauchen stets Fragen seitens unserer Leser auf. Daher gibt es im zweiten Teil dieses Artikels auch zu diesem Thema eine Erläuterung inklusive eines Videos mit Klangbeispielen.
Sire Marcus Miller V7 vs. Sire Marcus Miller V7 Vintage
Der V7 ist in zwei unterschiedlichen Ausführungen erhältlich, welche abermals verschiedene Optionen bezüglich der Holzauswahl bereithalten. Im Grunde hat die “normale” Serie keinen zusätzlichen Namen, daher nenne ich sie hier einfach mal “Standard”. Die zweite Ausführung nennt sich “Vintage”.
Die von uns getesteten Modelle sind:
Für dich ausgesucht
- V7 2nd Generation mit Esche-Body & Ahorn-Griffbrett (*Produktseite auf thomann.de)
- V7 2nd Generation mit Erle-Body & Ebenholz-Griffbrett (*Produktseite auf thomann.de)
- V7 Vintage mit Erle-Body & Ahorn-Griffbrett (*Produktseite auf thomann.de)
- V7 Vintage mit Esche-Body & Ahorn-Griffbrett (*Produktseite auf thomann.de)
*Links sind Affiliate-Links zum Musikhaus Thomann. Die verlinkten Modelle können aus Gründen des aktuellen Sortiments hinsichtlich ihrer Finishes (Lackierungen) abweichen.
Betrachtet man das Ganze historisch, so orientiert sich die Standard-Serie grob am 60’s Jazz Bass und die Vintage-Serie grob an den Spezifikationen der 70er-Jahre. Nachfolgend findet ihr die wichtigsten Unterschiede zwischen beiden Modellreihen.
Sire Marcus Miller V7 – Pickups/Tonabnehmer
- Standard-Serie: MM Revolution Pickups
- Vintage-Serie: MM Vintage-J Revolution Pickups mit Draht aus Enamel, der in 70er-Jahren häufig verwendet wurde. Zudem besitzen die Pickups das sogenannte “70’s Spacing” – hier sitzt der hintere Tonabnehmer ca. 5mm näher an der Brücke und liefert daher etwas mehr Höhen und Hochmitten.
Sire Marcus Miller V7 – Bridge
- Standard-Serie: High Mass mit massiven Saitenreitern
- Vintage-Serie: Klassischer Blechwinkel mit gerillten Saitenreitern
Sire Marcus Miller V7 – Holz-Kombinationen
Die Standard-Serie gibt es in den folgenden Ausführungen:
- Erlekorpus, Ahornhals, Ebenholzgriffbrett
- Erlekorpus, Ahornhals, Ahorngriffbrett
- Eschekorpus, Ahornhals, Ahorngriffbrett
Die Vintage-Serie gibt es in folgenden Ausführungen:
- Erlekorpus, Ahornhals, Ahorngriffbrett
- Eschekorpus, Ahornhals, Ahorngriffbrett
Sire Marcus Miller V7 – Griffbrettradius
Die Standard-Serie besitzt einen Griffbrettradius von 9,5 Zoll und ist somit etwas flacher der der Vintage-Serie (7,25 Zoll). Unterschiedliche Griffbrettradien bringen natürlich auch ein unterschiedliches Spielgefühl mit sich. Wofür man sich hier entscheidet, hängt also ausschließlich vom persönlichen Geschmack ab.
Sire Marcus Miller V7 – Blockinlays im Griffbrett
Diese sind bei der Standard-Serie ausschließlich in Weiß und bei der Vintage-Serie ausschließlich in Schwarz verfügbar. Hier wird einem die Qual der Wahl also etwas erleichtert!
Video: Klangunterschiede in der Sire-Marcus-Miller-V7-Modellpalette
In diesem Video vergleichen wir die beiden Serien in nahezu allen erhältlichen Ausführungen.
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Mehr InformationenSire V7: 1st Generation vs. 2nd Generation
Vor nicht allzu langer Zeit bekam der V7 ein großes Update. Für viele Leser, die über den Erwerb eines Sire V7 nachdenken, stellen sich daher die Fragen: Sind die Neuerungen wirklich signifikante Verbesserungen oder nur geschmacklicher Natur? Macht ein neuer V7 der zweiten Generation Sinn, oder soll ich lieber gebraucht und günstig einen V7 der ersten Generation kaufen?
