Video-Interview Slash 2012

Interview

Die Richtung, in die ich mein Interview heute lenken möchte, steht fest: Es wird um das Instrument gehen, um die tatsächliche Symbiose aus Spieler und Gitarre.
Und auf meine erste Frage, was wohl den größten Einfluss auf den Sound eines Gitarristen habe, der Amp oder die Gitarre, bestätigt er mit seiner Antwort meine Vermutung: “Noch vor wenigen Jahren hätte ich bestimmt anders auf diese Frage geantwortet, doch heute bin ich mir sicher, dass das wichtigste Element für den Ton eines Gitarristen der Gitarrist selbst ist. Seine Finger, die gespielten Noten, sein Vibrato …”

Clip 1: Soloprojekte und Kollaborationen

TM Stevens, Bassist von so unterschiedlichen Musikern wie Miles Davis, James Brown, Joe Cocker oder Steve Vai, sagte einmal zu mir: “Wenn du vorhast, einen eigenen Stil und einen eigenen Ton zu entwickeln, versuche so viele musikalische Stile zu kopieren und bei so vielen unterschiedlichen Projekten mitzuwirken wie möglich. Du kannst am besten Du selbst sein, wenn du verstehst, was andere tun.”
Schon während seiner Zeit mit Guns N Roses scheint Slash dieser Prämisse zu folgen. 1988 startet er mit einer Reihe von Gastauftritten bei einigen der größten und wichtigsten Rock-Produktionen der Musikgeschichte. Wir erinnern uns alle an sein Solo bei Michael Jacksons “Give In To Me” – mit dem sich Slash in eine Reihe mit Gitarristen wie Eddie Van Halen und Steve Lukather (beide “Beat It”), Steve Stevens (Dirty Diana) stellte. Oder nehmen wir sein “Über-Riff” in Lenny Kravitz’ “Always On The Run”.
Nach seinem Ausstieg bei G’N’R im Jahr 1996 war jedem klar, dass die Karriere des Gitarristen noch lange nicht am Höhepunkt angekommen war. Bandprojekte wie “Slash’s Snakepit” oder das insbesondere in den USA sehr erfolgreiche “Velvet Revolver” hielten ihn stets im Gespräch. Doch besonders sein erstes Soloalbum, simpel “Slash” betitelt, rüttelte Millionen von Rockfans auf der ganzen Welt auf und wurde zu einem Mainstream-Erfolg, den so sicher niemand erwartet hätte. Slashs Zusammenarbeit mit “Freunden”, wie er es selbst bezeichnet, schaffte es an die Spitze der Charts in nicht weniger als sieben Ländern – inklusive der wichtigen Schallplattenmärkte USA, Kanada und Vereinigtes Königreich (UK). Trotz des Erfolgs des 2010er Albums entschied sich Slash, für sein neues Album zurück in ein Bandgefüge zu wechseln und die Songs mit den Musikern Myles Kennedy, Todd Kerns und Brent Fitz einzuspielen, mit denen er bereits seine Welttournee absolviert hatte.
Und genau in diese Richtung zielt auch meine Frage, ob er sich lieber als Teil einer Band oder als Solokünstler sieht, und wieso er sich gerade für Myles Kennedy als Frontmann seines neuen “Bandprojektes” entschieden hat, der selbst studierter Gitarrist und Sänger der Band “Alter Bridge” ist.

Clip 2: Die Produktion von “Apocalyptic Love”

Das neue Album “Apocalyptic Love” wurde bereits während der Welttournee zum ersten Soloalbum geschrieben. Entgegen dem heutigen Trend, einzelne Spuren aufzunehmen – eventuell sogar in verschiedenen Studios – und später zu einem Ganzen zusammenzumischen, entschied sich Slash dafür, das neue Album live einzuspielen. Im Clip befrage ich ihn zum Songwriting-Prozess, den Einfluss der anderen Musiker auf das Material, zu den Live-Recording Sessions zum Album und dem verwendeten Equipment.

Clip 3: Die Gitarre als Werkzeug zum “Sound-Shapen”

Im dritten Clip dreht sich alles um die Bedeutung der “Gitarrist/Instrument”-Beziehung. Slash erklärt uns ausgiebig, wie er die technischen Möglichkeiten, die das Instrument ihm bietet (z.B. Lautstärke- und Klangregler), für seinen eigenen Sound nutzt. Er gibt Tipps, wie man seinen individuellen Sound findet, sich auf dem Instrument weiterentwickelt und erklärt uns, wie es möglich ist, auch nach über 30 Jahren immer noch neue Aspekte des eigenen Stils zu entwickeln. Außerdem beantwortet er die Frage, welche Möglichkeiten er sieht, heute noch eine Karriere in der Musik zu starten und was nötig ist, um ein erfolgreicher Musiker zu werden.