Praxis
Änderungen in Version 7
In diesem Artikel beschäftigen wir uns hauptsächlich mit den Neuerungen der Version 7. Grundlegende Erläuterungen zur Software selbst findest du hier. Was also ist denn nun alles neu in Ensemble Pro 7?
Neues Preismodell
VSL hat sein Preismodell überarbeitet. Früher war in einer Lizenz die Möglichkeit enthalten, bis zu drei Slaves ohne weitere Kosten mit dem Master-Rechner zu connecten. Jetzt kann man für Ensemble Pro statt den sonst üblichen drei Lizenzen nur noch Einzellizenzen erwerben. Das ist natürlich praktisch, wenn man nur einen Slave verwenden will. Allerdings ist der Preis für die Einzellizenz natürlich angestiegen. Wer ein großes Netzwerk aufbauen möchte, wird also definitiv wesentlich tiefer in die Tasche greifen müssen. Die Erstlizenz kostet nun 195 Euro, jede Zusatzlizenz dann weitere 95 Euro. Plugin-ManagementAuch das Management und die Darstellung der installierten Instrumente und Effekte wurden überarbeitet. Jetzt werden automatisch Favoriten der Plugin-Nutzung erkannt und angezeigt, separat für Instrumente und Effekte. Außerdem kann man über die Einstellungen selbst entscheiden, welche Tools unter Favoriten erscheinen sollen.
In den Einstellungen kann zudem auf die Sichtbarkeit der installierten Plugins Einfluss genommen werden. Bisher zeigte Ensemble Pro einfach alle Plugins an, die beim letzten Scan gefunden wurden. Jetzt lässt sich festlegen, welche Effekte und Instrumente überhaupt im entsprechenden Menu sichtbar werden sollen. Man kann einzelne Plugins, Hersteller oder ganze Plugin-Typen ein- und ausblenden.
Auch der Plugin-Scanner wurde überarbeitet. Dieser führt den Suchvorgang jetzt wesentlich schneller durch und gibt Hinweise zu problematischen Plugins. Außerdem gibt es im Plugin-Browser nun eine Suchfunktion, dadurch lassen sich bestimmte Plugins in Real-Time zügig finden.
Integrated Effects
Vienna Ensemble Pro verfügt nun über sechs Effekt-Plugins, die allesamt der Vienna Suite entstammen, der Mixing-Lösung von VSL. Für die Nutzung der Effekte in Ensemble Pro ist aber keine Lizenz von Vienna Suite nötig. Enthalten sind: Analyzer Pro, Compressor Pro, Equalizer Pro, Exciter Pro, Limiter Pro und Matrix Mixer Pro. Alle sechs Effekte sind in Ensemble Pro integriert und können nicht als VST- oder AU-Effekt in einen anderen Host geladen werden. Dafür kann man mit integrierten Effekten für einen production-ready Sound noch direkt in den Slaves sorgen, ohne Drittanbieter-Plugins und noch bevor das Signal in die DAW gelangt.
Die Effekte klingen alle sehr gut und sind wahrscheinlich dazu gedacht, dem ein oder anderen zukünftigen User das neue Konzept der Einzellizenzen schmackhafter zu
machen.
Verbesserung der Automationsparameter
Früher konnten Automationen direkt in den Instanzen und den darin geladenen Plugins über MIDI-CC-ausgeführt werden, die Automationsparameter wurden dabei lediglich nummeriert (z. B. 1-512) in der Host-DAW dargestellt und waren dort recht schwer zu identifizieren. Jetzt werden alle Automationsparameter direkt über das Netzwerk geschickt, somit sind in der Host-DAW die gleichen Namen und Value-Ranges wie in den Plugins sichtbar, die in die Instanzen von Ensemble Pro geladen wurden. Dadurch sollte man sich um einiges schneller zurechtfinden. Das MIDI-CC-System steht darüber hinaus aber immer noch zur Verfügung.
Instanzen und Ordner automatisierbar
Außerdem können nun Ordner in einer Instanz und auch die Instanzen selbst aktiviert und deaktiviert werden, selbst über Automation. Alle Sounds bleiben dabei vollständig in der CPU geladen. Dies ermöglicht bei großen Produktionen und CPU-intensiven Sektionen die automatisierte zweitweise Aktivierung und Deaktivierung bestimmter Teile des Projektes, um den oder die Rechner zu entlasten.
Aktivitätsanzeige
Auch schon in früheren Versionen gab es in der unten rechten Ecke jeder Instanz eine CPU-Anzeige. Wesentlich übersichtlicher ist die neue zusätzliche Positionierung der Anzeige direkt in den farbigen Tabs der Instanzen. So lassen sich CPU-Sünder schnell identifizieren. Auch wenn in einem sehr großen Setup ein Plugin abgestürzt ist und so in einem unendlichen Loop festhängt, lässt sich die betroffene Instanz schnell ausfindig machen.Zusätzlich haben die Tabs der Instanzen eine praktische MIDI-Aktivitätsanzeige spendiert bekommen.
Grundsätzliche Beschleunigung
Die Arbeitsgeschwindigkeit Ensemble Pro wurde in vielen Bereichen verbessert. Schon die Server-Erkennung läuft nun merkbar schneller ab. Und auch bei der Verbindung und Trennung von Servern und Instanzen hat Version 7 einen Zahn zugelegt. Durch eine Komprimierung der Daten wurde auch der Speichervorgang beschleunigt, besonders in komplexen Projekten und bei der Verwendung von CPU-intensiven Plugins.
VM1 Remote Control App für iOS
Die VM1 Remote Control App von Montreal Music Labs gehört zwar nicht zum Lieferumfang von Ensemble Pro 7, kann aber im iOS App Store kostenlos bezogen werden. Über diese App hat man den vollen Überblick über alle Server, Instanzen und Kanäle eines Projekts; Verbindungen können getrennt und Instanzen deaktiviert sowie Lautstärke und Pan für jeden Kanal eingestellt werden.
Audio Unit 3 Support
Ja, richtig gelesen. Vienna Ensemble Pro ist das erste AU3-Plugin der Welt. Dummerweise gibt es momentan noch keinen Host, der dieses Format unterstützt. Bis Apple sein Logic-Update herausbringt, mit dem AU3 dann genutzt werden können soll, heißt es: geduldig sein und sich darüber freuen, dass man bereits Teil der Zukunft ist.
Epic Orchestra 2.0
Eine der größten Veränderungen ist im wahrsten Sinne die im Lieferumfang enthaltene Orchester-Library Epic Orchestra 2.0. Der Sample-Content wurde im Vergleich zu Version 1 verzehnfacht, damit sind wir bei unglaublichen 73 GB Sample-Material. Epic Orchestra 2.0 stellt ein Potpourri der verschiedensten VSL-Orchester-Libraries dar und sollte als Einstieg in computerbasierte Orchestermusik völlig ausreichend sein. Aufgrund ihrer Größe würde eine nähere Betrachtung dieser Library den Rahmen dieses Artikels allerdings sprengen.