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Vox Mini Go Series Test

Die Vox Mini Go Serie des britischen Amp-Herstellers wendet sich an den mobilen Gitarristen, der auch fernab der heimischen vier Wände gern zum Instrument greift und auch ohne Steckdose musizieren möchte. Bestückt mit insgesamt elf Amp-Modellen, einer ganze Reihe an Effekten und der Option, den Verstärker auch mit einer handelsüblichen Powerbank zu betreiben, machen die ausgesprochen kompakt gehaltenen Combo Modeling-Amps zu willkommenen Begleitern.

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Die Verstärker der Vox Mini Go Serie können überzeugen und unterscheiden eigentlich nur durch die Größe des jeweils verwendeten Lautsprechers.


In unserem heutigen Test schauen wir uns den Mini Go 3 und den Mini Go 10 der insgesamt drei Combos umfassenden Mini Go Serie einmal etwas genauer an.

Details

Handlich sind sie zweifelsfrei, denn mit gerade einmal 256 x 180 x 249 mm fällt der Mini Go 3 ziemlich kompakt aus, und der Mini Go 10 mit seinen 296 x 210 x 294 mm gerät kaum größer. Auch in puncto Gewicht sind ihre 3,5 oder 4,5 kg nicht weiter erwähnenswert, was den Transport im wahrsten Sinne erleichtert. Um Letzteren noch komfortabler zu gestalten, hat Vox den beiden Combos einen Trageriemen spendiert, der sich an zwei Knöpfen befestigen lässt, die links und rechts am Gehäuse warten. Beide Combos stecken in einem schwarzen Kunststoffgehäuse samt schwarzem Gitter mit Rautenmuster, das den 5″ oder 6,5″ Speaker vor Beschädigungen schützt und an die Lautsprecherbespannungen (Grill Cloth) der klassischen Combos der eigenen AC-Serie erinnert. Dem Mini Go 10 hat Vox zwei Klappbügel in den vorderen Gummifüßen spendiert, mit denen sich der Amp schräg stellen lässt, eine super Idee, die beim Mini Go 3 allerdings nicht zu finden ist.

Fotostrecke: 5 Bilder Darf es heute mal das kleine Schwarze sein? Die Modelle der Vox Mini Go Serie zeigen sich kompakt und mit reichhaltiger Ausstattung.

Die Rückseiten beider Combos sind bis auf ein Loch im unteren Bereich geschlossen, das den kompakten Verstärkern wohl als Bassreflex-Öffnung mehr Low-End bescheren soll.
Dort befinden sich auch der 12 V-Netzteilanschluss für den mitgelieferten Stromspender sowie ein weiterer Anschluss in Form einer USB-C-Buchse, über die man die Combos bei Bedarf mit einer herkömmlichen 5 Watt Powerbank betreiben kann. Beim Mini Go 10 kommt zudem noch eine Anschlussmöglichkeit für den optional erhältlichen VFS3-Fußschalter hinzu, mit dem sich bei diesem Amp und dem größeren Bruder, dem Mini Go 50, der verbaute Looper sowie die Effekte steuern lassen. Nur beim Mini Go 50 kann der Fußschalter frei programmiert werden, sodass er sich auch zum Abrufen von drei User-Sounds nutzen lässt.

Fotostrecke: 4 Bilder Zur Erweiterung des Tiefbassbereiches besitzen die Combos eine Bassreflexöffnung auf der Rückseite.

Zu diesem Test steht mir der VFS3 zur Verfügung und auch er macht einen überaus soliden Eindruck. Er ist aus Metall gefertigt und besitzt drei Schalter, die jeweils von einer LED begleitet werden.

