Walrus Audio Mako D1 MKII Test

So werden die Klangbeispiele des Walrus Audio Mako D1 MKII in der Praxis aufgezeichnet

Da wir es hier mit einem Stereopedal zu tun haben, setze ich das D1 MKII zunächst in den Stereo-Loop meines Fractal Audio AxeFx III und wähle eine Fender Deluxe Reverb-Simulation. Von dort geht es in die Faltung eines 4×12″ Celestion PreRola Greenbacks. Für die Zerrsounds wird ein J.Rockett Archer vorgeschaltet. Um den Monobetrieb zu testen, parke ich das Pedal vor meinem Fender Bassman Silverface von 1973. Die Gitarren werden jeweils angegeben.

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So klingen Digital- und Modulated-Delay

Das Digital-Delay erzeugt glasklare Repeats von ca. 60 bis zu 2000 ms, die ohne jegliche Höheneinbußen nachklingen. Wie schon mein Kollege Thomas Dill beim Test des D1 MKI feststellte, ist die Transparenz dermaßen hoch, dass man den Mixregler bedenkenlos auf Positionen jenseits der 12-Uhr-Marke stellen kann, ohne die Durchsetzungsfähigkeit des Direktsignals zu beeinträchtigen. Wer noch mehr Klarheit wünscht, kann auch von der regelbaren Ducking-Funktion Gebrauch machen, um die Delay-Repeats während des Spiels herunterzufahren. Dennoch bieten Age- und Tone-Regler auch in diesem Algorithmus genug Eingriffsmöglichkeiten, um die Wiederholungen klanglich zu formen und sogar in eine analoge Richtung zu bringen.
Ein Modulationseffekt kann für alle Algorithmen gewählt werden. Dieser liefert tolle Chorussounds auf den Echowiederholungen, die von subtilem Wabern bis zu extremen Verstimmungen reichen. Die Flexibilität ist enorm, denn neben Rate und Depth kann man aus 6 verschiedenen LFOs von Sinus über Sägezahn und Rechteck bis hin zu einer zufälligen Kurve auswählen. Besonders toll arbeitet die Spread-Funktion, mit der sich das Stereopanorama stufenlos aufreißen lässt. Das Modulationsdelay liefert die gleichen Parameter, allerdings hat man hier bereits auf niedrigen Settings einen ordentlichen Choruseffekt. Möchte man auf extrem hohem Niveau meckern, könnte man sich an der minimalen Delayzeit von 60 ms stören. Wären hier kürzere Werte möglich, ließe sich das Pedal nämlich auch toll als Chorus oder Flanger zweckentfremden.

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Digital Delay – Clean Picking – Stratocaster Digital Delay – niedriger Tone-Wert – Les Paul Modulated Delay – Clean Picking – Stratocaster Mod Delay – Square Wave – Les Paul
Wer auf der Suche nach dem einen Delaypedal ist, das alles abdeckt, wird beim Walrus Audio Mako D1 MKII möglicherweise fündig.

So klingen Vintage- und Dual-Delay

Der Vintage-Algorithmus setzt an den alten Tape-Delays und Echomaschinen an. Hier bekommen die Repeats den klassischen Höhenabfall, der für eine sehr natürliche Wärme sorgt. Surf-Sounds oder Rockabilly-artige Slapbacks sind überhaupt kein Problem. Der Age-Parameter bringt bei hohen Einstellungen leichte Verzerrungen mit, die ein sehr analoges Gefühl vermitteln. Amtliche Stereowände erzeugt das Dual-Delay mit zwei unterschiedlichen Delay-Subdivisions für den linken und rechten Kanal. Über den rechten Encoder kann festgelegt werden, ob die beiden Delays seriell, parallel oder im Ping-Pong angefahren werden. Bei Letzterem erhält man einen alternierenden Delayeffekt auf der linken und rechten Seite. Im seriellen Betrieb füttert der eine Algorithmus den anderen und man bekommt eine tolle Addition der beiden Delayzeiten, was sich auch im Monobetrieb des D1 sehr gut für U2-artige Effekte macht.

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Vintage Delay – Slap Back – Stratocaster Vintage Delay – Surfsound – Stratocaster Dual Delay – seriell – Stratocaster Dual Delay – Ping Pong – Les Paul

Richtig abgefahren wird es mit Reverse- und Grain-Delay

Etwas experimenteller sind die beiden letzten Algorithmen. Das Reverse-Delay spielt die Wiederholungen rückwärts ab, was ein hervorragendes Tool für psychedelische 60s-Sounds ist. Der rechte Encoder erlaubt dabei die Wahl zwischen einem analogen oder digitalen Grundsound. Noch eine Spur abgefahrener ist das Grain-Delay. Hier werden kurze Fragmente des Originalsignals herausgeschnitten, die dann in der Delayfahne erscheinen. Diese können hinsichtlich ihrer Geschwindigkeit unterschiedlich eingestellt werden, was auch zu einer Veränderung ihrer Tonhöhe führt. X2 oktaviert die Repeats nach oben, während X0.5 einen Octaver-artigen Effekt liefert. Auch lassen sich die Wiederholungen invertieren und sogar randomisieren, was ihr im zweiten Grain-Beispiel auch hören könnt.

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Reverse Delay – Les Paul Reverse Delay – hoher Spread Wert – Les Paul Grain Delay – Stratocaster Grain Delay – randomisiert – Les Paul

Auch mono trumpft das Walrus Audio Mako D1 MKII

Natürlich macht das Walrus Audio Mako D1 MKII auch mono eine hervorragende Figur. Die tollen Stereowände entfallen hier zwar, aber das D1 liefert von Brot-und-Butter-Delaysounds bis hin zu abgedrehten Effekten alles, was man sich fürs Pedalboard wünscht. Hier teste ich auch die Ramp-Funktion des D1, die durch Gedrückthalten des Tap-Schalters umgesetzt wird. Die Delayfahne wird hier gehalten und es entstehen je nach Algorithmus tolle Oszillationseffekte, bei denen sich das Delay wunderbar aufschaukelt.

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Vintage Delay – mono in Amp – Stratocaster Vintage Delay – mono in Amp – Les Paul Ramp-Funktion – Les Paul
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