Vinyl und CDs machen wieder mehr Umsatz als Downloads, Streaming ist King

Ja, mit Zahlen, Statistiken und deren Deutung ist das immer so eine Sache. Je nach Leseart kann man etwas gut oder aber auch schlecht aussehen lassen. Aktuelles Beispiel: Die neuen Zahlen der Recording Industry Association of America, oder kurz einfach RIAA. Zum ersten Mal seit dem Jahr 2011 übertrumpfen die Verkaufserlöse von physikalischen Tonträgern (primär CDs und Schallplatten) die von digitalen Downloads. Das geht aus dem abschließenden Bericht der RIAA für das Jahr 2017 hervor, welcher aktuell veröffentlicht wurde.

(Shutterstock, Credits@LDprod)
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Demnach wurden mit digitalen Audiodateien nur 15 Prozent des Gesamtumsatzes erzielt. Der Handel mit physikalischen Tonträgern brachte im Vergleich dazu 17 Prozent zustande mit einem Umsatz von 1,5 Milliarden Dollar. Dass der Verkauf von Tonträgern diesmal einen größeren Umsatz bescherte, bedeutet leider nicht, dass hier ein Wachstum stattgefunden hat, sondern lediglich, dass der Rückgang hier mit 4 Prozent nicht ganz so dramatisch ausgefallen ist, wie bei den digitalen Downloads mit 25 Prozent Verlust.
Womit wird also im Augenblick das Geld gemacht? Richtig, mit Musik-Streams! Mittlerweile machen die Erlöse aus dem Streaming mit 65 Prozent fast zwei Drittel des gesamten Umsatzes der US-Musikindustrie aus. Im Jahr 2017 ist hier ein Zuwachs von 43 Prozent zu verzeichnen. 5,7 Milliarden Dollar wurden 2017 auf diese Weise in die Kassen gespült.
Die Industrie unterscheidet bei den Streaming-Angeboten bereits zwischen sogenannten „Full Service“-Abos wie zum Beispiel Apple Music oder Spotify und der seit 2016 neu eingeführten Kategorie „limited tier paid subscriptions“. Dazu werden Dienste und Angebote gezählt, die bei verschiedenen Aspekten wie Verfügbarkeit, der Anzahl von Geräten oder dem Inhalt eingeschränkt sind. Amazon Prime oder das hierzulande noch nicht besonders bekannte Pandora Plus gehören zum Beispiel dazu. In diesem speziellen Segment verspricht sich die Industrie weiteres Wachstum.
Die Daten der RIAA sprechen eine klare Sprache. Der Verkauf von Musik, egal ob in physischer oder digitaler Form, ist ein schrumpfender Markt, wohingegen das Streaming ein nicht aufzuhaltender Trend ist – für die Industrie sogar die letzte Garantie für befriedigende Umsätze. DJs werden vermutlich weiterhin die Gralshüter der von der Geschichte aussortierten Musikmedien bleiben. Nachdem sie das Vinyl am Leben gehalten haben, stehen nun die CDs und sogar die Audiofiles unter ihrem „Artenschutz“.

Weiterführende Links und interessante Inhalte

Die aktuellen Statistiken der RIAA
Artikel auf The Verge Die besten DJ-Controller für Einsteiger Mal ehrlich: Müssen DJs wirklich mixen können? Was macht ein gutes DJ-Mixtape aus? Webradio versus Streaming – eine Frage der Perspektive?

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