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Vox AC10C1 Custom Test

Praxis

Der kleine Brüller erzeugt trotz seiner eher gemäßigten Leistung von 10 Watt einen anständigen Druck, was nicht zuletzt darauf zurückzuführen ist, dass der Amp mit Röhren arbeitet. Ein vergleichbarer Transistorverstärker müsste mit etwa 30 Watt aufwarten, um eine ähnliche Durchsetzungskraft zu generieren. An die Definition eines gut abgehangenen Röhrenamps kommen bis heute nur sehr wenigen Technologien heran, wie beispielsweise der Dual Drive von Baldringer.
So kann man mit dem Amp auch durchaus bei Proben mitmischen. Wer jedoch in einer wirklich lauten Punk- oder Metallkapelle mithalten will, ist hier falsch. Gemäßigte Klassikrocker, Blueser oder Jazzkollegen allerdings können durchaus auf ihre Kosten kommen, denn der Amp klingt durch die Bank sehr amtlich. Dabei sind die Soundergebnisse ganz klar als “voxig” identifizierbar, allerdings tönt – von der Lautstärke abgesehen – alles einen Tacken kleiner als beim AC30, was nicht alleine dem 10 Zöller zuzuschreiben ist. Auch der kleinere Ausgangstrafo leistet seinen Beitrag zu dem etwas schlankeren Ton. Clean gespielt bringt der Combo zusammen mit meiner Stratocaster einen süßen knackigen Ton, der trotz reichhaltiger Obertöne keinerlei Schärfe beinhaltet. Der Sound ist klar, lebendig und frisch. Ideal für Cleanfetischisten, die auf Sounds im Stil der Shadows oder Ventures stehen.

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Soundbeispiel 1 – Gain 9 Uhr
Trotz geringer Gehäusegröße und 10"-Speaker baut dieser Combo ordentlich Druck auf
Trotz geringer Gehäusegröße und 10″-Speaker baut dieser Combo ordentlich Druck auf

Dreht man den Gainregler auf 11 Uhr, bleibt es zwar immer noch clean, der Ton wird jedoch deutlich fetter und komprimiert leicht. Hier kommt man in eine Grenzregion, in der man je nach Anschlagsstärke neben Hank Marvin-Sounds auch Countrypickings realisieren kann. Hier ist der Frequenzgang ebenfalls völlig ausgeglichen. Die Klangregelung habe ich bei beiden Reglern auf 12 Uhr belassen.

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Soundbeispiel 2 – Gain 11 Uhr

Bei Gainstellungen ab 13 Uhr rockt bereits die Hütte. Dabei reagiert der Amp sehr dynamisch auf den Anschlag. Obwohl der Bassregler in der 12-Uhr-Position steht, beginnt es beim Arpeggiospiel auf den tiefen Saiten mit dem Halspickup ganz leicht zu mulmen, wie man am Ende des folgenden Audiobeispiels hören kann. Das hält sich meiner Meinung nach aber noch in vertretbaren Grenzen. Alles in allem gefällt mir dieser lebendige, bluesige Sound, der für Gitarrencombos dieser Preisklasse keine Selbstverständlichkeit ist.

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Soundbeispiel 3 – Gain 13 Uhr
In der Disziplin "Dynamikverhalten" verdient sich der kleine R(o)acker Bestnoten
In der Disziplin “Dynamikverhalten” verdient sich der kleine R(o)acker Bestnoten

Noch fetter, aber keine Spur mulmiger wird es, wenn man den Gainregler in die 16-Uhr-Position dreht. Hier habe ich die Bässe leicht zurückgenommen, damit sich der Amp klanglich nicht verschluckt. Was soll ich sagen, klasse! Der Amp scheint sich mit den Singlecoils meiner Stratocaster bestens zu verstehen und bringt ohne großartiges Geschraube einen ausgewogenen klassischen Blues/Rock-Ton, der sich wirklich hören lassen kann.

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Soundbeispiel 4 – Gain 16 Uhr

Wie aber klingt der Amp im Zusammenspiel mit den Humbuckern einer Les Paul? Auch hier kann ich Entwarnung geben. Obwohl der Gainregler auf Rechtsanschlag steht, wird es nicht einmal ansatzweise mulmig oder undifferenziert. Der Twäng und der Anschlag der Les Paul bleiben vollständig erhalten und das Plektrum und die Feinheiten des Anschlags sind deutlich zu vernehmen. Die Verzerrung tendiert mit der Les Paul in Richtung Classic-Rock, also Thin Lizzy oder Peter Frampton. Wer mehr Gain braucht, kann mit einem dezenten Overdrive sicher noch eine Schippe mehr rausholen, aber Metal ist definitiv nicht machbar.

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Soundbeispiel 5 – Gain Maximum mit Les Paul
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