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Waldorf Quantum MK2 Test

Waldorf setzt dem Quantum Synthesizer in der Version MK2 eine neue Krone auf – Grund genug, das neue Flaggschiff in einem Test zu beleuchten. Nach rund fünf Jahren zeigt sich der MK2 gegenüber dem Modell von 2018 bereits optisch überarbeitet. Zudem hat sich technisch auch eine Menge getan. Aus diesem Grund betrachten wir den neuen Synthesizer von Waldorf etwas näher und liefern zugleich einen akustischen Querschnitt mit 20 Hörbeispielen. Dieser Kurztest versteht sich allerdings als Zugabe. Wer mehr über diesen Ausnahme-Synthesizer erfahren möchte, informiert sich darüber hinaus mit dem ersten Bonedo-Test des Waldorf Quantum. Überdies empfehlen wir auch die Lektüre über das Desktop-Modell Waldorf Iridium sowie unser Feature über Wavetable-Synthese.

Waldorf Quentum MK2 Test
Waldorf Quentum MK2 Test (Quelle: Bonedo)

Zunächst einmal kann man aufatmen, denn alle Besitzer des ersten Quantum-Modells müssen nicht in Panik verfallen und ihren Synthesizer gegen einen MK2 mit der Firmware 3.0 austauschen. Waldorf steht bekanntermaßen für eine gute Produktpflege, allerdings bietet der Quantum MK2 schon einige Anreize für Neu-Einsteiger – mehr darüber in unserem Test.

Waldorf Quantum MK2 – das Wichtigste in Kürze

  • 16-stimmiger hybrider Performance-Synthesizer
  • Multi-Synthese-Power (VA, Wavetable, FM, Granular, Sampling)
  • 59 GB Sampling Speicher
  • Ergonomisches Bedienfeld
  • Großes Multitouch-Display
  • Hochwertige Fatar-Tastatur mit polyfonem Aftertouch

Details

Waldorf Quantum MK2 im Überblick

Der zum Test gelieferte Waldorf Quantum MK2 bietet im Kern eine sehr vielschichtige Klangerzeugung, denn seine drei digitalen Stereo-Oszillatoren stemmen insgesamt fünf Syntheseformen: Wavetable, Subtraktiv, Granular Sampler, Resonator Filterbank und Kernel (FM mit sechs Operatoren). Zwei analoge Tiefpass-Filter oder zwei digitale Multimode-Filter formen in ihm dann den Basisklang. Mit dem „Digital-Former“ stehen ohnehin noch weitere spannende Filtermodelle bereit. Außerdem gibt es sechs Hüllkurven mit Looping, sechs LFOs und weitere Modulatoren sowie eine umfangreiche Modulationsmatrix. Zu nennen sind zudem ein automatisierbarer Step-Sequencer, ein klassischer Arpeggiator sowie neuerdings der MPE-Support. Dank des Stereo-Eingangs kann man ferner auch Samples aufnehmen und kreativ bearbeiten.

Quantum mk2: Frontansicht
Fotostrecke: 4 Bilder Der Quantum mk2 ist das aktuelle Flaggschiff der Synthesizer-Schmiede Waldorf.

Die Programmierung am Waldorf Quantum MK2 gestaltet sich mit dem Bedienfeld aus zahlreichen Potis und Encodern sowie mit dem hochauflösenden Multitouch-Display sehr angenehm. Ein Klangprogramm lässt sich zudem als Split oder Layer mit separaten Stereoausgängen anlegen. Hier bekommt man jeweils einen Master-Effekt mit fünf Slots für Reverb, Drive, EQ und so weiter.

Waldorf Quantum mk2: Anschlüsse
Eine Konnektivität, die sich sehen lassen kann: Der Waldorf Quantum MK2 verfügt rückseitig über alle üblichen Anschlüsse. (Quelle: Bonedo)

Mehr Polyfonie mit dem Waldorf Quantum MK2

Objektiv betrachtet ist die Stimmenzahl der eigentliche Trumpf der neuen Version, denn während der erste Waldorf Quantum wegen seiner acht Stimmen in der Kritik steht, schafft es der Quantum MK2 auf eine bis zu 16-fache Polyfonie. Im Grunde aber handelt es sich um einen Kompromiss. Kurz gesagt: In der Praxis wird man acht analoge Stimmen oder 16 digitale Stimmen verwenden können. Die acht analogen Filter lassen sich überdies mit den digitalen Multimode-Filtern kombinieren. Auf jeden Fall ist es nun möglich, breite modulative Flächen, komplexe Soundcollagen oder traditionelle Player-Presets ausführlich mit dem Sustainpedal zu halten und einen mächtigen Sound zu genießen. Künftig wäre es jedoch wünschenswert, quasi nahtlos zwischen einzelnen Presets wechseln zu können. Zwar reißt der Waldorf Quantum MK2 gehaltene Klänge nicht brutal ab, kurze Pausen entstehen aber beim Preset-Wechsel merklich.

Waldorf Quantum mk2: Spielhilfen
Klassisch orientiert, mit zwei Handrädern, fallen die Spielhilfen beim Waldorf Quantum MK2 aus. (Quelle: Bonedo)

Neue Hardware-Komponenten beim Waldorf Quantum MK2

Das knapp 18 Kilogramm schwere und robuste Instrument ist bereits optisch eine Attraktion. Man kann sich kaum satt sehen an dem neuen adretten Design mit der Farbe Marineblau und den Holzseitenteilen. Für ein meist zu klein geratenes Display vergeben Tester routinehalber einen klaren Minuspunkt, der Bildschirm des Waldorf Quantum MK2 macht hier aber buchstäblich eine große Ausnahme. Dieses hochauflösende Touch-Display in optimierter Montage ist einfach richtig klasse, denn es ermöglicht in allen Situationen und in fast allen Betrachtungswinkeln einen scharfen Blick aufs Klanggeschehen. Dabei korrespondiert der Bildschirm mit den sechs umliegenden Endlos-Reglern und animiert regelrecht zum ausgiebigen Sounddesign am Hardware-Synthesizer. Fantastisch!

Waldorf Quantum mk2: Tastatur
Der Waldorf Quantum MK2 integriert eine der besten Synthesizer-Tastaturen: Sie gestattet zudem ein differenziertes Spiel mit justierbarem polyfonen Aftertouch. (Quelle: Bonedo)
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