Der Waldorf Quantum hat mit seiner mächtigen Synthesizer-Engine für Furore gesorgt, ist aber mit rund 4.000 Euro in der oberen Preisklasse angesiedelt. Mit dem Iridium steht jetzt eine tastaturlose Version zur Wahl, die mehr ist als nur die Expander- oder Desktop-Version des Quantum. Vor allem hat man in mehreren Bereichen nachgebessert: Statt acht Stimmen (Quantum) verfügt der Iridum nun über 16 Stimmen und er ersetzt das analoge Filterdesign des Quantum durch digitale Filter. Aber das ist noch längst nicht alles. Der Neuerungen sind noch weitere am Start, auf die wir im Laufe des Testberichts zu sprechen kommen. Auch der Straßenpreis mit weniger als 2.150 Euro – ist ein Wort.
Details
Der erste Eindruck
Den Waldorf Iridium könnte man als Desktop-Version des Waldorf Quantum bezeichnen. Dafür spricht u. a. die Sound-Kompatibilität zwischen den beiden Geräten. Doch damit liegt man auch nicht ganz richtig, da sich beide Geräte durch mehr unterscheiden als nur eine Tastatur. Aber dazu später mehr. Der erste Eindruck ist schon bemerkenswert. Holt man das Instrument aus dem Karton, hält man ein massives und mit 5,7 kg Gewicht relativ schweres Instrument in den Händen. Das Gehäuse ist aus Metall gefertigt und kommt in den gleichen Maßen wie der bereits bekannte Waldorf Kyra daher. Alles wirkt sehr edel und man hat sehr viel Wert auf das Design gelegt.
Der Aufbau
Die GUI ist zweigeteilt, im unteren Bereich befinden sich die Bedienelemente der Synth-Engines, während die obere Hälfte durch das große Farb-Display und die 16 farbigen Pads geprägt wird. Wenn wir uns gleich ansehen, was der Waldorf Iridium auf Seiten der Klangerzeugung alles zu bieten hat, dann wird klar, dass die Entwicklung der Benutzeroberfläche und die Benutzerführung eine Mammutaufgabe für die Designer und Programmierer gewesen sein müssen. Aber die Arbeit hat sich gelohnt. Waldorf sprich selbst davon, dass der Iridium komplex, aber keinesfalls kompliziert ist. Dieser Aussage kann ich nur zustimmen.
Waldorf Iridium – Die Synth-Sektion
Der Aufbau der Synthesizer-Sektion hat schon was mit Understatement zu tun. Nur wenig deutet bei oberflächlicher Betrachtung darauf hin, was sich hier alles unter der Haube verbirgt. Was haben wir? 16 Stimmen mit, drei Oszillatoren pro Stimme, zwei Dual-Filter plus Digital Former, sechs Envelopes, sechs LFOs, eine Modulationsmatrix, eine Effektsektion plus Arpeggiator, Step-Sequenzer und Performance-Pads. Noch nicht beeindruckt? Versuchen wir es mit den angebotenen Synthese-Formen:
- Virtuell-analoge Synthese
- Wavetable-Synthese
- Sample/Granular-Synthese
- FM-Synthese (Kernel)
- Resonator-Synthese
Waldorf hätte leicht fünf verschiedene Geräte daraus machen können. Halten wir uns jetzt vor Augen, dass JEDER der drei Oszillatoren separat eine dieser Synthese-Formen nutzen kann, wird klar, warum ich eingangs das Attribut „mächtig“ verwendet habe. Und setzten wir noch oben drauf, dass der Iridium zwei Layer-Sounds nutzen kann (auch als Split), dann kann man erahnen, was für ein vielseitiges Soundbiest wir hier vor uns haben.
Das Display
Zentrales Bedienelement ist das große und farbige 7″-Touch-Display, welches auch aus spitzem Winkel gut ablesbar ist. Hier spielt im wahrsten Sinne des Wortes die Musik. Wann immer ich einen Regler oder ein anderes Bedienelemente betätige, erscheint die dazugehörige Grafik mit den zur Verfügung stehenden Parametern im Display. Die Parameter werden dann mit den jeweils drei rechts und links befindlichen gerasterten Endlosreglern bedient. Parameter am unteren Bildrand werden durch Druck auf das Touch-Display abgerufen und verändert.
