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Vox AC15HW1X Test

PRAXIS

Normal-Channel
In der Regel teste ich die Amps ja erst clean und wende mich anschließend den Overdrive- und HiGain-Sounds zu. Diesmal werde ich diesen Weg aber verlassen und den AC15 direkt mal unter Vollbelastung checken. Der OP-Mode-Schalter steht auf 15 Watt und das Master-Volume habe ich per Schalter außer Gefecht gesetzt. Das bedeutet freie Fahrt für freie Bürger und die maximale Leistung. Und die gibt es auch, denn ich habe meine Gitarre in den High-Input des Normal-Kanals gestöpselt und den Volume-Regler direkt mal voll aufgedreht. Das ist das Ergebnis:

Audio Samples
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Normal-Channel, max.Vol. 1
GitarreNormal Vol.BrightTone CutMaster Vol.OP-Mode
Strat17On7Off15 Watt

Jawoll!!! Das ist ein Overdrive-Sound, der den Namen auch wirklich verdient hat. Der Amp wird ordnungsgemäß übersteuert und spuckt einen crispen Crunch-Sound aus, der dem Klangideal der alten Vox-Amps absolut entspricht. Eins muss ich aber noch dazu sagen: Bitte nicht direkt zuhause ausprobieren. Die Ohren könnten klingeln (und die Nachbarn auch), denn der AC15 liefert einen wirklich amtlichen Schalldruck. Die Kiste ist verdammt laut und kann locker in der Band mithalten.  
Im Handumdrehen ist aber auch ein Clean-Sound aus dem AC15 herauszuholen. Einfach nur den Volume-Regler an der Strat auf 4 zurückdrehen und die Kombination aus Steg und mittlerem Tonabnehmer wählen.

Audio Samples
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Normal-Channel, max. Vol. 2

Wenn´s etwas dreckiger zur Sache gehen soll, dreht man den Volume-Regler an der Gitarre um zwei Einheiten auf, nimmt zum Beispiel den Hals-Pickup und schlägt etwas beherzter in die Saiten.

Audio Samples
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Normal-Channel, max. Vol. 3

Keine Angst, ich werde euch nicht alle Kombinationen vorstellen, die mit den Reglern an der Gitarre möglich sind (ich war ja auch noch nicht bei den Tone-Reglern…). Was ich hiermit demonstrieren möchte, ist die extrem gute Ansprache und Tonwiedergabe dieses Amps. Der AC15 liefert einen Sound, der so gut ist, dass man nur mit Fingern (Anschlagstärke) und den Reglern an der Gitarre einen unglaublich durchsetzungsfähigen und vielseitigen Klang realisieren und damit natürlich auch den eigenen Spielstil optimal zur Geltung bringen kann. Es ist natürlich auch möglich, einen Clean-Sound durch das Zurücknehmen des Volumes am Amp zu erzeugen. Und auch dieser hat genügend Schalldruck, um sich in der Band optimal durchzusetzen.  
Top Boost Channel
Kommen wir zum Top Boost Channel. Und auch hier habe ich den Volume-Regler zunächst einmal voll aufgedreht, um den AC15 direkt aus der Reserve zu locken. Im Cool-Mode ist er, was den Verzerrungsgrad betrifft, noch etwas gelassener – aber natürlich immer noch extrem dynamisch. Mit leichtem Anschlag lässt sich ein fast unverzerrter Ton erzeugen, haut man dann stärker in die Saiten, springt einen der Overdrive an.

Audio Samples
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Top-Boost-Channel, max. Vol.
GitTB Vol.TrebleBassTB ModeTone CutMaster Vol.OP-Mode
Tele171212Cool7Off15 Watt

Der Amp bietet pro Kanal zwei unterschiedliche Eingänge, High und Low. Die Bezeichnungen beziehen sich auf den jeweiligen Pegel des Inputs. So hat man, je nach verwendetem Instrument, unterschiedliche Möglichkeiten, das Ganze zu „verdrahten. Leistungsschwache Gitarren (z.B. mit Single-Coil-Pickups) beispielsweise können an den High-Input angeschlossen werden, um den Verstärker so etwas früher zum Zerren zu bringen, Gitarren mit Humbuckern kann man mit dem Low-Input verbinden, um den Amp nicht zu früh zu übersteuern. Außerdem hat man dadurch eine gute Möglichkeit des Pegelausgleichs, wenn man z.B. auf der Bühne mit Single-Coil und Humbucker-Gitarren spielt. Selbstverständlich kann das Ganze auch anders genutzt werden. Wer die maximale Verzerrung möchte, der jagt eine Les Paul in den High-Input und dreht alle Volume-Regler voll auf…und wartet bis der Arzt (oder die Polizei) kommt.  
Der AC15 hat diesen typischen glasigen Ton mit starken oberen Mitten und Höhen. Wem das doch etwas zu schrill ist, der hat die Möglichkeit, in der Mastersektion die Bremse zu ziehen, denn hier wartet ja der Tone Cut-Regler, mit dem sich die Höhen etwas abmildern lassen. In der ersten Hälfte des Regelwegs ist die Wirkung eher moderat, ab 12 Uhr greift der Tone Cut dann etwas stärker ins Geschehen ein. In diesem Fall finde ich diese Art des Verhaltens sehr gut, denn so kann man eine leichte Höhenabsenkung auf einer größeren Regelstrecke fein aufgelöst einstellen. In den nächsten Beispielen hört ihr drei Settings des Tone Cuts, 7, 12 und 17 Uhr.

