Vox amPhones Bass Test

Praxis

Um mit den amPhones einsatzbereit zu sein, muss man lediglich die Batterien einlegen und schon kann der Jam mit einem Playback vom MP3 Spieler losgehen. Ohne Batterien kann man sie, wie oben bereits erwähnt, als normale Kopfhörer zum Musikhören oder im Studio verwenden. Der Aux-Eingang ist dann allerdings stumm, zusätzliche Quellen lassen sich nicht einspielen. Als Stereokopfhörer macht das Practice-Tool durchaus ein gute Figur, er klingt sehr angenehm und sitzt komfortabel auf dem Kopf, ohne zu drücken. Klar klingt er nicht so natürlich wie ein teures High-End Modell, er gibt die Musik aber ausgewogen, differenziert und mit einer für mich angenehmen bassigen Note wieder. Mir macht es jedenfalls durchaus Spaß, mit den amPhones Musik zu hören. Ihr Hauptjob ist es aber, unser Lieblingsinstrument angemessen zu verstärken, damit wir auch nachts oder unterwegs nicht auf unsere tägliche Dosis Bass verzichten müssen. Dafür hat Vox seinem Spezialkopfhörer eine Simulation ihres Bassamps AC100 implantiert. Der Vox AC100 ist ein typisch britisches Vintage-Röhrentopteil, das schon der wohl berühmteste singende Bassmann, Sir Paul McCartney himself, bevorzugt einsetzte, um Stadionbühnen standesgemäß mit Bassfrequenzen zu versorgen. Mit einem erwachsenen Röhrenstack kann der VOX-Kopfhörer natürlich nicht mithalten, man bekommt aber in der Tat einen angenehm runden, warmen und pfundigen Basssound auf die Ohren, mit dem es sich gut üben und zu Playbacks jammen lässt. Für meinen Geschmack könnte der Tiefenbereich etwas kompakter und die Hochmitten für mehr Durchsetzung präsenter sein. Aber das ist Geschmacksache, denn mit vintageartigen Instrumenten funktionieren die amPhones wirklich sehr gut.

Hier passte offenbar ein AC100 hinein!
Hier passte offenbar ein AC100 hinein!

Soundmäßig ist man mit nur einem Modell, eben dem AC100, zwar festgelegt, der Tone-Regler bewegt aber einiges und sorgt für ein paar gute klingende Soundvariationen. Dabei funktioniert er nicht, wie man bei der Bezeichnung „Tone“ vermuten würde, wie eine klassische Tonblende, sondern eher wie die Enhance, Contour oder Shape-Features anderer Bassamps. Mit zunehmendem Reglerweg werden die Mitten abgesenkt, Bässe und vor allem Höhen treten gleichzeitig in den Vordergrund und blasen den Sound ordentlich auf. Anzerren konnte ich den Bass auch mit voll aufgedrehtem Gainregler nicht, obwohl mein aktiver Testbass einen sehr hohen Ausgangspegel hat. Auf einen Cruncheffekt müssen wir also verzichten.

Gut: regelbarer Kompressor
Gut: regelbarer Kompressor

Aber dafür kommt die amPhones Bassversion mit einem Kompressor, der mit einem stufenlosen Drehregler gut dosierbar ist und das Signal relativ transparent komprimiert. Klanglich bewegt sie sich also absolut im grünen Bereich, etwas durchwachsener sieht es allerdings mit der Bedienung aus. Klar ist an der Hörmuschel eines normal dimensionierten Kopfhörer nicht viel Platz für Bedienelemente, die Drehregler sind aber in unserem Fall wirklich sehr klein geraten und zudem halb in der Muschel versenkt. Weil man sie bei aufgesetztem Hörer auch nicht sehen kann und auf die Haptik angewiesen ist, wird die Bedienung mit den kleinen Rädchen manchmal zum Geduldsspiel.

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