So klingt das Walrus Audio Mako M1 MKII in der Praxis
Für die Aufnahmen habe ich das Walrus Audio Mako M1 MKII in Stereo an zwei Amps (Sovtek MIG-50, Sovtek MIG-50H) und zwei 4×12 Cabs angeschlossen, die Cabs werden mit jeweils einem Royer R-10 abgenommen. Auch hier gibt es die unterschiedlichen Effekt-Algorithmen der Reihe nach. Ein kleiner Hinweis noch: Wer intensiv mit Kopfhörern hört, wird das eine oder andere Rauschen bemerken. Das kommt nicht vom Pedal, sondern ist den Röhrenamps und Drive-Pedalen zuzuordnen. Das Walrus Audio Mako M1 MKII hat ein ausgezeichnetes Rauschverhalten.
Chorus
Beim Chorus gibt es die Modes Traditional, Tri-Chorus und Flange, wobei Letzterer dezente Flanging-Sounds erzeugt. Jet Plane ist hier nicht an der Tagesordnung, aber die drei Modes bieten eine recht große Bandbreite an Chorus-Sounds.
Phaser
Hier sind Dual (2-Stage), Quad (4-Stage) und Uni (Uni-Vibe-Style) im Angebot. Leider steht mir das Pedal der ersten Version nicht mehr zur Verfügung, aber gefühlt und im Vergleich mit den Test-Audiobeispielen der MKI-Version fällt mir kein nennenswerter Unterschied auf. Die Klangqualität der einzelnen Algorithmen ist ausgezeichnet und präsentiert sich in der gleichen Güte wie die Modulationseffekte von Strymon oder Eventide.

Tremolo
Beim Tremolo ist zuerst der Traditional-Mode mit Lautstärkenmodulation zu hören, bei Harmonic wird eine leichte Tonhöhenmodulation beigefügt und der Pattern-Mode hat rhythmische Tremolo-Pattern im Angebot. Bereits im Test der ersten Ausgabe hatte ich erwähnt, dass die Tap-Funktion besonders bei diesem Effekt Gold wert ist. Mit dem Display wird das Ganze noch übersichtlicher und das Tempo wird in BPM angezeigt. Dazu ist der aktuell angewählte Notenwert sichtbar und kann per Regler nachträglich verändert werden. So hat man bei Aufnahmen oder beim Bühneneinsatz mit Clicktrack das richtige Tempo zur Verfügung.
Vibrato
Beim Vibrato-Algorithmus (Vibe) sind Traditional, Vinyl und Tape am Start. Auch diese drei bieten eine gute Basis mit unterschiedlichen Tonhöhenmodulationen, die mit den anderen verfügbaren Parametern entsprechend bearbeitet werden können. Dabei lässt sich die LFO-Wellenform mit Shape und Symmetry (Sym) bei Bedarf stark verändern und mit zurückgenommenem Tone-Regler wird der Sound noch etwas vintage-mäßiger.
Für dich ausgesucht

Rotary
Jetzt geht es an die Simulation eines Leslie-Cabinets, auch als Rotary-Speaker bekannt. Beim Traditional-Mode sind Horn und Drum kombiniert, dann als einzelne Einheiten. Beim Rotary-Mode sind weniger Parameter verfügbar (Mode, Microphone und Tone), wobei der Tap-Tempo-Fußtaster zwischen langsamer oder schneller Rotorgeschwindigkeit wechselt. Das genaue Tempo kann mit dem Rate-Regler feinjustiert werden.
Filter
Der Filter-Algorithmus liefert Touch-Wah- und Auto-Wah-ähnliche Sounds und tanzt damit neben den klassischen Modulationseffekten, die wir bisher gehört haben, ein wenig aus der Reihe. Hier sind Low-Pass-, High-Pass- und Band-Pass-Filter als Basis-Modes anwählbar.
Lo-Fi
Last, but not least begeben wir uns auf die dunklere Seite des Walrus Audio Mako M1 MKII. Mit den Lo-Fi-Parametern kann man den Sound etwas „schmutziger“ gestalten, manche würden es auch als unpoliert, ungeschminkt oder charaktervoll bezeichnen. Zur Verfügung stehen hier sechs Parameter, darunter ein sehr gut klingender (Ambient-) Reverb und ein Overdrive. Ein Age-Parameter verpasst dem Sound auf Wunsch etwas klangliche Patina und im zweiten Beispiel hört ihr die unterschiedlichen Sounds. Diese Einstellungen bzw. Klangveränderungen werden dem Modulations-Sound über den Lo-Fi-Regler hinzugemischt, wobei man die Kolorierung in sehr feiner Dosierung vornehmen kann.
Und noch einmal zum Thema Nebengeräusche: Im letzten Beispiel ist ein Knistern zu hören, das allerdings absichtlich mit dem Noise-Parameter eingestellt wurde.
Alternativen und Mitbewerber zum Walrus Audio Mako M1 MKII
Die erste Alternative wäre natürlich das Walrus Audio Mako M1 in der MKI-Version, dessen Produktion vermutlich eingestellt wird. Ich persönlich würde allerdings ganz klar zur neuen Version tendieren, auch wenn sie 70 Euro mehr kostet. Aber die neue Übersicht und die einfachere Bedienung sparen Zeit und sind allein deshalb schon das Geld wert. Wenn ihr noch mehr Soundbeispiele hören und weitere Informationen zur Walrus Audio Mako M1 Klangstruktur haben möchtet, schaut euch den Test zum Walrus Audio Mako M1 MKI an. Wie bereits erwähnt, unterscheidet sich der Sound der beiden Modelle nicht gravierend, wenn überhaupt. In der gleichen Preiskategorie befindet sich das Strymon Mobius. Meines Erachtens sind die beiden klanglich ebenbürtig, wobei das Mobius einige zusätzliche Algorithmen bietet, allerdings kein Lo-Fi-Feature. Ein weiterer Modulations-Multi mit sehr gutem Sound ist das Boss MD-500.