Das Walrus Silt glänzt in allen Disziplinen zwischen Distortion, Vintage- und Octave-Fuzz
Getestet wird das Walrus Audio Silt Harmonic Fuzz mit verschiedenen Gitarren über einen Budda Superdrive 45 in Kombination mit einem Two Notes Torpedo Captor X. Alle Delay- und Reverb-Sounds kommen von einem MXR Carbon Copy und einem Neunaber Wet Reverb.
Beim ersten Test in der 12-Uhr-Stellung vor dem cleanen Amps präsentiert sich das Silt mit vergleichsweise klassischen Fuzz-Sounds und überzeugt mit einer sehr ausgewogenen Mischung aus Aggressivität und harmonischer Verzerrung. Dabei macht es, im Gegensatz zu vielen Fuzz-Face-Style-Pedalen, auch im Low-Gain-Bereich eine sehr gute Figur. In Kombination mit der äußerst wirkungsvollen Klangregelung (Tone/Contour) lassen sich so eine Vielzahl an Sounds zwischen dichter Vintage-Distortion und klassischem Fuzz realisieren, die allesamt mit einer sehr „aufgeräumten“ Zerrstruktur und einer direkten Ansprache punkten. Aktiviert man den Harmonic-Modus, erzeugt das Silt deutlich mehr Obertöne und wirkt etwas giftiger in den hohen Frequenzen. Hier lassen sich nun auch die typisch „bröseligen“ Gated-Fuzz-Sounds realisieren, die in einer Transistorschaltung durch die Reduzierung der Versorgungsspannung (Bias) entstehen. Mit einer Kombination aus Halstonabnehmer und Noten im Bereich des 12. Bundes sind so auch die typischen Octave-Up-Sounds möglich, wie man sie vom Roger Mayer Octavia und den vielen artverwandten Schaltungen kennt. Auch hier wirkt das Silt unmittelbar inspirierend und klanglich voll auf der Höhe.
Das Silt Harmonic Fuzz vor dem cleanen Amp
Wir starten den Praxistest mit einem Soundcheck beider Fuzz-Modi (Standard/Harmonic) mit Singlecoils und Humbuckern.
Die wirkungsvolle EQ-Sektion des Silt dürfte für alle Szenarien gewappnet sein
Weiter geht es mit der EQ-Sektion des Silt Harmonic Fuzz. Während das Tone-Poti im Stile eines Tilt-EQ gleichzeitig tiefe und hohe Frequenzen anhebt bzw. absenkt, liefert der Contour-Switch drei Voicing-Presets für verschiedene Gitarren- bzw. Amp-Szenarien.
Das Gain-Poti zeigt auf seinem gesamten Regelweg absolut praxistaugliche Sounds und macht auch im Bereich High-Gain-Overdrive oder Distortion eine gute Figur. Bei höheren Gain-Settings empfiehlt sich mit Singlecoils der Einsatz des Harmonic-Modes, da hier durch den Gated-Fuzz-Effekt kaum Nebengeräusche in den Pausen entstehen.
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Das Walrus Silt liefert die charakteristischen Octave-Up-Sounds
Zum Abschluss hören wir noch die charakteristischen Oktave-Fuzz-Sounds im Harmonic-Mode, die in erster Linie auf dem Halstonabnehmer bei Noten um den 12. Bund zu vernehmen sind.