Absolut intuitiv und alles andere als eine Spielerei ist die Möglichkeit, bei diesem Beispiel bleibend, den Cutoff-Punkt und auch den Resonance-Peak mit dem Finger auf dem Touch-Screen grafisch einzustellen. Das geht schnell und fördert natürlich auch das Verständnis dessen, was man da gerade tut. Das funktioniert natürlich nicht nur auf der Filter Page, sondern auch auf anderen Pages. Trotzdem sei gesagt, dass man nicht alles im Display sehen kann, das wäre auch etwas zu viel verlangt. Und ja, natürlich, die Helligkeit des Displays und auch die Häufigkeit des Screensavers kann jeder an seine Bedürfnisse anpassen. In der linken unteren Ecke „versteckt“ sich noch eine sehr anschauliche Funktion. Wahlweise kann man hier zwischen VU-Meter, Stimmenbelegung, Scope und Analyzer umschalten.
Waldorf Iridium – Die fünf Synthesen
Die Bedienelemente der drei Oszillatoren sind identisch. Das startet im oberen Bereich mit Tune (Halbtonweise) oder Fine Tune. Bei letzterem lässt sich die Feinheit noch in die Bereiche normal, fein und super fein aufteilen.
Ganz unten sehen wir die Auswahl der fünf Syntheseformen. Haben wir einen Bereich aktiviert, dann leuchtet die Schrift farbig. Die FM/Kernel-Synthese erreicht man durch gleichzeitigen Druck auf Waveform und Wavetable. Die genaue Funktion der weiteren fünf Regler erkennt man vielleicht erst auf den zweiten Blick. Die Beschriftung ist in vier Segmente aufgeteilt, die den vier Synthese-Tastern entsprechen. Die Beschriftung im linken oberen Quadranten gilt für die Wavetables, die im zweiten für die Waveform (VA) etc. Hat man sich für die Kernel-Synthese (FM) entschieden, dann sieht man die fünf Regler auch auf dem Display und kann die dazugehörigen Parameter dort ablesen und verändern.
Wavetable-Synthese
Die klassische Waldorf-Tonerzeugung als legitimer Nachfolger von PPG. Kurz gesagt werden in einer Wave-Tabelle eine Vielzahl von Schwingungsformen abgelegt, die unterschiedlicher Natur sind – leicht oder extrem. Das Klangbild entsteht dann mittels Durchfahren dieser Tabelle, wobei die Übergänge zwischen den einzelnen Schwingungsformen smooth oder auch abrupt sein können – je nach Einstellung. Dazu gibt es eine Reihe von Parametern, die die Wavetables beeinflussen können. Der Waldorf Iridium kommt mit einer Vielzahl an fertigen Wavetables, mit denen man sofort loslegen kann. Aber es ist auch möglich, Wavetables zu importieren.
Waveform-Synthese (virtual analog)
In dieser Sektion wird die klassische Syntheseform der subtraktiven Synthese abgebildet, so wie wir diese von den analogen Synthesizern her kennen. Und da begegnen uns die üblichen Verdächtigen: Sägezahn, Puls, Dreieck, Sinus sowie weißes und rosa Rauschen. Alles natürlich mit schöner Grafik im Display. Eine Warp-Funktion kann die Schwingung stufenlos verändern. So wird aus einem Dreieck ein Sägezahn und aus dem Rauschen fast eine reine Sinusschwingung. Auf alle Fälle ist das Angebot ungemein variabel. Richtig interessant ist die Count-Version, die innerhalb eines Oszillators bis zu acht Oszillatoren (auch Kernels genannt, Anzahl einstellbar über count) bereitstellt, was eine Art Supersaw erzeugt. Nutzt man dabei noch die Detune-Funktion, entsteht ein ungemein fetter Sound.
