Video-Interview mit dem legendären R&B Drummer James Gadson

James Gadson ist eine der absoluten Ikonen des Drummings, dessen Werk sich über Generationen erstreckt und verschiedene Genres umspannt. Mit seinem unnachahmlichen Feel hat er Hits von legendären Künstlern eingespielt, die Musikgeschichte schrieben, darunter Marvin Gaye, Bill Withers, Paul McCartney, Quincy Jones, Herbie Hancock, D’Angelo und Beck, um nur einige davon zu nennen. Sein kreatives und songdienliches Spiel machte ihn jahrzehntelang zu einem der gefragtesten Studiomusiker, der er bis ins hohe Alter geblieben ist. 

Alle Bilder: Alex Höffken
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Gadson wurde am 17. Juni 1939 in Kansas City, Missouri geboren und ist bis heute aktiv. Seine musikalische Karriere begann zunächst als Doo-Wop Sänger, bevor er das Schlagzeug für sich entdeckte und Ende der 60er Jahre bei Dyke & The Blazers, der Charles Wright & the Watts 103rd Street Rhythm Band und später auch mit Bill Withers spielte. In den 70er Jahren arbeitete Gadson durch seine Verbindung zum Motown-Label mit Marvin Gaye, The Jackson Five, Diana Ross und Gloria Gaynor zusammen. Doch auch abseits von Motown spielte er auf Produktionen von James Brown, Ray Charles, George Duke, Aretha Franklin, den Isley Brothers, BB King, Gladys Knight, Smokey Robinson und Frank Sinatra. Die Liste lässt sich endlos und bis in die heutige Zeit weiterführen, da er neben seiner aktiven Arbeit als Sessionmusiker auch einer der meistgesampleten Drummer ist und so auch auf Produktionen von Hip-Hop-Ikonen wie J. Dilla oder Flying Lotus landete.

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Ich hatte die Ehre, James Gadson im Februar 2020 in seinem Homestudio in Inglewood, California zu treffen. Dort begegnete ich einem aufgeschlossenen und auffallend bescheidenen Musiker, der nach all den Jahrzehnten und im mittlerweile hohen Alter immer noch für Musik brennt und an einem Soloalbum arbeitet, auf dem er alle Instrumente selbst spielt und auch singt. In seinem Studio steht, neben einigen Drumsets und einer Menge an Verstärkern und Studio-Outboard, auch die Aufnahmekonsole, die einst Smokey Robinson gehörte und durch die schon viele zeitlose Klassiker aufgenommen wurden. In einer kleinen ausgebauten Garage nimmt James dort für sich und andere Projekte Drums auf. Die Tatsache, dass er als Sänger zum Musikmachen gekommen ist, beschreibt er auch als wesentlichen Grund dafür, warum sein Spielstil am Schlagzeug den Fokus immer mehr auf dem Song als auf den technischen Aspekten des Drummings hatte.
Bei einem Treffen mit Victor Indrizzo, der sich selbst als einen der größten Fans von James Gadson bezeichnet, erfuhr ich, dass Gadson vor seinen Erfolgen als Studio Drummer zuerst durch sein gesangliches Talent zu Motown kam: Während der Aufnahmesessions mit The Jackson Five gab er niemand geringerem als Michael Jackson Gesangsunterricht.

James Gadson mit Vulfpeck:

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Anspieltipps:

  • The Watts 103rd Street Rhythm Band: A Dance, A Kiss And A Song (1968)
  • Bill Withers: Kissing My Love & Use Me (1972)
  • Marvin Gaye: I Want You (1976)
  • D’Angelo: Sugah Daddy (2014)
  • Bobby Womack: Across 110th Street (1972)
  • The Jackson 5: Dancing Machine (1974)
  • Beck: Paper Tiger (2002)
  • Harry Styles: She (2019)
  • Thomas Dybdahl: All these things (2018)

Bei so viel Musikalität und ungebremstem Tatendrang kann man James Gadson nur beste Gesundheit und noch viele glückliche Lebensjahre wünschen, immerhin verewigt er sich und seinen unnachahmlichen Sound auch heute noch auf großartigen Alben.

Fotostrecke: 2 Bilder Auch mit weit über 80 Jahren sitzt James Gadson noch an den Drums,…
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Stefan sagt:

#1 - 22.10.2020 um 22:03 Uhr

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Danke für die journalistische Arbeit . Sehr interessantes Porträt und Interview über den symphatischen Drummer J.Gadson. Ich komme als Musiker aus komplet anderer Musikrichtung Rock , Indie u.a., interessiere mich aber sehr wohl für andere Musik/Werdegänge/Persönlichkeiten.
Liebe Grüsse an alle Beteiligten vom gut gemachten BONEDO : Stefan aus der Schweiz

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