Praxis
Für die folgenden Aufnahmen habe ich den Verstärker an eine 2×12″ Box angeschlossen, vor die ich ein Shure SM57 platziert habe. Als Gitarren kommen eine Les Paul, eine Telecaster und eine mit einem Humbucker bestückte Strat zum Einsatz. Der EQ-Schalter an der Rückseite des Amps zeigt auf Flat.
Los geht es mit der Telecaster und wie immer mit allen Reglern in der Mittelstellung. Im zweiten Beispiel habe ich nichts an den Einstellungen des Amps verändert und spiele eine Les Paul.
Die Grundcharakteristiken beider Gitarren werden grundsätzlich sehr schön abgebildet. Die Tele kommt knackig und antrittsschnell aus den Speakern, die Les Paul wie erwartet schön dick und bauchig. Alle Attacks werden deutlich wiedergegeben.
Um die Wirkungsweise des Gain-Reglers herauszufinden, drehe ich diesen pro Durchgang von 9 Uhr über 12 und 15 Uhr im letzten Durchgang auf Rechtsanschlag.
Diesmal beginne ich mit der Les Paul und im zweiten Beispiel ist dann die Telecaster zu hören.
Der Zerrsound zeigt sich mit deutlich britischer Einfärbung und gefällt mir wirklich gut! Kaum zu glauben, dass hier keine traditionelle Röhre in die Klangbildung involviert ist. Die Les Paul liefert bei höheren Gain-Settings einen fetten, mittigen Rocksound, die Telecaster kann mit schönem Biss bei den Attacks und frechen Mitten glänzen – sehr schön!
Natürlich interessiert mich auch, was der Tone-Regler mit dem Sound macht. Dazu positioniere ich ihn pro Durchgang von der Minimal- über die Mittel- hin zur Maximalstellung. Zuerst ist die Tele zu hören, dann die Les Paul.
Selbst bei ganz heruntergeregeltem Tone-Regler wird der Klang nicht muffig, sondern behält seine Durchsetzungskraft. Je weiter er aufgedreht wird, desto mehr Strahlkraft bekommt der Klang logischerweise. Aber auch der Zerrgrad ändert sich, je höher der Regler nach rechts gedreht wird. in der Maximalstellung wird der Sound aber nicht schrill, sondern einfacher nur frischer und aggressiver.
Für das folgende Beispiel greife ich zur Strat, drehe den Gain-Regler ganz auf und stelle den Tone-Regler auf 14 Uhr, dazu eine kleine Prise Hall.
Wirklich erstaunlich, was aus dem kleinen Verstärker herauskommt. Der Sound ist knackig, lebendig und kann mit einem tollen Knack bei den Anschlägen punkten. Es macht wirklich Spaß, mit dem Amp zu spielen, und wie man hören kann, lässt er sich auch in einer Studiosituation hervorragend einsetzen.
Es wird Zeit den EQ-Schalter an der Rückseite etwas näher zu beleuchten. Im ersten Durchgang steht er in der Flat-Position, im zweiten dann in der Deep-Stellung.
Für dich ausgesucht
Auch dieser Schalter macht durchaus Sinn, so lässt sich beispielsweise eine in den unteren Frequenzen schwachbrüstige Gitarre oder Box leicht aufpimpen.
In den letzen beiden Beispielen vergleiche ich das mikrofonierte und das Cab-Simulator-Signal aus dem Line/ Kopfhörerausgang. Dazu positioniere den Gain-Regler des Amps auf 15 Uhr und greife zur Les Paul.
Los geht es mit dem abgenommenen Boxensignal, im zweiten Beispiel ist der frequenzkorrigierte Line-Out zu hören.
Mit der Box aufgenommen, ist das Signal frischer und luftiger, mit dem Line-Out fehlen diese Eigenschaften etwas. Trotzdem lässt es sich gut mit ihm arbeiten, denn das Mittenbild wird für meinen Geschmack gut dargestellt.