Waldorf Iridium – Kernel Synthese
Die Kernel-Synthese ist die fünfte im Bunde, die beim Quantum mit dem Update 2.0 implementiert wurde. Was mich vom Wortlaut immer an Kermit erinnert, ist nichts anderes als eine sehr ausgefuchste FM-Synthese mit sechs Kernels (=Oszillatoren, =Operatoren). Da kommen direkt wieder die Erinnerungen an die alte Yamaha DX7-Zeit auf. Und ja, der Iridium erlaubt es sogar, DX7 Patches einzuladen. Wer sich schon daran versucht hat, FM-Sounds selbst zu programmieren, wird wissen, dass das alles andere als trivial ist. Und so haben sich viele in der Vergangenheit meist mit den Presets begnügt. Was bei der subtraktiven Synthese einfach voraussagbar ist, das ist bei FM deutlich komplizierter. Um dies etwas benutzerfreundlicher zu machen, hat Waldorf der eigentlichen Editierung Templates vorgeschaltet, die in bestimmten Klangkategorien aufgeteilt sind. Dazu gibt es dann auf dem Display fünf Macro-Regler, die den Reglern in der Oszillatorsektion entsprechen. Mit diesen Macros lassen sich eigene Klänge programmieren, ohne dass man sich um die Arbeitsweise von FM kümmern muss.
Wer sich in die Tiefen der FM-Programmierung begeben möchte, der erreicht diese Ebene, durch Druck auf den Edit-Bereich. Schon verfügt man über eine schier endlose Anzahl an Möglichkeiten der Klangbearbeitung. Und ja, die Operatoren (Kernels) können nicht nur mit Sinusschwingungen belegt werden. Man kann sich auch aus dem Fundus des Waveform- und Wavetable-Angebots bedienen.
Und nicht nur das, wir haben die Wahl des Algorithmus, die Kernel-Lautstärke, die Hüllkurve (hier gibt es übrigens eine 6-stufige Hüllkurve) und zahlreiche Modulationsmöglichkeiten. Ich will nur eine Variante nennen: Kernel 1 moduliert Kernel 2 per Wavetable, wobei die Position im Wavetable wieder selbst „Gegenstand“ einer Modulation ist. Auch ist es möglich per Ratio Subharmonische zu erzeugen und damit hat man auch ein Subharmonicon zur Verfügung.
Waldorf Iridium – Resonator
Eine ungewohnte, jedoch äußerst spannende Syntheseform. Also, wir haben zunächst einmal ein Signal, das von einem „Exciter“ stammt (Waldorf-Diktion), das können ein Geräuschfetzen oder ein Sample sein. Dieses Signal gelangt dann in eine Bandpassfilterbank, bestehend aus mehreren Filtern. Dabei wird die Resonance der Filterpunkte (Q) bis zur Selbstoszillation angehoben, womit Sinustöne erzeugt werden, die ein bestimmtes Spektrum ergeben (ähnelt dann auch der additiven Synthese). Je nach Frequenzverteilung (harmonische/nicht harmonische Obertöne) entstehen dann die gewünschten Klangfarben. Als Exciter (Anreger) der Bandpassfilter können aber auch andere Signale bis hin zum Sample verwendet werden, die dann die unterschiedlichsten Ergebnisse erzeugen. Experimentiert man mit der einstellbaren Wiederholungs-Frequenz des Exciter-Signals kommt man zu Klängen, die in Richtung Wavedrum gehen (Anschlagen oder Ankratzen einer Oberfläche). Tatsächlich erzeugt der Resonator äußerst spannende Ergebnisse. Trotzdem ist da viel Trial & Error im Spiel, weil auch die Grafik in diesem Fall nicht viel zum Verständnis beiträgt. Auch in dieser Engine ist man nicht auf vorgefertigte Exciter-Sounds angewiesen, sondern man kann auch auf interne oder externe Samples als Ausgangsmaterial zurückgreifen.
Waldorf Iridium – Particle
Bei der fünften Synth-Engine (Particle) gelangen wir in den Bereich der Granularsynthese, die ja eng mit dem Sampling verwoben ist. Merkmal beider Varianten ist, dass die Engine selbst keine Töne erzeugt, sondern Daten erst geladen (Sample) werden müssen. Im Falle der Granularsynthese wird das Audiomaterial in kleine Bestandteile (Grains) zerlegt (zwischen 10 und 100 ms lang), die dann aneinandergereiht wieder (mehr oder weniger) das Ausgangssample ergeben.
