Für die Soundfiles spiele ich die angegebene Gitarre direkt in das Pedal und gehe von dort in einen cleanen Fender Bassman, der über eine 4×12″ Pre Rola Greenback-Faltung geschickt wird.
Beim ersten Anspielen zeigt sich sofort der klassische TS-Charakter. Die Bässe sind schön verräumt, die Mitten kommen mit einem durchsetzungsfähigen, leicht nasalen Sound und die Zerrtextur wirkt sehr organisch und inspirierend. Unabhängig von Low- oder High-Gain-Sounds weiß sich der Moxie in jedem Szenario zu behaupten, wobei vor allem das tolle Harmonieren mit Humbuckern und Singlecoils hervorsticht. Stellt man das Gain-Poti niedrig, erhält man tolle Break-Up-Sounds, die sehr Röhrenamp-mäßig daherkommen und eine schöne Natürlichkeit besitzen. War die Originalschaltung nicht gerade für High-Gain-Sounds berühmt, – es sei denn, man verwendete sie als Booster vor verzerrten Amps – bietet der Moxie schon alleine aufgrund des Fat-Switches einiges mehr an Gain und modernen Optionen.
Audiofile | Volume | Gain | Tone | Voice | Fat |
Pedal Off/On – Mid Setting | 12:00 | 12:00 | 12:00 | L | L |
Medium Gain – Stratocaster | 13:00 | 13:00 | 13:00 | L | L |
Low Gain – Stratocaster | 13:00 | 8:00 | 16:00 | L | L |
High Gain – Les Paul | 12:00 | 16:00 | 14:00 | R | R |
Nun überprüfe ich die Funktionsweise der Potis. Dem Volume-Regler geht es zunächst mit dem klassischen Stevie-Ray-Vaughan-Setting an den Kragen, nämlich Volume auf Anschlag, Tone halbwegs mittig und Gain zurück. Dadurch verwende ich das Pedal als Booster vor meinem Bassman und hole mir die Zerre nicht aus dem Moxie, sondern aus der Vorstufe des Amps. Dieses Setting funktioniert hier quasi nach Lehrbuch und ich erhalte sofort den vertrauten Boostsound. Zum Abchecken des Gain-Potis wähle ich das rechte Fat-Setting. Dem Moxie sind auf diese Art für einen Overdrive extreme Gainreserven zu entlocken, die das Pedal nicht nur für Freunde von bluesigen Drive-Sounds interessant machen dürfte. Das Tone-Poti arbeitet extrem effektiv und erlaubt drastische Klangveränderungen. Wurde der original TS bei zu hohen Tone-Settings oft etwas “giftelig”, kann man hier eigentlich nichts falsch machen. Jedes Setting klingt mehr oder weniger gut und musikalisch sinnvoll, wobei selbst Extrempositionen absolut brauchbar rüberkommen.
Audiofile | Volume | Gain | Tone | Voice | Fat |
Boost Funktion | Max | 9:00 | 11:00 | L | L |
Gain Poti | 12:00 | Min – 9:00 -12:00 – 15:00 – Max | L | R | |
Tone Poti | 12:00 | 14:00 | Min – 9:00 -12:00 – 15:00 – Max | L | R |
Kommen wir nun zu den Kippschaltern. Diese wirken wertig, liegen baubedingt allerdings sehr nahe am mittleren Poti und lassen sich leider nur extrem fummelig oder unter Zuhilfenahme eines Plektrums umschalten. Der Voice-Switch lässt die Mittenstruktur weitestgehend unangetastet, sodass man im direkten Vergleich zum Standard TS-Setting schon fast den Eindruck eines Scoops erhält. Gerade die rechte Stellung in Kombination mit dem Fat-Switch ermöglicht Sounds, die sich für ein Overdrive-Pedal als ganz schön aggressiv und modern erweisen. Der Fat-Switch hebt durch die Änderung des Clippings nun sowohl den Zerrgrad und den Bassanteil als auch den Pegel an. Daher wird bei der Verwendung beider Stellungen im Live-Kontext womöglich eine Nachjustierung des Volume-Potis fällig. Ihr hört im entsprechenden Klangbeispiel beide Fat-Switch-Stellungen ohne nachträgliche Pegelanpassung. Die Dynamik des Moxies ist ebenfalls vorbildlich und hier lassen sich wirklich feinste dynamische Nuancen nur durch die Anschlagsstärke herausbilden.
Für dich ausgesucht
Audiofile | Volume | Gain | Tone | Voice | Fat |
Voice Switch | 13:00 | 15:00 | 13:00 | L – R | L |
Fat Switch | 12:00 | 12:00 | 12:00 | R | L – R |
Dynapick | 12.00 | 12:00 | 12:00 | R | R |
Nun interessiert mich natürlich, ob der Moxie auch den TS-Sound 1:1 einzufangen weiß. Zu diesem Zweck lasse ich das Wampler-Pedal gegen einen Maxon OD808 antreten und siehe da, bei mittigem Setting der Potis erhält man einen annähernd identischen Sound. Der Maxon hat zwar minimal mehr Output, aber grundsätzlich können sich alle klanglichen Abweichungen auch auf Toleranzen der Potis zurückführen lassen, denn die DNA der Pedale ist definitiv identisch.
Audiofile | Volume | Gain | Tone |
Vergleich – Maxon OD808 | 12:00 | 12:00 | 12:00 |
Audiofile | Volume | Gain | Tone | Voice | Fat |
Vergleich – Wampler Moxie | 13:00 | 12:00 | 12:00 | L | L |