Vox AC4C1 Test

PRAXIS
Schon beim ersten Anspielen des AC4C1 bekommt man einen Eindruck vom charakteristischen Sound dieses kleinen Combos, der schon mit Bass und Trebel auf neutraler 12-Uhr-Stellung sehr gute und vor allem ausgeglichene Ergebnisse liefert. Allerdings sind Bass- und Treble-Poti mit etwas Vorsicht zu genießen und mit Fingerspitzengefühl zu betätigen, denn bei einem zu weit aufgedrehten Bassregler verschluckt sich schnell die Endstufe, was sich in einem matschigen Sound bemerkbar macht. Umgekehrt erhält der Obertonbereich schnell einen blechernen Beigeschmack, dreht man den Treble-Regler zu weit auf. Je mehr Gain ins Spiel kommt, um so deutlicher macht sich dieser Effekt bemerkbar. Beim Test kam das Treble-Poti nicht über die 12-Uhr-Position hinaus und bei maximalem Gain nicht einmal über die 11.
Sehr gut gefallen mir die feinen Nuancen der Zerrstufen. Von einer fast unmerklichen und leichten Komprimierung der Cleansounds bis hin zu einer Van Halen/Brian Adams Zerre lassen sich sehr viele unterschiedliche Sounds realisieren. Bei maximalem Gain liefert der Amp eine saftiges Medium-Brett. Das Gehäuse limitiert den Klang, was bei einem Übungsamp auch völlig in Ordnung geht. Der AC4C1 ist nun mal keine Rampensau, aber in Zimmerlautstärke kann man hier erstklassig abrocken, ohne Ärger mit der Nachbarschaft befürchten zu müssen. Wer einen volleren Sound bevorzugt, der sollte mit einer angeschlossenen größeren Box diesem Ziel näherkommen.
Diejenigen, die nach überbratenen Metallsounds suchen, muss ich leider enttäuschen. Ohne Nachhilfe mit entsprechenden Pedalen wird daraus nichts. Der Sound des AC4C1 hat etwas ganz Spezielles, das im Studio zu interessanten Resultaten führen kann. Manchmal verwandeln sich kleine Amps, je nach verwendetem Mikrofon, in wahre Klangmonster und bringen Ergebnisse, die man mit großen Amps nicht so leicht hinbekommt. Wer mit dem kleinen Vox aufnehmen möchte, sollte ein SM57 oder besser ein MD 421 verwenden und das Mikro am Rand der Lautsprechermembran platzieren.

Vox_AC4_C1_019FIN Bild
Audio Samples
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Clean 1 Clean 2 Clean 3 Clean 4 Clean 5 Clean 6 Medium Gain 1 Medium Gain 2 Medium Gain 3 Medium Gain 4 Medium Gain 5 Medium Gain 6 Max Gain Riff 1 Max Gain Riff 2 Max Gain Riff 3 Max Gain Solo 1 Max Gain Solo 2 Max Gain Solo 3
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Profilbild von stratihatti

stratihatti sagt:

#1 - 04.02.2013 um 11:18 Uhr

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Sehr guter Bericht! Ich kann ihn soweit bestätigen. Ich spiele sonst mit 2x 15 Watt Madamps (A15 und M15) in eine Marshall 412; das ist auch perfekt für sehr laute Bands, doch wenn die Band nicht zu laut ist reicht der Ac4C1 auch für Übungsraum und Auftritt. Der große Vorteil ist; ich kann mir den Kleinen schnappen und selbst mit dem Fahrrad spontan zu einer Session fahren, das geht mit der 412er schon nicht ohne Hilfe. Auch klar, dass er im Bassbereich aus physikalischen Gründen nicht so druckvoll sein kann, wie die 412 aber dafür bietet er schon mehr Druck als andere Winzlinge in seiner Größe.Ich spiele den AC4C1 am liebsten mit meiner Fender Mex Tele Spezial (Hals Humbucker/Steg Singlecoil/5 Wege) Von glasklaren Cleansounds bis zum Rockbrett ist da alles möglich. Etwas mehr Druck macht dann noch die Epi Gibson Les Paul, wobei der Cleanbereich da nicht so brillante Höhen zaubert.Er macht einfach Spaß, durch seinen sehr guten Klang, seine Direktheit und einfache Bedienung!stratihatti

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Jeff S. sagt:

#2 - 10.05.2013 um 00:37 Uhr

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Hallo Leute. Der handliche AC4C1 von VOX eignet sich hervorragend als Blues-Harp Amp. Ein wertvoller Tipp an alle Harper. Testet den Amp am Besten selber und schreibt euren eigenen Kommentar. Jeff S.

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Ulli sagt:

#3 - 30.10.2013 um 17:08 Uhr

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bin gerade auf der Suche nach einem kleinen Amp für Gitarre und Bluesharp. Eigentlich bin ich ein Fan von Fender-Amps (das "große Besteck" ist auch ein Fender) aber der kleine VOX bringt mich echt in Versuchung. Wird angetestet!

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