Jetzt wird´s aber wirklich Zeit, das gute Stück in freier Wildbahn zu erleben.
Zu diesem Zweck bringe ich meinen Marshall TSL100 im cleanen Modus ins Spiel. Als Gitarre dient zunächst einmal eine Fender 51 Nocaster. Und so hört sich der Amp clean und mit deaktiviertem Satchurator an.
Jetzt mit Satchurator, den Gain- Regler auf Linksanschlag.
Und mit aktiviertem “MORE“
Erstaunlich, was für ein Brett das Pedal schon bei Linksanschlag liefert.
Das Ganze fühlt sich sehr harmonisch an, das Plektrum macht sich schmatzend bemerkbar, wenn es auf die Saiten trifft – so soll es sein! Mit zusätzlichem Gain, sprich aktiviertem MORE-Schalter, steht uns eigentlich schon ein ziemlich amtlicher Rock-Sound zur Verfügung. Er beginnt genau da, wo wir zuvor aufgehört haben und bietet die Extraportion Bässe und Mitten, die nötig ist, um sich im Bandkontext optimal durchzusetzen.
Ich drehe nun den Gain-Regler auf zwölf Uhr.
Für dich ausgesucht
Schon in der Gain-Mittelstellung liefert das Pedal ein Zerr-Level, das alle erdenklichen solistischen Einlagen bestmöglich unterstützen dürfte! Alle Töne komprimieren, die Basssaiten pumpen – trotzdem bleibt das Gesamtbild sehr durchsichtig, ohne zu matschen.
Und jetzt das Ganze mit “MORE“
Und auch in diesem Modus zeigt das Pedal seine Stärken. Alles verdichtet sich zu einem durchsetzungsfähigen, tragenden und vor allem fetten Leadound. So macht das Spaß! Legatoläufe spielen sich quasi von selbst, einzelne Töne kippen in ihre Obertöne- sehr gut.
OK, jetzt drehen wir den Gain-Regler mal ganz nach rechts.
Das sollte wohl genug Verzerrung für alle Zielgruppen sein – auch für die ganz harten Jungs. Erstaunlicherweise matscht es weniger als erwartet. Wo die meisten Pedale nur noch einen einzigen Soundbrei ausgeben, bleibt der Ton des Satchurator nach wie vor definiert und souverän. Selbst Akkorde lassen sich heraushören. Eigenschaften, die nicht zuletzt auch tiefer gestimmten Gitarren gut stehen dürften!
Als nächstes drehe ich den Gain-Regler noch einmal zurück auf 13.00 und schnappe mir eine modifizierte Strat mit Humbucker in der Steg-Position.
Das Aktivieren des MORE-Schalters erzeugt keine Nebengeräusche! Und natürlich funktioniert das Distortionpedal auch mit Humbuckern prächtig.
Was allerdings nicht so gut funktioniert, ist das Zusammenspiel mit einem bereits verzerrenden Verstärker.
In dieser Konfiguration wird der Sound schnell matschig und dünn. Am wohlsten fühlt sich der Satchurator vor einem cleanen bis leicht angecrunchten Amp. Bei allem darf man natürlich nicht vergessen, dass es sich bei diesem Zerrer um ein Signature-Modell handelt, das heißt er wurde speziell auf das Spiel Satrianis abgestimmt. Trotzdem (oder vielleicht sogar überraschenderweise) ist das Pedal sehr vielseitig einsetzbar. In Sachen Dynamik braucht sich der Satchurator nicht zu verstecken – allein durch das Herunterregeln des Lautstärkereglers der Gitarre bei voller Verzerrung ist es möglich, den Ton fast clean zu bekommen. Allerdings habe ich beim Aktivieren des PAD-Schalters ehrlich gesagt keinen Unterschied hören können – ganz egal in welcher Reihenfolge ich andere Pedale dazu geschaltet habe. Schade, die Idee ist gut, aber vielleicht doch etwas zu subtil…
Zu guter Letzt noch ein kleiner Demosong. Hierbei wurden sämtliche Gitarren durch den Satchurator direkt in den Amp gespielt. Beim Solo kommt ab der zweiten Hälfte ein Wah-Wah dazu. Beim Doppeln der Rhythmus Gitarre treten keine Phasenprobleme auf, die Gitarren setzten sich gut durch.