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Vocal Quickie Workshop #13 – Stimmreparatur NG

Es gibt eine Gesangsübung, die könnt ihr gar nicht oft genug machen, so gut tut sie eurer Stimme. Sie dient als Check Up ob eure Stimme fit ist, und zur „Stimmreparatur“, wenn Obertöne und Geschmeidigkeit verloren gegangen sind. Hier kommt das „NG“.

Ich benutze diese Übung gleichermaßen für Warm Up wie für Warm Down. Und sehr gerne, wenn ich zu viel gesungen habe oder durch eine Erkältung stimmlich nicht fit bin. Dann muss ich allerdings einiges an Geduld mitbringen. Denn je mitgenommener die Stimme ist, desto schlechter geht diese Übung. Was aber kein Grund ist, sie nicht zu machen. 
Meine Lehrerin gab mir ein schönes Bild mit auf den Weg: Stell dir vor du hast eine Holztischplatte, in die einige Macken gehauen worden sind. Jetzt polierst du die Platte immer wieder ganz vorsichtig, bis die Macken nicht mehr zu sehen sind.

1) Ihr nehmt einen angenehmen Ton, der nicht zu hoch oder zu tief ist. Am besten liegt er in eurer Sprechlage. Diesen summt ihr auf einem NG wie in dem Wort Fangen. Sprecht das Wort aus und stoppt auf dem NG. Ihr merkt, dass der hintere Teil eurer Zunge an eurem Gaumen liegt. Die Zungenspitze ist ganz entspannt. Sie wird nicht gebraucht und liegt breit und flach hinter euren Vorderzähnen. Schaut zur Kontrolle ruhig in einen Spiegel.
2) Euer Kiefer ist dabei locker geöffnet und hängt herunter. Er wird für diese Übung nicht gebraucht.
3) Jetzt summt ihr euren Ton auf dem NG ganz leise (!!!) und macht kleine Kurven in der freien „Melodie“. Dabei stellt ihr euch vor, dass euer Ton eine geschmeidige Flüssigkeit ist, die von einem Ton in den nächsten fließt. Ohne zu ruckeln oder zu ecken.
4) Als Variation könnt ihr auch in der Tonhöhe von oben nach unten auf dem NG seufzen. Das funktioniert besonders gut, wenn ihr den Ton dabei mit Luft durch die Nase pustet. Nehmt dazu eure Hand und haltet sie unter die Nase. Jetzt seufzt ihr auf dem NG und pustet mit einem kurzen Impuls gleichzeitig imaginäre Krümel von eurer Hand. Dieser Zwerchfellimpuls hilft dabei, den Ton besser in den Vordersitz zu bekommen.
5) Springt euer Ton dabei zu oft aus der Führung und der Tonbogen bekommt Löcher, hilft folgende Vorstellung. Schickt die Töne genau durch den Punkt ,wo eure Zunge an den Gaumen lehnt. In schwierigen Momenten merkt ihr, dass der Ton nicht durch diesen Punkt gehen will und wegspringt. Haltet ihr ihn genau an diesem Punkt, bleibt er flüssig und geht weiter.
6) Ganz Fortgeschrittene können den Zungen-/Gaumenpunkt mit dem Pusten durch die Nase verbinden. Dafür benutze ich die Vorstellung, dass ich eine im Viertelkreis gebogene Nadel habe, die Vom Zungen-/Gaumenpunkt  zu dem Punkt zwischen meinen Augen und in meine Nase geht. Die Töne sind dann die Perlen, die ich auf die Nadel auffädele.
7) Ganz wichtig ist, dass ihr mit den Tönen leise bleibt. Denn zum Gelingen zählt nicht die Lautstärke des Kerntons, sondern die feine Schwingung um ihn herum, so dass er „glänzt“. Damit aktiviert (und restauriert) ihr eure Kopfstimme.
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