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Visual Sound Route66 V2 Test

SOUND UND PRAXIS
Beim Route 66 V2 handelt es sich overdriveseitig im Grunde um die Weiterentwicklung des legendären Tubescreamers. Der Verzerrer orientiert sich zwar an diesem Klassiker, ist jedoch mit bedeutend mehr Gain-Reserven ausgestattet. Von leicht angezerrten Sounds bis hin zu mittleren Brat-Sounds lassen sich eine Reihe anständiger Zerr-Sounds erzeugen, die vom Blues bis zu klassischen Rock-Sounds eine breite Palette abdecken. Dabei klingt das cleane Signal aber immer etwas mit durch, so wie ich das auch von meinem alten Tubescreamer her kenne.
Der Overdrive-Bereich färbt das Signal mittig. Bei sehr geringen Gain-Einstellungen, im Bereich um die 9.00 Uhr, lässt sich das Ganze mit dem Tone-Regler und dem Bass-Boost einigermaßen ausgleichen. In dieser Einstellung gefällt mir der Route 66 V2 persönlich am besten, denn man erhält so einen schönen Nashville-Sound, der besonders in Verbindung mit Fender-Verstärkern schon bei geringen Lautstärken sehr authentisch klingt. Den vollen Verzerrungsgrad erreicht das Pedal schon ab 12.00 Uhr, danach kommt eigentlich nicht mehr viel. Eine wirklich sahnige Verzerrung erzielt man hier nur mit einem leicht angecrunchten Röhren-Amp – dann hat das Ganze allerdings nichts mit modernen High-Gain Sounds zu tun. Es bleibt eine, wenn auch wirklich gute, TS808 Kopie.

Overdrive-Clip- Settings:
Tone Control:  12.00 Uhr.   
Volume:  10.00 Uhr

Abfolge:
1.Lick ohne Effekt
2.Drive 9.00  Uhr
3.Drive 12.00 Uhr
4.Drive 15.00 Uhr
Neben der Overdrive-Sektion steht ein Kompressor zur Verfügung, der sich als erstes Glied in der Effektkette vor dem Verzerrer befindet. Der Kompressor orientiert sich am legendären MXR-Kompressor, bietet jedoch verfeinerte Einstellmöglichkeiten. So lassen sich,  neben einer leichten Verdichtung des Gitarrensignals, auch schöne gequetschte Nashville Country-Sounds einstellen, die besonders in Kombination mit dem Steg-Pickup den Twäng etwas entschärfen und für mehr Sustain sorgen. Das Pedal deckt einen weiten Bereich gängiger Gitarren-Kompressorsounds ab, die in jedem Setting wirklich gut klingen. Der Tone-Regler verhindert den typischen Höhenverlust bei stärkeren Kompressionen, allerdings geht für mich erst nach der Deaktivierung des Tone-Reglers richtig die Sonne auf. In diesem Modus arbeitet das Gerät wie ein legendärer Ross-Kompressor, ein Teil, das alle alten Hasen gespielt haben, sei es Glenn Frey von den Eagles oder Jeff Beck. Hier ist jedoch Vorsicht geboten, denn bei Extremeinstellungen wird der Ton massiv gequetscht und setzt sich in der Folge nicht mehr durch. Bei Einstellungen um die 12 Uhr liegt man hier in einem guten Bereich. 

Compressor-Clip Settings:
Tone: 12.00 Uhr.    
Gain:  10 Uhr:

Abfolge:
1.Lick ohne Effekt
2. Compressor 12 Uhr Einstellung
3. Compressor 15.Uhr Einstellung
Weitere Clips gibt’s auf der nächsten Seite.

ALL TOGETHER NOW!
Im Zusammenspiel beider Effekte wird die Klangpalette des Pedals enorm erweitert. Es lassen sich ganz fein dosierte Zerrstufen einstellen, die den Sound der verwendeten Gitarre und des Verstärkers mit in die Klanggestaltung einbeziehen. Der Kompressor kann auch als Booster benutzt werden, um dem Verzerrer einen zusätzlichen Schub zu geben und ein sanftes Brett zu fahren, das jedoch nie nach Metal klingen wird – dafür ist der Grundsound insgesamt zu weich. Da beide Effekte ihre eigene Klangregelung besitzen, ergeben sich in der Kombination beider Sektionen eine Reihe unterschiedlicher, sehr geschmackvoller Klänge. Ich habe das Pedal sowohl mit Fender- als auch mit Marshall-Verstärkern ausprobiert. Die Stärken des Route 66 liegen meiner Meinung nach in angezerrten Blues- und Countryrock- Sounds, die jedoch sehr überzeugend angeflogen kommen.
Im Folgenden haben wir drei Audio-Clips geparkt, die das Pedal im Einsatz zeigen. Viel Spaß damit!

Settings Comp & Overdrive:
OD: Drive 10.00 Uhr, Tone 17.00 Uhr
Comp: Compression 11.00 Uhr, Tone 14.00 Uhr
Abfolge:
Erste Hälfte nur Compressor
Zweite Hälfte dann Comp & Overdrive

Settings Comp & Overdrive
OD:  Drive12.00 Uhr, Tone: 15.00 Uhr
Comp: Compression 11.00 Uhr, Toneregler deaktiviert 

Settings Comp & Overdrive:
OD: Drive 8.00 Uhr,Tone 16.00 Uhr
Comp: Compr. 15.00 Uhr, Tone 15.00 Uhr

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