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Walrus Audio Badwater Test

Praxis / Sound

Wenn man den Preamp scharf schaltet und die EQ-Regler in Neutralstellung belässt, verändert das Badwater den Basssound erwartungsgemäß nicht signifikant. Ich höre lediglich eine leichte Betonung in den Hochmitten, die meinen Jazz Bass etwas präsenter und wärmer klingen lässt. Der Kompressor ist zudem immer aktiv und hat deshalb selbst bei minimalster Wirkungsweise sicherlich ebenfalls einen subtilen Einfluss auf den Sound. Prinzipiell zeichnet sich der Opto-Kompressor des Badwater durch eine sehr transparente und klangliche unauffällige Arbeitsweise auf. Der Effekt ist eher spür- als hörbar: Dreht man den Sustain-Regler nach rechts, werden die Anschläge zunehmend gekappt und der Ton bekommt mehr Sustain, sodass der Sound insgesamt geschmeidiger wirkt.

“Welcher Bass-Kompressor ist der richtige für mich?”
"Welcher Bass-Kompressor ist der richtige für mich?"
Testmarathon Bass-Kompressoren

Auf die diversen Parameter der Kompression hat man bei einem One-Knob-Kompressor logischerweise keinen differenzierten Zugriff. Auf dem Reglerweg liegen aber viele brauchbare Variationen von subtileren Verdichtungen bis hin zu deutlichen Schwelleffekten, obwohl die Abstimmung mit einer sehr kurzen Attack- und einer relativ langen Releasezeit schon eher heftig ist.

Bislang ist Walrus Audio eher in der Gitarrenszene bekannt - das könnte sich nun ändern!
Bislang ist Walrus Audio eher in der Gitarrenszene bekannt – das könnte sich nun ändern!

Trim-Potis im Gehäuseinneren

Damit muss man allerdings nicht zwangsläufig leben, denn im Gehäuseinneren befinden sich zwei Trim-Potis, mit denen sich die beiden Parameter anpassen lassen. Da Walrus Audio dieses Feature in der Beschreibung leider nicht erwähnt, stieß ich leider nur zufällig darauf, als ich die Bodenplatte abschraubte, um einmal einen Blick in das Innenleben zu riskieren. Wer dezentere Kompressionen bevorzugt, regelt einfach die Attackzeit länger und die Releasezeit kürzer – fertig!

Für die Anpassung des Sounds stellt das Badwater einen flexiblen Vierband-Equalizer bereit. Hier sehe ich viel Licht, aber leider auch Schatten. Die Filter wirken sehr breitbandig und beeinflussen sich gegenseitig, was größtenteils zu sehr musikalisch klingenden Ergebnissen führt. Klangliche Extreme bleiben aufgrund der weichen Wirkungsweise weitestgehend außen vor und besonders die beiden semi-parametrischen Mittenbänder sorgen bei der Klangregelung für enorme Flexibilität.

Welcher Basssound für welchen Style?
Welcher Basssound für welchen Style?
E-Bass Soundeinstellungen – und was sie bewirken

Ich muss allerdings gestehen, dass ich die Abstimmung des Bass-Reglers und die Auslegung der Tiefmittenbandbreite gewöhnungsbedürftig finde: Wenn man den Bass-Regler aufdreht, werden die unteren Frequenzen nämlich deutlich bis in den Tiefmittenbereich angehoben. Je nach Instrument und Raum kann der Sound da schon auch mal etwas undifferenziert werden.

Das wäre natürlich kein Problem, wenn man die unangenehmen Frequenzbereiche mit dem Tiefmitten-Regler wieder in die Spur bringen könnte. Leider aber setzt der Tiefmitten-Regler des Badwater erst bei 500Hz an und erlaubt keinen Zugriff auf die für meinen Geschmack wichtigen Bereiche um 250Hz. Es gibt aber sicherlich eine Menge Tieftöner, die mit der Abstimmung des EQ bestens klarkommen, und prinzipiell klingt der EQ ja auch wirklich erstklassig. Das Ganze ist eben wie so oft auch Geschmacksache!

Hoffentlich beehren uns Walrus Audio demnächst noch mit weiteren Bass-Kreationen!
Hoffentlich beehren uns Walrus Audio demnächst noch mit weiteren Bass-Kreationen!

Geheimwaffe Drive-Sounds!

Seine ganze Stärke offenbart das Walrus Audio Badwater, wenn man mit einem Tritt die Drive-Sektion an den Start bringt. Die Overdrive-Sounds klingen sehr natürlich und harmonisch, sodass zu keinem Zeitpunkt das Verlangen nach einer Boxensimulation verpürt habe – einige Konkurrenten habe dieses Feature heutzutage ja standardmäßig mit an Bord!

Bei niedrigen Gain-Einstellungen wird der Sound leicht angezerrt und erhält scharfe Konturen, die für viel Durchsetzungskraft und eine gute Integration im Mix sorgen. Heftigere Zerrsounds für Metal- oder Progrock kann das Walrus Audio Badwater natürlich auch, dafür braucht man allerdings einen aktiven Bass mit hohem Output oder einen Booster, mit welchem man das Pedal richtig stramm anpusten kann.

Die Drive-Sektion des Badwaters entpuppt sich als echte Geheimwaffe mit hoher klanglicher Flexibilität!
Die Drive-Sektion des Badwaters entpuppt sich als echte Geheimwaffe mit hoher klanglicher Flexibilität!

Der Voicing-Schalter sorgt bei alledem für die klangliche Abwechslung. Fans von aggressiv-schneidenden Metalsounds werden die obere Stellung bevorzugen, bei der nur die Höhen durch die Mangel gedreht werden. Für klassischere Rocksounds legt man den Schalter hingegen am besten nach unten – der Sound bekommt dann deutlich mehr „Fleisch“ und Punch, wenn die unteren Frequenzen mit verzerrt werden. Aber egal, wie man sich auch entscheidet – um die Tragfähigkeit und die Transparenz muss man sich beim Walrus Audio Badwater dank des Blend-Reglers zum Beimischen des cleanen Signals keinerlei Sorgen machen.

Soundfiles

So, nun aber genug der Theorie – macht euch anhand der folgenden Audiobeispiele oder des Videos am besten selber einen Eindruck von den Klangmöglichkeiten der neuen Preamp/Di-Lösung aus Oklahoma-City. Für die Aufnahmen habe ich das hochwertige Signal aus dem symmetrischen XLR-Ausgang des Walrus Audio Badwater verwendet.

Audio Samples
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Bass-Bost, LoMid-Cut, Treble-Boost, Sus: 2Uhr Bass-Boost, HiMid-Boost, Drive: 9Uhr, Deep, Sustain: 1Uhr Bass-Boost, LoMid-Boost, HiMid-Boost, Drive:Full, High, Sus: 12Uhr Bass-Boost, LoMid-Boost, Drive: 12Uhr, Middle, Sus: 9Uhr Bass-Boost, Treble-Boost, Sus: 10Uhr Bass-Boost, LoMid-Boost, HiMid-Boost, Treble-Cut, Drive: 9Uhr, Deep, Sus: 9Uhr
Walrus Audio Badwater
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