Praxis
Keine Frage, wer sich für ein Victorinox-Werkzeug entscheidet, für den steht Qualität über dem Preis. Multitools sind ein wenig wie Edding-Stifte. Wenn man sie auf der Baustelle verleiht, kann man nicht sicher sein, dass man sie auch zurückbekommt. Bei einem Baumarkt-billig-Multitool kein großer Verlust. Bei den hier vorgestellten Werkzeugen dagegen schon. Die Qualität der Testwerkzeuge ist durch die Bank so gut, dass man sie mit entsprechender Pflege an die nächste Generation vererben kann. Wer auf Qualität und Nachhaltigkeit steht und seine Sachen zusammenhalten kann, der sollte ohne Wenn und Aber in ein Victorinox-Werkzeug investieren. Aber in welches? Fünf Kandidaten haben wir zur Auswahl, wobei es im Grunde nur drei Grundvarianten sind.
Das Cyber Tool L im klassischen Taschenmesserformat, das große Swiss Tool X einmal mit und einmal ohne Mini-Ratsche und die eleganten Swiss Tool Spirit XC, ebenfalls in zwei Ausführungen mit und ohne Ratsche. Das Cyber Tool L bietet enorm viele Funktionen mit dem kleinsten Formfaktor im Testfeld. Das Teil passt im Grunde in jede Westentasche und empfiehlt sich eher für die filigranen Tätigkeiten. Es verfügt halt nicht über eine die massive Kombizange der anderen Kandidaten, ist dafür aber mit jeder Menge Bits und Schraubendreher für Computer- und IT-Belange versehen.
Die Wahl zwischen dem Swiss Tool X und dem Swiss Tool Spirit XC ist nicht einfach. Das Swiss Tool X ist circa einen Zentimeter länger, entsprechend schwerer und verfügt über ein Zentimetermaß auf den Griffschalen (bis 22,5 cm). Auch die Kombispitzzange ist etwas massiver als beim Swiss Tool Spirit XC. Generell fallen die meisten Werkzeuge des Swiss Tool Spirit XC etwas filigraner, kleiner aus. Die große Klinge ist ein wenig kürzer und schmaler als beim großen Bruder Swiss Tool X. Wenn man eher in einem grobschlächtigen Umfeld unterwegs ist, würde ich das Swiss Tool X empfehlen. Designaffine User mit Sinn für filigrane, leichte Werkzeuge sollten eher zum Swiss Tool Spirit XC greifen.
Durch die Bank für alle Testteilnehmer gilt, dass sich die Qualität auf professionellem Niveau befindet. Alle Werkzeuge lassen sich (meist über eingelassene Nagelrillen) einfach öffnen. Dabei haben die Werkzeuge kein Spiel, was besonders für die Klingen und Sägen wichtig ist, um damit präzise arbeiten zu können.
Ebenfalls ein untrügliches Zeichen von Qualität ist die Tatsache, dass beim Öffnen eines Werkzeugs kein anderes automatisch mitgeht. Anwender von Baumarkt-Multitools kennen das Problem. Außerdem sind die Victorinox-Tools derart entworfen, dass man jedes Werkzeug einzeln öffnen kann, ohne erst den Umweg über ein anderes Tool nehmen zu müssen. Um an die Feile meines Baumarkt-Tools zu gelangen, muss ich zuerst den Korkenzieher etwas anheben, um die Feile bewegen zu können. Solche Umwege bleiben Victorinox-Kunden erspart. Natürlich gibt es das ein oder andere Werkzeug, das man vermutlich nur sehr selten verwenden wird. Da lohnt sich ein Besuch der Victorinox-Website, auf der die Tools im Einzelnen genauer erklärt werden. Der „Ledermann“ hat einen Mitbewerber um die Gunst des besten Taschenwerkzeugs.