Das wäre aber im Vergleich zum Sampling jetzt nicht besonders spannend. Spannend ist es aber, dass die Granularsynthese die Grains in vielfältiger Art und Weise beeinflussen und verändern kann. Dabei kann man stets zwischen Sample- und Grain-Darstellung wechseln. Auf diese Weise lässt sich ein Ausgangssample im wahrsten Sinne auf den Kopf stellen.
Als Ausgangsmaterial können wir aus dem Sample-Fundus des Iridium bedienen (das geht bis zu Pianosounds), oder aber auch eigene Samples laden. Letzteres geschieht via Micro-SD-Card oder über einen USB-Speicher, wobei auch Multisamples verarbeitet werden können. Dabei sind AIFF oder WAV-Files (stereo/mono) in jeder Bit- oder Sampling-Rate verwertbar. Der Sample-Speicher reicht bis 2 GB (abhängig vom Speicherverhalten insgesamt). In der Engine können Samples wie von einem Sampler gewohnt umfangreich bearbeitet werden. Spannend wird es, wenn wir uns der Vielzahl der Grain-Parameter zuwenden. Der Iridium ermöglicht die Manipulation der Grains in vielfältiger Hinsicht, so z. B. von Start- und Endpunkten, Grain-Länge, Grain- Anzahl, Grain-Envelopes (AD), Grain-Dichte, Travel Modes und, und, und … Zugegeben, nicht immer entsteht dabei Brauchbares, aber meist eine Menge Spannendes. Klanglich bewegen wir uns hier im Bereich von Drones, Pads, FX und Texturen.
Waldorf Iridium – Filter
Im Filterbereich finden wir den größten Unterschied zwischen Quantum und Iridium. Glänzte der Quantum noch mit Analogfiltern, so verfügt der Iridium ausschließlich über Digitalfilter. Dies ermöglichte aber auch die kompakte Bauweise und die Verdoppelung der Stimmanzahl. Und so bietet der Iridium einen linkbaren Dual-Filter (stereo) je Stimme mit einer Vielzahl von Filtervarianten und auch Filter-Modellen (PPG, Nave, etc.). Dank der Dual-Filter lassen sich wunderbare Filter-Stereo-Effekte erzeugen. Beide Filter sind über einen separaten ADSR-Hüllkurvengenerator modulierbar, der sich auch für Snappy-Sounds sehr kurz und direkt einstellen lässt. Der Filterbereich lässt kaum einen Wunsch offen, außer, dass er halt nicht analog ist. Auch an dieser Stelle liefert das Display wirklich sehr hilfreiche Grafiken, angefangen beim Filterverlauf bis hin zum Einfluss der Hüllkurvengeneratoren. Hier lassen sich auch Einstellungen per Touchscreen zeichnen. Weitere Filtermöglichkeiten und auch andere Soundshapings bietet der Digital Former. Die Palette reicht von Drive über Bit Crusher bis hin zur Ring Modulation. Selbst die Reihenfolge der Filter (Filter → Digital Former oder umgekehrt) lässt sich bestimmen.
Waldorf Iridium – Die Hüllkurven
Nicht weniger als sechs identische Hüllkurvengeneratoren stehen bereit, wobei zwei für Filter 1 und 2 und ein weiterer für den VCA bestimmt sind. Drei weitere stehen zur freien Verwendung. Alle Parameter lassen sich äußerst fein (bis vier Stellen hinter dem Komma) justieren. Zwei Reihen an ADSR-Reglern liegen im direkten Zugriff, ansonsten muss man auf die gewünschte Hüllkurve umschalten. Alle Parameter je Hüllkurvensegment lassen sich von linear auf exponentiell, bzw. eine analoge Simulation umschalten. Ich gehe mal davon aus, dass damit auch analoge Puristen mit dem Ergebnis wunderbar leben können.
Waldorf Iridium – LFO
Sechs identische LFOs stehen für Modulationen bereit, wobei dabei die üblichen Schwingungsformen im Angebot sind. Die Frequenz reicht von 1 Hz bis 100 Hz rauf, was viele freuen wird. Und es geht noch feiner, denn auch die Dauer eines Wellenzyklus ist einstellbar, die bis zu 4 (vier!) Minuten betragen kann. Das ist natürlich perfekt für Evolving Sounds und ähnliche Texturen. Und auch hier machen sich wieder die Einstellvarianten Normal, Fine und Super Fine bemerkbar.
