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Vestax V-MIDI Test

Praxis

Inbetriebnahme

Diese gestaltet sich denkbar einfach: Erst schiebe ich den 30-Pin-Stecker in den Lightning-Dock-Adapter des iPad 4, dann das MIDI-Kabel mit einem Ende in das Core-Interface und mit dem anderen Ende an das MIDI-Gerät. Schlussendlich wandert das Steckernetzteil in die vorgesehene Anschlussbuchse. Nach dem Aufruf der Akai iMPC passiert erst einmal nichts, da zunächst einige Einstellungen vorgenommen werden müssen. Eine MIDI-Learn-Funktion hat die App nicht implementiert. Eine manuelle Konfiguration wäre mit MIDI-Tableau, wenn es denn zur Niederschrift dieser Zeilen eines von Akai gäbe, und dem Einstellrad am Controller jedoch „einigermaßen flott“ zu bewältigen. Ist aber nicht, doch konnte der freundliche deutsche Support mit einem Hinweis auf die Website „noterepeat“ dienen, die sich dem Thema in Text und Bild angenommen hat. Okay. MIDI-Channel ist 12, Notenwerte der Pads sind ebenfalls aufgeführt, sodass der Anwender das Setup im Einzelfall mit dem MIDI-Chart im Vestax-Handbuch abgleichen kann.
Alternativ kann ich mir die kostenlose Tabletop-App laden, die iMPC als Plug-in akzeptiert, woraufhin ich die Pads einfach via MIDI-Learn antrainieren kann – jedoch bis dato nur die Pads. Als Nächstes erfolgt ein Quick-Check mit aufgesteckten USB-Adapter, dem LPK-25 und der Korg-App iMS-20, der ebenfalls erfolgreich verlief. Auch in umgekehrter Richtung auf der Datenautobahn spielt der iPad-Sequencer den M-Audio Venom-Synthesizer kompetent über die Vestaxsche Schnittstelle an. Hinsichtlich der Übertragungsgeschwindigkeit über das Interface habe ich nichts auszusetzen. Zum Sound ist Folgendes zu sagen:

Fotostrecke: 2 Bilder V-MIDI und Pad-One geben ein gutes, wenngleich nicht ganz preiswertes Gespann zur Befehligung eines Drum-Programms oder einer Sampleschleuder ab.

Das iPad unterliegt zwar als mobiles Endgerät grundsätzlich der Lautstärkebegrenzung nach EU-Richtlinien, was bedeutet, dass es für Recording- oder DJ-Anwendungen etwas schwachbrüstig ist. Das Signal, welches über das 30-Pol-Kabel kommt, wandert aber beim V-MIDI in einen Verstärker und kann oben mittels Drehregler ausgesteuert werden. Und was dort aus der Buchse kommt, das klingt verdammt gut und ist genügend laut. Ich habe euch mal den direkten Pegel/Soundvergleich nachstehend aufgezeichnet. Zuerst der Kopfhörerausgang, dann der Vestax, dann wieder das iPad, dann wieder der Vestax. Der Sound entstammt aus Akais iMPC-App.

Direktvergleich der Ausgabelautstärke von iPad und Vestax V-MIDI
Direktvergleich der Ausgabelautstärke von iPad und Vestax V-MIDI
Audio Samples
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Audiovergleich

Deejaying

Das zarte Pflänzchen der Hoffnung, welches in mir aufkeimte, als erste Fotos vom V-MIDI in Umlauf kamen, ich könne vielleicht an das Gerät einen Controller anschließen und zudem einen zusätzlichen Audiostrom zum Klinkenausgang routen, mit dem sich ein Master/Monitor-Playout in feinstem Stereo realisieren lässt, kann das Gerät leider nicht erfüllen. Mit diesem Feature wäre es dann auch für manchen iPad-DJ ein echter Burner. Denn mit einem Mono-Split-Adapter, das kann ich zumindest für mich behaupten, werde ich einfach nicht warm. Zum einen, weil mir die Soundqualität nicht ausreicht, zum anderen, weil die Stereoinformationen hierbei verloren gehen.

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Monosplit Panning Stereo Panning

Nichtsdestotrotz lässt sich V-MIDI in einer Anwendung wie Djay gesplittet und als Befehlsübermittler nutzen. Wir hingegen haben einen Test mit dem als Core-MIDI-kompatiblen TR-1 absolviert, der leider von Djay nicht akzeptiert wird und aufgrund der fehlenden MIDI-Learn-Funktion auch nicht anzulernen ist. Ich denke es ist aber nur eine Frage der Zeit, bis dieses Türchen aufgestoßen wird. Woraufhin ich im nächsten Versuch eine andere App wähle und zwar DJ Deck. Die Konfiguration über MIDI-Learn gelingt hier ohne Probleme. Vielleicht kommt es jemandem ja in den Sinn, eine App zu nutzen, die lediglich einen Turntable oder ein CD-Deck emuliert oder sich in diese Betriebsart versetzen lässt, so, wie das vorhin erwähnte, aktuell kostenlose und sehr umfangreich konfigurierbare DJ Deck. Ausprobieren, wer’s noch nicht kennt! Dann kann der Playout über einen Stereo-Signalpfad erfolgen. Die Verstärkung des Ausgangspegels ist in diesem Kontext, sollte jemand das iPad an einem Mixer anschließen wollen, schon ein beträchtlicher Gewinn, der das Gerät pegeltechnisch auf ein ähnliches Niveau befördern kann, wie den Rest der potenziellen Zuspieler-Truppe. Oder in Zahlen ausgedrückt: Mit dem Vestax-Output am Clubmixer komme ich bereits bei 13 Uhr Stellung des Lautstärkereglers schon auf 1 dB im Mixerkanal (alle Regler in 12 Uhr-Position), was mir ordentlich Reserven lässt, wohingegen das iPad voll aufgedreht nicht mal in die Nähe der 0-dB-Marke kommt.
Nun ist aber V-MIDI nicht die einzige Audio-Hardware im iOS-Haifischbecken. Da tummeln sich ein iConnect-MIDI mit zwei Standard I/Os, zwei Mini-USB-Ports und USB-zu-DIN-Bridge für bis zu 12 MIDI-Ports insgesamt. Ferner ein Yamaha iMX1 und ikMultimedias iRig MIDI, Griffins Studio Connect mit Audioausgängen und MIDI-Schnittstelle und noch einige Produkte mehr – Anzahl steigend. Mancher Anwender behilft sich auch mit Apples Camera Connection-Kit, das einen USB-Anschluss stellt, wo sich unter Verwendung eines Hubs mit Stromversorgung ebenfalls MIDI-Gerätschaft und Audiointerfaces anschließen lassen. Wieso also das V-MIDI? – Vielleicht weil es als zertifiziertes Produkt „krisensicherer“ ist, weil es gut klingt, über genügend Ausgangspegel verfügt und weil es besonders für die kleinen iOS-Geräte, wie iPod-Touch oder iPhone, denen der Umweg über das CC-Kit nicht vergönnt ist, eine leicht zu handhabende Lösung ist. Cooler aussehen als so manche MIDI-Blechbüchse tut’s auch noch. Für eine Revision würde ich mir dennoch einige Upgrades wünschen. Zum Beispiel einen Standard-MIDI-Ausgang und ein Batteriefach im Controller, sodass man ohne Steckdose mit dem Gerät arbeiten kann. Fürs Deejaying wäre ferner ein integriertes USB-Audiointerface wünschenswert, das von der Multi-Audio-Fähigkeiten des neuesten iOS profitiert. Ihr seht schon, meiner Meinung nach wäre hier mehr drin gewesen.

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