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Vox – Jam Vox JV1 Test

Praxis

So, nachdem wir die Möglichkeiten des JamVOX vorgestellt haben, ist es jetzt an der Zeit für ein Spielchen. Gitarre angeschlossen, Sound angewählt – alles funktioniert und klingt auch gut, aber … Irgendwie ist da eine Verzögerung im Signal, Sch…-Latenz, da bekomme ich (und viele andere sicher auch) sofort Herz-Rhythmus Störungen. Ich kann Euch aber beruhigen, man kann diesen Wert einstellen und das sollte man vor der Arbeit mit der Software auch unbedingt tun. Der Wert ist ab Werk auf mittlere Ansprache eingestellt. Für ein gutes Spielgefühl muss aber „schnell“ angewählt sein. Die entsprechende Einstellmöglichkeit findet man unter „Sonderzubehör“ > „Vorgaben“.

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Zwar wird so das Grundrauschen etwas erhöht, aber das nehme ich für ein gutes Spielgefühl gerne in Kauf. Für die nachfolgenden Aufnahmen habe ich den JamVOX als Audio-Interface benutzt. Die eigentliche Aufnahme fand dann in Logic Pro statt.

Zuerst hören wir uns einige der angebotene Ampsimulationen pur und ohne irgendwelche Effekte an. Den Anfang macht der Fender Twin.

Audio Samples
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Fender Twin
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Sehr schöner, crisper Sound mit dem bissigen Ton der simulierten Endstufenverzerrung. Es gibt bei allen Verstärkern übrigens eigentlich drei Lautstärke-Regler:

Gain – regelt den Verzerrungsgrad.
VR Gain – simuliert das Master-Volume und damit auch die Endstufenzerrung des Amps.
Output – Die Gesamtlautstärke – sie hat keine Auswirkungen auf den Sound.

Weiter geht es mit einer sehr gut gelungenen Simulation aus eigenem Hause, dem Klassiker Vox AC30 Top-Boost.

Audio Samples
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AC 30 TB
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Ein sehr harmonischer Crunchsound, der auch gut auf die Anschlagsdynamik reagiert und bei hartem Picking eine warme Zerre liefert.

Bei der Nachbildung des Marshall Plexi könnte man meinen, die alte Konkurrenz zwischen Vox und Marshall habe immer noch Bestand, denn weder im Original noch bei den Simulationen anderer Hersteller wie Line 6 oder Boss habe ich jemals einen so muffigen Plexisound gehört. Klingt, als ob der Amp dringend einen Röhrentausch und etwas Finetuning nötig hätte.

Audio Samples
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Plexi 50
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Jetzt gibt es noch was für die härtere Gangart, die Nachbildung eines Boogie Rectifiers: körnige Verzerrung und fette Bässe.

Audio Samples
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Rectifier
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Was mir beim Aufnehmen im JamVOX-Programm fehlt, ist eine vernünftige Pegelanzeige. Man weiß nie genau, ob der Pegel ausreichend oder doch schon zu laut ist. Für diese Info muss immer ins jeweilige Recording-Programm umgeschaltet werden.

Kommen wir zu den Effektpedalen. Beim nächsten Beispiel hört ihr einen Boutique CL Amp, die Simulation eines sündhaft teuren Dumble Overdrive Special. Zuerst mit Cleansound und einem Federhall. Dann wird eine Tubescreamer-Simulation und zum Schluss noch ein Tremolo Effekt hinzugeschaltet.

Audio Samples
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Alternative Crunch
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Das klingt alles sehr gut. Manche Software-Ampsimulationen haben Probleme in der dynamischen Ansprache, wenn ein virtuelles Verzerrerpedal vor einen simulierten Amp geschaltet wird, was man allerdings hier nicht behaupten kann. Leider lassen sich die tempoabhängigen Effekte nur recht umständlich in Zahlenwerten regeln. Eine Tap-Funktion wäre sehr schön gewesen – oder zumindest die Möglichkeit, das Ganze in BPM (Beats per Minute) einzustellen.

Jetzt kommen wir zu den „schönen“ Gitarrensounds. Mit Compressor, Chorus und Delay katapultieren wir uns zurück in die 80er und schon schweben die Akkorde angenehm im Raum. Die Basis bildet ein angenehm crisp klingender Bassman.

Audio Samples
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Comp Chorus Delay
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Auch diese Effektsimulationen sind sehr gut gelungen, der Compressor hat eine schöne Anschlags-Attack, der Chorus klingt warm und in Verbindung mit dem Cross Delay bekommt der Sound eine große Klangbreite.

Die meisten Multieffekte haben mit Pitch-Shift Sounds so ihre Schwierigkeiten, vor allem, wenn man Bendings mit ins Spiel einbaut. Mal sehen, wie es mit dem JamVOX so funktioniert.

Audio Samples
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Pitch Shifter
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Da gibt es nichts zu meckern, die Töne werden sauber übertragen, Bendings und Scratches kommen ohne Störgeräusche. Was mir auch sehr gut gefallen hat, ist das  Auto Wah. Es quakt sehr schön, lässt sich ausgezeichnet spielen und reagiert perfekt auf den Anschlag des Gitarristen. 

Audio Samples
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Auto Wah
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Zum Abschluss hören wir uns noch ein paar Preset Sounds an, denn wer keine Lust auf große Programmier-Aktionen hat, der ist natürlich von der Qualität der vorgefertigten Sounds abhängig. Obwohl ich sagen muss, dass das Einstellen und Editieren dank der übersichtlichen Darstellung hier wirklich ein Kinderspiel ist. Die Sounds sind nach Songs benannt – und weitere Informationen zum jeweiligen Album und dem spielenden Gitarristen gibt es auch. Hier ist der Sound von Eric Claptons alter Version von Layla.

Audio Samples
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Layla Riff
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Will man die unplugged-Version spielen, gibt es einen vorgefertigten Sound mit Akustik-Simulator.

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Layla Acoustic
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Zum Schluss Billy Gibbons Sound (ZZ Top) im Song Tush.

Audio Samples
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Tush
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Respekt! Das Ganze ist wirklich gut programmiert und klingt authentisch. Wenn man bedenkt, dass Online noch eine Menge weiterer Sounds heruntergeladen werden können, dann ist das Motto Plug & Play tatsächlich perfekt umgesetzt. 

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