Aufgrund des CITES-Abkommens verschwindet Palisander (Rosewood) immer mehr aus dem Instrumentenbau. Bei Sires 2nd Generation kommt für die Griffbretter nunmehr Ebenholz (Ebony) anstelle von Palisander zum Einsatz. Dies bringt natürlich auch klangliche Unterschiede mit sich, was wie immer Geschmackssache ist.
Am Hals finden sich bei der zweiten Generation deutliche Veränderungen: Das High Gloss Finish wich einer dünneren und matteren Lackierung (nur bei Standard), die ein angenehmeres Spielgefühl vermitteln soll. Der Radius des Griffbretts wurde vergrößert (nur bei Standard), dadurch wird dieses flacher, was einer moderneren Interpretation entspricht.
Ein tolles unübliches Feature in dieser Preisklasse sind die an der Griffbrettkante haptisch sehr bequeme abgerundete Bünde bei den neuen Bässen! Zudem gibt es noch einige kleinere optische Modifikationen (Abdeckung des Batteriefachs etc.). Diese stellen jedoch sicherlich keine kaufentscheidenden Faktoren dar.
Marcus Heritage-3 Elektronik: Bedienung der Sire-Elektronik
“Wie stelle ich die Sire Marcus Heritage-3-Elektronik ein?”
Alle derzeitigen Sire-Bässe werden mit der sogenannten Marcus Heritage-3-Aktivelektronik ausgestattet. Diese umfasst ganze fünf Regler – zwei davon in der Ausführung als Doppelstock-Poti – sowie einen Kippschalter. Das ist wahrlich eine verwirrend umfangreiche Elektronik, deren richtige Bedienung gerade Anfänger und Semiprofis häufig vor Probleme stellt. Andererseits bietet die Marcus Heritage-3 dafür aber auch eine enorme Flexibilität hinsichtlich der Gestaltung des Sounds!
Zunächst: Wer möchte, kann den V7 selbstverständlich auch einfach wie z.B. einen klassischen Fender Jazz Bass rein passiv betreiben (hellblauer Bereich) und braucht sich in diesem Falle nur um die zwei vorderen Regler zu kümmern! Aktiviert man jedoch den 3-Band-Equalizer (dunkelblauer Bereich), so stehen einem zusätzlich ein Bass-, ein Höhen- sowie ein parametrischer Mittenregler zur Verfügung.
>>>Hier erfährst du alles über die Vor- und Nachteile von aktiven und passiven Bass-Elektroniken!<<<
Dank des konzentrischen Potis (auch: “Doppelstock-Poti”) lässt sich die Einsatzfrequenz stufenlos von 80 Hz bis 2 kHz anwählen und dann anheben oder ansenken. Auf diese Weise kann man dem Sound etwa zu mehr Druck und Durchsetzungskraft durch einen Tiefmittenboost verhelfen, oder man entschärft die Eigenresonanzen z.B. einer schwierig zu handelnden hölzernen Bühne durch einen entsprechenden Cut im Bassbereich.
Video: Umgang mit der Sire Marcus Heritage-3 Elektronik
Das nachfolgende Video zeigt ein paar praxisnahe Klangbeispiele inklusive der entsprechenden Reglerstellungen. Diese Einstellungen könnt ihr an eurem Bass gerne “nachbauen”. Sie dienen aber auch hervorragend als Ausgangspunkte für eigene Einstellungen!
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Mehr Informationen Ich wünsche euch viel Spaß und eine gute Zeit mit eurem Sire Marcus Miller V7-Bass!
Thomas Meinlschmidt
Kaplan sagt:
#1 - 24.03.2020 um 22:53 Uhr
Sehr schöner Test, gute Vergleichbarkeit der Sounds!
Thomas Meinlschmidt sagt:
#1.1 - 25.03.2020 um 07:44 Uhr
Hi Kaplan,
vielen Dank, freut uns, dass dir der Artikel gefällt.
LG
Thomas
Antwort auf #1 von Kaplan
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenPhillip sagt:
#2 - 22.10.2022 um 08:55 Uhr
Aha. Der Ton verändert sich also, weil das Griffbrett jetzt aus Ebenholz ist. Meine Frage an den Autor: Wie hört es sich eigentlich an, wenn Gras wächst?