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Vox TB18C1 Test

Mit Tony Bruno hat sich Vox für seine TB-Reihe einen der angesagtesten Amp-Frisöre und Boutique-Hersteller der USA an Land gezogen. Gemeinsam mit ihm wurde die neue Serie entwickelt, zu der auch der bereits bei bonedo getestete TB35C gehört. Sein Können stellte der gewiefte Techniker schon beim neuen AC15 und dem AC30 Custom samt deren Handwired-Versionen unter Beweis. Und obwohl Vox ja eigentlich altem englischem Adel verpflichtet ist, wirbt der Hersteller beim TB18C1 mit einem klassischen amerikanischen Vintagesound mit Boutique-Qualität.

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Im Gegensatz zu seinen handverdrahteten Custom-Amps ist die Elektronik im TB18C1 auf Platinen aufgebaut. Ob der Amp trotz preiswerter Fertigung in Fernost das hält, was der Name Tony Bruno verspricht?

DETAILS

Konzept und Aufbau
Beim TB18C1 handelt es sich um einen reinrassigen Röhrencombo mit zwei 12AX7 Glaskolben in der Vor- und zwei 6V6 in der Endstufe, die einen 12 Zoll Celestion G12-65 Speaker antreiben. Der verbirgt sich hinter dem klassischen Rautenbespannstoff mit dem typischen VOX Logo, was sofort signalisiert, zu welchem Stall der Amp gehört. Ebenso zum guten Ton gehört bei Vox das leicht versenkte und im hinteren Teil angebrachte Bedienpaneel, das mit cremefarbenen Chickenhead-Potiknöpfen bestückt ist. Das Birkensperrholzgehäuse ist mit schwarzem Kunstleder bezogen und verleiht dem Combo in aller Schlichtheit ein wertiges Aussehen.

Um die Röhren vor Überhitzung zu schützen, ist das Gehäuse mit mehreren Lüftungsschlitzen ausgestattet. Das Konzept ist so einfach wie genial: Die erwärmte Luft entweicht durch drei Öffnungen aus dem Chassis, die sich ähnlich wie beim AC 30 im vorderen Bereich in unmittelbarer Nähe zum Tagegriff befinden. Gleichzeitig strömt kalte Luft durch drei Lüftungsschlitze auf der Rückseite von unten nach. Das 18 Kilo schwere Gehäuse verdankt seinen sicheren Stand vier mächtigen Vollgummifüßen, allerdings wurde auf einen Kantenschutz komplett verzichtet, weshalb beim Transport besondere Vorsicht geboten ist.
Anschlüsse und Bedienelemente
Neben den beiden Instrumenteneingängen auf der linken Seite befinden sich alle Regler und Schalter nebeneinander aufgereiht und beschreiben in etwa den Weg, den das Signal auf seiner Reise durch den Amp zurücklegt. Der Volume-Regler könnte genauso gut auch Gainregler heißen, denn er bestimmt den Verzerrungsgrad. Hier lassen sich wirklich alle Nuancen stufenlos einstellen, von ganz clean bis hin zur klassischen Rockzerre.

Fotostrecke: 4 Bilder Vox TB18C1 Regler

Es folgt die Klangregelung, die aus Treble, Middle und Bass besteht, und es wäre auch alles ganz normal, wenn zwischen Treble und Middle nicht noch ein kleiner Schalter mit der Bezeichnung Mid Boost untergebracht wäre. Wie der Name schon verrät, lassen sich hier die Mitten anheben, was je nach Gitarre und Pickupbestückung eine feine Sache ist. So kann man den Sound effektiv anfetten und auch mit eher dünn klingenden Singlecoils singende Leadsounds erzeugen. Der nächste Regler ist für den integrierten Hall zuständig, der hier zwar digital erzeugt wird, einem Federhall aber in nichts nachsteht. Neben dem Master-Volume findet sich ein weiterer Miniswitch, der seiner Bezeichnung “Dark” alle Ehre macht. Er beschneidet die Höhen und betont gleichzeitig die unteren Frequenzen. Letzter Bewohner des Bedienpaneels ist der On/Off Schalter.
Rückseite
Auf der Rückseite befinden sich alle Anschlüsse des Verstärkers. Dazu gehören neben der Kaltgerätebuchse auch die beiden Anschlüsse für den integrierten Effekteinschleifweg. Wer eine zusätzliche Gitarrenbox anschließen möchte, kann das auf zweierlei Art tun. Soll die externe Box gleichzeitig mit dem internen Lautsprecher des TB18C1 klingen, benutzt man den “Extension”-Anschluss. Er schaltet beide Speaker automatisch parallel, wobei die Zusatzbox allerdings 16 Ohm haben sollte. Will man die externe Box alleine betreiben, nutzt man einfach die “External”-Buchse. Das ist eine wirklich gute und praxisorientierte Sache, die ich mir auch bei anderen Combos wünschen würde.

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Profilbild von Bernie

Bernie sagt:

#1 - 07.02.2015 um 23:38 Uhr

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Wahrscheinlich einer der am meisten unterschätzten Amps. Für die VOX Traditionalisten ist er zu amerikanisch und für die Fender Fraktion zu britisch. Ich bin ausnahmslos begeistert. Ein toller Amp, der auch leise bzw. mit moderater Lautstärke gut klingt und harmonische Zerrungen produziert. Für Hi Gain braucht's Pedale, mit denen sich der Bruno bestens verträgt.

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