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Vestax HMX-05 Test

Praxis

Genug der schnöden Äußerlichkeiten. Schreiten wir zum Hörtest. Als Vergleichsmuster dienen mir auch dieses Mal wieder der TMA-1 von AIAIAI, den ich insbesondere für seine sehr voluminöse, stramme Basswiedergabe schätze und der Audio Technica ATH-Pro500 MK2, der für seine Preisklasse eine tadellose Neutralität und sehr gute Stereofeld-Abbildung liefert.

In dieser guten Gesellschaft muss sich der HMX-05 beweisen: Links AIAIAI TMA-1, Mitte Vestax HMX-05, rechts Audio-Technica ATH-Pro500 MK2.
In dieser guten Gesellschaft muss sich der HMX-05 beweisen: Links AIAIAI TMA-1, Mitte Vestax HMX-05, rechts Audio-Technica ATH-Pro500 MK2.

Zuerst wandert der Sasha Remix von Hot Chips „Flutes“ in den Wandler eines Native Instruments Z2 und wird über den integrierten Kopfhörerverstärker auf Pegel gebracht. Der Track glänzt durch einen dominanten warmen Bass, der harmonisch (anders als viele House-Tracks, die oftmals auf einem Grundton verharren) die komplette Kadenz des Originals nachverfolgt. Eine gute Referenz also, um die Bassabbildung des Kopfhörers zu bewerten. Der HMX-05 geht hier forsch und druckvoll ins Rennen und ledert dabei den ATH-Pro500 MK2 locker ab. Im direkten Vergleich macht der TMA-1 untenrum allerdings noch ein bisschen mehr Schub. Zwischen der kleinlauten Neutralität des Pro500 MK2 und der deutlichen Überzeichnung des TMA-1 wirkt die Bassleistung des HMX-05 als sehr guter Kompromiss. Ein bisschen mehr Schub als neutral ist hier durchaus angemessen, denn es handelt sich ja schlussendlich um einen DJ- und keinen Hi-Fi-Kopfhörer.
Weiter geht es mit dem Themenkreisen Stereofeld und Abbildung der Transienten. Dazu wähle ich den entspannten, außerordentlich sauber und breit produzierten Opener „Help me through“ von David Augusts Debut-Album „Times“. Direkt zu Anfang erzeugt hier ein dezent gefiltertes und mit Panning versehenes Knister-Loop eine feine, künstliche Patina. Der HMX-05 hat keine erkennbare Schwierigkeit, die kleinen Klicks sauber identifizierbar zu machen und erzeugt ein, dem ATH-Pro500 MK2 ebenbürtiges, dichtes und plastisches Stereofeld. Man bekommt den schönen Eindruck „im“ Klangraum zu sein. Sehr gut.
Bleibt noch die Frage, wie laut man den Vestax-Kopfhörer ausfahren kann, bis es hörbar zerrt. Ich verwende dazu den exzellent produzierten, höchst “arschtretigen” Grouch Remix von MUTations „Everyone Is Creative“. Linefader also auf „Vollanschlag Nord“ und den Kanal-Gain mit der gebotenen Vorsicht gegenüber dem Hörner im Uhrzeigersinn gedreht. Im Ergebnis zeigt sich der HMX-05 extrem pegelfest. Wo die Membranen des Audio Technica schon lange die Segel streichen und nur noch vor sich hin flattern, wird die Kickdrum vom Vestax noch als klar definiertes „Pock“ und nicht als „Brftz“ ausgegeben. Damit befindet er sich klar auf Augenhöhe mit dem ebenfalls top stromresistenten TMA-1 und kassiert auch hier ordentlich Punkte.

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