Die Sozialen Medien können Fluch und Segen zugleich sein: Das hat auch Gitarrist Mateus Asato für sich feststellen müssen. Über Instagram schaffte es der Musiker und Gitarrenvirtuose eine hohe Reichweite zu generieren und die Plattform als Karriere-Sprungbrett zu nutzen. Nun legt er aber, was das Posten und Musizieren anbelangt, erst einmal eine Pause ein.
Mateus Asato wurde bekannt dadurch, dass er kurze Videos von seinen Saiten-Künsten auf Instagram veröffentlichte. Seine Follower-Zahl wuchs enorm und er wurde von den richtigen Leuten der Musikindustrie entdeckt. Asato tourte zusammen mit Pop Stars wie Tori Kelly und Jessi J. und spielte für die Sängerin Renforshort ein Gitarrensolo zu ihrem Groillaz-Cover “Feel Good Inc.” ein. Er hat zudem seine eigene Signature Gitarre in Zusammenarbeit mit John Suhrauf den Markt gebracht. Von der Plattform, die ihm das Ganze ermöglichte, verabschiedet sich der Gitarrist aber nun erst einmal.
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Der 27-jährige Musiker hat seinen Account deaktiviert. Kurz zuvor veröffentlichte er jedoch ein Statement, das über Guitarnews komplett einzusehen ist. “It’s time for a break. I’ll be back soon, hopefully”, hieß es darin. Asato schrieb, dass er die Gitarre zunächst einmal eine Weile zur Seite legen will und das auch bereits die letzten drei Wochen getan habe (weit länger als er sich zuvor jemals von seiner Kreativ-Quelle ferngehalten habe). Ihm fehle durch die Pandemie-Zeit die Inspiration und zudem belastet ihn der überwältigende Druck, der mit der Nutzung Sozialer Medien einhergeht.
Zu viel Perfektionismus – zu wenig musikalische Interaktion
Zum einen ist der Gitarrist dankbar, dass er über die Plattform eine erfolgreiche Karriere starten konnte. Neben dem durchaus praktischen Nutzen, die eigene Kunst zu bewerben und mit ihr möglichst viele Menschen zu erreichen, gibt es aber eben auch negative Seiten. Vermutlich kaum ein Instagram-Gitarrist dokumentiert seine Fehlgriffe auf dem Brett und stellt sie auf Instagram zur Schau. Viel mehr wird solange wiederholt, bis auch das letzte Vibrato in Perfektion schwingt. Asato kritisiert daran: “Instagram helped musicians to get better at business, at making flawless-performance videos (after uncountable takes). I got lost inside the boxes of the 15s-60s videos. I have a big feeling that we are losing the essence of [musical] interaction, establishing patterns based on the same 4 bars chord progressions to start the vibe.” Durch die immer gleichen Muster, fehle somit die Interaktion, die der Musik erst wirklich Leben einhaucht.