Die von VOX eingesetzte Modeling-Technologie nennt sich VET, was für Virtual Amp Technology steht und die bis dato verwendete REMS-Technologie ablöst, die noch bei den Valvetronix-Amps zu finden ist.
Unsere beiden Testverstärker besitzen dieselbe Technologie wie der 2020 vorgestellte Cambridge50, dem wir ebenfalls einen Test gewidmet haben, den ihr hier finden könnt.
Sämtliche Bedienelemente befinden sich bei beiden Amps auf der Oberseite, womit sie auch in Stehen gut abgelesen und vor allem bequem bedienen lassen.Was die Regelmöglichkeiten anbetrifft, sind beide Amps bis auf den Looper weitestgehend identisch aufgebaut. Der findet sich nur beim Mini Go 10 sowie seinem größeren Bruder, dem Mini Go 50. Er bietet eine maximale Aufnahmezeit von 45 Sekunden und kann, wie bereits erwähnt, mithilfe des optional erhältlichen Fußschalters ferngesteuert werden. Dazu kommt, dass der Mini Go 10 im Vergleich zu seinem kleineren Bruder eine Leistungsumschaltung besitzt, womit sich der Amp auch nur mit 1/10 oder 1/100 seiner Lautstärke betreiben lässt.

Fotostrecke: 8 Bilder Sämtliche Bedienelemente befinden sich auf der Oberseite.

Schauen wir uns das Bedienfeld einmal etwas genauer an.
Die Eingangsbuchse darf natürlich nicht fehlen, zusätzlich erlauben die Amps den Anschluss eines Mikrofons (mit 6,35 mm Klinke) und eines Audio-Players wie beispielsweise einem Smartphone via Miniklinke. Wer seine Umwelt mit seinem Spiel nicht weiter behelligen möchte, kann auch einen Kopfhörer anschließen, für den ebenfalls eine Miniklinkenbuchse bereitsteht. Mithilfe der Trim- und Send-Regler unterhalb der Mikrofonbuchse kann das angeschlossene Mikrofon in der Lautstärke angepasst sowie ein Effekt aus der Effect 2 Sektion beigemischt werden.
In der Amp-Sektion stehen insgesamt 11 Verstärkertypen bereit, die per Drehschalter ausgewählt werden:
DELUXE CL
Hier wird der Sound eines Blackface Amps aus den 60er-Jahren emuliert. Der Klassiker aus Kalifornien besitzt zwei Kanäle, wobei sich Vox bei diesem Amp-Modell am Vibratokanal des 22-Watt-Combos orientiert hat.
BOUTIQUE CL
Bei diesem Modell stand der cleane Sound eines “Overdrive Special“ im Fokus. Der Kenner weiß natürlich, das es sich dabei um einen Dumble-Verstärker handelt, der neben seinem tollen Sound auch für bemerkenswert hohe Preise bekannt ist. Und das wohl nicht ohne Grund, denn zahlreiche Gitarrengrößen schwören auf ihn.
BOUTIQUE OD
Hier wurde der Overdrive-Sound des oben genannten Overdrive Special nachempfunden.
VOX AC30
Es dürfte wohl niemanden verwundern, dass auch ein Modell des eigenen AC30 zu finden ist, der mit Celestion Alnico “Blue“ Speaker den klassischen Vox-Sound liefert.
VOX AC30TB
Bei diesem Amp handelt es sich um den klassischen “Top Boost“ Kanal des AC30 von 1964.
BRIT VM
Ein Marshall darf natürlich auch nicht fehlen. Bei diesem Modell handelt es sich um ein 100-Watt-Topteil mit vier Kanälen, wobei hier der Overdrive 2 Kanal des Amps Pate stand. Natürlich handelt es sich bei dem Amp um einen seit 2007 angebotenen JVM410.
SL OD
Mit diesem Kürzel stellt sich ein 100 Watt Soldano Topteil von 1991 vor.
DOUBLE REC
Für die High-Gain-Freunde steht ein Modell eines Mesa Rectifiers bereit, das gerne mit tieftönenden Gitarren verwendet wird und hohe Gain-Reserven besitzt.
VOCODER
Ein in den 70er-Jahren sehr gern verwendeter Effekt.
LINE
Beim Anschluss einer Akustikgitarre, eines Keyboards oder eines sonstigen Line-Signals steht der Wahlschalter auf Line. In dieser Stellung gibt es außer der Klangregelung keine weiteren Einstellmöglichkeiten.
Vervollständigt wird die Amp-Abteilung von dem obligatorischen Gain-Poti, das auch als Höhenregler dient, sowie einem Tone-Poti für die tieferen Frequenzen. Die Lautstärke lässt sich mithilfe des Volume-Reglers einstellen, der von einem Schiebeschalter begleitet wird, mit dem die Ausgangsleistung von voll auf 1/10 und 1/100 reduziert werden kann.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Vox Mini Go Series ist mit einem Gurtsystem ausgerüstet, das das Tragen erleichtert.