Waldorf Iridium – Modulationen
Man muss nicht besonders überrascht sein, dass der Synthesizer über eine umfangreiche Modulationsmatrix mit 40 Slots verfügt. Die Modulation kann man hierüber bestimmen mit dem Aufbau Source-Destination-Amount, oder aber über die Quelle selbst (z. B. LFOs), bzw. über den zu modulierenden Parameter im Display. An Modulationsquellen steht eigentlich alles Denkbare zur Wahl, inklusive der vier CV-Eingänge. Gleiches gilt auch für die Modulationsadressen, es gibt quasi nichts, was nicht möglich ist. Wem das nicht reicht, der kann sich bei der Komplex-Modulator-Funktion eigene Modulationsverläufe mit bis zu 32 Steps „zeichnen“. Damit lassen sich dann wirklich abgefahrene Modulationen erzeugen.
Aber damit hat man sich bei Waldorf nicht zufriedengegeben. Auf der Rückseite befinden sich vier CV-Eingänge, die es ermöglichen, dass Module aus dem Eurorack in das Modulationsgeschehen eingreifen. Man hat wirklich an alles gedacht.
Waldorf Iridium – Effekte
Nicht weniger als fünf Effekt-Slots stehen im Angebot, die mit Effekten aller Art belegt werden können: Reverb, Chorus, Delay etc. Je nach Auswahl hat man die wichtigsten Parameter im Zugriff. Wenn es ganz schnell gehen soll, sucht man eines der zahlreichen Effekt-Presets heraus. Mir persönlich fehlt ein Wet/Dry-Schalter/Regler auf der Frontseite, um Effekte auch ohne übers Menü zu gehen deaktivieren zu können.
Waldorf Iridium – Die Pads, Arpeggiator und Sequenzer
Ebenfalls neu im Vergleich zum Quantum sind die 16 farbigen Pads, die ein wenig an den ASM Hydrasynth erinnern. Damit lässt sich der Iridium spielen, ohne dass man eine externe Tastatur anschließen muss. Dies kann ganz hilfreich sein, wenn man an Sounds schraubt. Schade ist, dass die Pads weder anschlagdynamisch sind, noch über Aftertouch verfügen. Einstellbar sind die gewünschten Skalen, die man mit den Pads spielt. Auch lassen sich komplette Akkorde auf die Pads legen. Bei Einsatz des Arpeggiators und des 32-Step-Sequenzers machen die Pads natürlich auch Sinn. Einerseits kann man damit Arpeggios steuern, andererseits lassen sich hier Step-Sequenzen triggern und transponieren. Der Arpeggiator bietet die üblichen Funktionen, während der Step-Sequenzer nur monophon arbeitet (warum?). Auch die Festlegung auf 16 bzw. 32 Steps empfinde ich ein wenig einschränkend. Gut, dass man neben der Tonhöhe auch noch andere Parameter über die Steps adressieren kann – sogar Velocity.
Waldorf Iridium – Perform Page
Hier sind einige Funktionen zusammengefasst, die den Iridium im Live-Einsatz unterstützen. Da sei als erstes die Favorite-Page genannt, in der man sich aus der Vielzahl der Programme diese in gewünschten Reihenfolgen und mehreren Sets zusammenlegen kann. Das macht eine Menge Sinn bei bis zu rund 7.000 Sounds. In diesem Bereich liegt auch ein XY-Pad, das frei belegbar ist und mit dem Finger bewegt wird. Damit lassen sich dann sehr einfach Sounds in Echtzeit verändern. Die Matrix übernimmt dabei die Funktion von Pitch- und Mod-Rad. Dies korrespondiert dann auch mit der Pad-Geschichte, die den Synth auch ein wenig in die Performance-Richtung drücken soll.
Anschlüsse
Die Rückseite zieren zwei Klinkenausgänge, zwei Eingänge, der Kopfhörerausgang, das MIDI-Trio, die vier CV-Eingänge, Clock in, Clock out, Gate in, Start in, USB und USB-MIDI, Micro-SD-Karte. Leider gibt es keinen USB-Audio-Ausgang – schade eigentlich.