Audio Samples
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Tone-Cut 7 Tone-Cut 12 Tone-Cut 17
GitTB Vol.TrebleBassTB ModeTone CutMaster Vol.OP-Mode
SG171212Cool7-12-17Off15 Watt

Auch wenn der AC15 mehr oder weniger ein einkanaliger Verstärker ist, heißt das noch lange nicht, dass er unflexibel in der Einstellung des zu liefernden Verzerrungsgrades ist. Wie ihr ja bereits hören konntet, reagiert der Amp äußerst sensibel auf die Anschlagsdynamik und die Einstellung des Volume-Potis an der Gitarre. Wenn man dann noch den Hot/Cool-Modus per Fußschalter abruft, hat man es schon fast mit einem dreikanaligen Setup zu tun, mit Clean-Sound (Volume an der Gitarre auf 5, Cool-Mode), Crunch-Sound (Volume an der Gitarre auf 10, Cool-Mode) und Mid-Gain-Verzerrung (Volume an der Gitarre auf 10, Hot-Mode). Diese drei Einstellungen habe ich im folgenden Beispiel für euch dokumentiert. Der Schalter funktioniert übrigens absolut knackfrei, das Geräusch, was ihr beim Umschalten hört, entsteht durch das Abdämpfen der Saiten – der Verstärker überträgt eben alles und verzeiht nichts…

Audio Samples
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3-Sound-Setting
GitTB Vol.TrebleBassTB ModeTone CutMaster Vol.OP-Mode
SG121113Cool-Hot14Off15 Watt

Klangregelung
Die Zweiband-Klangregelung im Top Boost Channel ist mit modernen Klangregelungen nicht zu vergleichen. Dreht man an den Chickenhead-Knobs, kommt es zu einer intensiven Interaktion zwischen den beiden Reglern – wir haben es eben mit einem klassischen Röhrenamp zu tun! Dreht man beispielsweise Treble weit auf, werden nicht nur die Höhen angehoben, sondern gleichzeitig auch die Bässe abgesenkt. Beim Bass-Regler funktioniert das ähnlich – wird er zurückgenommen, werden die Höhen zusätzlich gefeatured, dreht man ihn weiter auf, werden die Höhen abgesenkt und die Bässe angehoben. Man muss hier mit Fingerspitzengefühl arbeiten und für sich selbst herausfinden, ob man eine Bass-Absenkung nun eher erreichen möchte, indem man die Höhen weiter aufdreht oder einfach den Bass-Regler zurück nimmt. Experimentieren ist hier ein absolutes Muss! In dieser Zweiband-Klangregelung stecken mehr Möglichkeiten, als es auf den ersten Blick vielleicht aussehen mag. Im folgenden Beispiel hört ihr die klanglichen Auswirkungen des Treble-Reglers in fünf verschiedenen Positionen.

Audio Samples
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Klangregelung: Treble-Regler
GitTB Vol.TrebleBassTB ModeTone CutMaster Vol.OP-Mode
LP137-10-13-15-1712Cool141715 Watt

Jetzt ist der Bass-Regler in drei Einstellungen an der Reihe:  

Audio Samples
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Klangregelung: Bass-Regler
GitTB Vol.TrebleBassTB ModeTone CutMaster Vol.OP-Mode
LP13127-12-17Cool141715 Watt

Maximales Gain
Wie viel Zerre lässt sich aus der Kiste herauskitzeln??? Eine ganz wichtige Frage, die ich einmal so beantworten möchte: Hier ist ordentlich Feuer unter der Haube. Mid-Gain-Rock-Sounds sind mit der entsprechenden Gitarre problemlos möglich. Im nächsten Beispiel hört ihr das maximale Gain unter den folgenden „System-Voraussetzungen“: Für den entsprechenden Input-Kick ist eine Humbucker Gitarre am Start, die, damit es auch richtig übersteuert, an den High-Input angeschlossen wurde. Dann gibt es noch die volle Leistung (Master-Bypass) von 15 Watt, sodass die Endstufenzerrung mit ins Spiel kommt. Und selbstverständlich ist auch die Vorstufe voll aufgerissen und befindet sich im Hot-Mode.

Audio Samples
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Maximales Gain
GitTB Vol.TrebleBassTB ModeTone CutMaster Vol.OP-Mode
LP17OffOffHot14,5Off15 Watt

Das reicht auf jeden Fall für einen satten Lead-Sound. Wer noch mehr Zerre benötigt, der sollte mit Boostern oder Overdrives arbeiten –  nach oben ist dann alles offen. Das Schöne ist, dass der Amp einen extrem guten Grundsound hat, die optimale Basis zum Arbeiten mit Verzerrer-Pedalen. Der AC15 verträgt sich bestens mit den Teilen, und wenn man ein gutes Pedal benutzt, büßt der Verstärker auch kaum etwas von seiner Dynamik ein.

Vox_AC15HW1X_043FIN-1087713 Bild
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Profilbild von Sigi

Sigi sagt:

#1 - 13.11.2016 um 15:42 Uhr

0

Keine Clean-Sounds? Die hätten mich schon auch interessiert...

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