Weiter geht es mit der Effektsektion, die mithilfe zweier Drehregler organisiert ist. Je nachdem, wie weit man den Regler des entsprechenden Effektes dreht, werden diverse seiner Parameter wie Intensität, Geschwindigkeit oder Mixanteil verändert.
EFFECTS 1
(Modulationseffekte/Octave) stellt einen Chorus, einen Phaser und ein Tremolo bereit. Aber auch ein Octaver lässt sich anwählen, der dem Ton eine tiefe Oktave hinzufügt.
EFFECTS 2
(Delay/Reverb Typen) beinhaltet folgende Effekte:
A.DLY: Modell eines analogen Eimerketten-Delays mit einer maximalen Verzögerungszeit von 1,45 Sek.
D.DLY: Sauber klingendes Digitaldelay mit einer maximalen Verzögerungszeit von 1,45 Sekunden.
SPRING: Simulation eines klassischen Federhalls eines Gitarrenamps.
HALL: Der Klang einer großen Halle.
In der Effect 2 Sektion kann mithilfe eines mit Time beschrifteten Tasters die Geschwindigkeit eingetippt werden. Das Tempo wird zur optischen Kontrolle von einer LED angezeigt.
Die Mini Go Combos besitzen auch eine Rhythmus-Sektion mit insgesamt 11 Rhythmustypen mit jeweils drei Variationen, die sich mit einem Schalter anwählen lassen. Das Tempo kann hier ebenfalls mit einem eigenen Taster eingetippt werden. Auch hier darf natürlich eine LED als optische Kontrolle des Tempos nicht fehlen. Folgende Rhythmen stehen zur Verfügung: Rock, Metal, Pop, Blues, Funk, R&B, Jazz, Latin, Dance, 3/5/7 und Metronom, auf die ich im Praxisteil noch näher eingehen werde.
Die drei LEDs dienen auch als Stimmgerät, das den beiden Vox-Amps implantiert ist.
Noch ein paar Worte zum Looper, der allerdings nur im Mini Go 10 und dem großen Bruder Mini Go 50 zu finden ist. Wird der Looper zusammen mit der Rhythmusmaschine verwendet und möchte man das abgespielte Rhythmus-Pattern gleichzeitig aufnehmen, wird die Loop-Länge beim Stoppen der Aufnahme an die Länge des Taktes angepasst (quantisiert).
Auch wenn während der Looper-Wiedergabe ein Rhythmus-Pattern abgespielt wird, passt sich dessen Tempo automatisch an die Länge des Loops an. Mithilfe des optional erhältlichen VFS3 Fußschalters werden insgesamt drei Loop-Modi während des Spielens ermöglicht:
Modus 1: Aufnahme → Wiedergabe → Overdub …
Modus 2: Aufnahme → Overdub → Wiedergabe …
Modus 3: Vorherige Aufnahme löschen und aufnehmen → Wiedergabe

Kommentieren
Profilbild von Michael

Michael sagt:

#1 - 15.08.2023 um 11:27 Uhr

0

Hatte den Vorläufer, den vox rhythm 5. Fand den recht gut. Vermutlich wird der Mini go 10 ähnlich klingen, da auch 6,5 Zoll Lautsprecher. mich würde interessieren, ob der Mini go 50, da 8 Zoll, deutlich besser klingt.

    Profilbild von losch

    losch sagt:

    #1.1 - 18.10.2023 um 17:34 Uhr

    0

    Ich habe mittlerweile beide. Weil ich von der Vielseitigkeit des kleinen VOX mini Rhythm 5 beim Üben im Kaminzimmer so beeindruckt war, habe ich nun seit einigen Tagen auch den VOX mini GO 50 hier stehen und kann eindeutig sagen: Ja, er klingt deutlich besser! Dem Vergleich mit dem AC30 im Keller hält allerdings auch er nicht Stand. :D

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