Praxis
Auch in der mkII ist der Warm WA12 mit typischem API-Sound gesegnet
Der Warm Audio WA12 mkI konnte in der 500er-Version überzeugen, auch die 9,5“-Variante hat sehr viele positive Bewertungen eingeheimst. Der WA-412, ein Vierfach-Preamp, der ebenfalls im 312-Style verstärkt, ist ähnlich aufgebaut, liefert aber beispielsweise deutlich weniger Gain als der Warm Audio WA12 mkII. Natürlich ist nicht davon auszugehen, dass bei fast gleicher Schaltung in einer neuen, erweiterten Version eines Gerätes keine riesigen Änderungen zu finden sind. Und genauso ist es auch: Warms API-Interpretation orientiert sich klanglich eher an „API“ als an „Warm“, denn dicke, verschmierte Brachialsounds sind Fehlanzeige, stattdessen werden Signale griffig und konkret dargestellt. Was über den Warm läuft, bekommt eine durchsetzungsfähige Präsenz, behält aber gleichzeitig seinen Detailreichtum. Das gilt selbst dann noch, wenn man das Gain ordentlich aufbuttert und sich an den entstehenden Harmonischen erfreuen kann. Rock-Vocals tut der API-Sound oft sehr gut, auch und gerade mit dynamischen Mikrofonen.
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Sehr angenehm, nun Gain und Output-Trim zu haben
Die Tatsache, dass man nun mit den beiden Pegelstellern größere Möglichkeiten zur Klangformung besitzt, erfreut. Und ganz klar: Das Metering ist dabei ein Segen, auch wenn es natürlich eher grob segmentiert ist. Zurück zu den Pegeloptionen: Es reicht nicht, einen Preamp derart auszustatten, er muss in verschiedenen Settings klanglich funktionieren – und auch technisch. Beides ist gewährleistet. Die Kontrolle über Pegel und Farbe mit sanften, verständlichen Übergängen ermöglicht einen weiten Spielraum, und das schon ohne die Änderung der Impedanz. Anders als bei manchen Preamps, deren Minimalimpedanz immer noch sehr hoch liegt, wenn man sie herunterschaltet, tut sich beim Warm WA12 mkII eine ganze Menge (zugegebenermaßen auch durch das veränderte Gain Staging). Und technisch ist der Warm in der Lage, mit geringem Eigenrauschen auf der einen Seite und einem nicht zu brutalen Einsetzen von Clipping auf der anderen auch Extremeinstellungen zuzulassen. Auch schön: Nicht nur Mikrofone profitieren von den Möglichkeiten, auch Bässe, Gitarren und elektromechanische Pianos kommen in diesen Genuss. Natürlich können Wunschlisten immer wieder erweitert werden: Eine Hochpassfilter-Option wäre nicht schlecht…
Krachkeller sagt:
#1 - 13.02.2019 um 15:34 Uhr
Nachdem ich den Testbericht zum Fredenstein VAS Preamp und diesen
hier zum WA12mkII gelesen habe, bin ich mir unsicher wofür ich mich
entscheiden soll. Beide haben ja eine Top-bewertung von euch bekommen,
allerdings ist der WA12mkII mehr als doppelt so teuer. Vom Sound sollen
beide Preamps ja eher "amerikanisch" geprägt sein, hört man denn einen
deutlichen Unterschied bzw. klingt der WA12mkII detailierter/wertiger?
Ich würde eins der beiden Modelle dann sowohl für E-Gitarre, als auch
für Snare und Overheads nutzen (SM57 und Oktava MK 012).Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen!
Vielen Dank :)
Nick (Redaktion Recording) sagt:
#1.1 - 13.02.2019 um 18:49 Uhr
Hallo Krachkeller,der Warm ist ein Stückchen "mittiger-knarziger", der Fredenstein minimal bauchiger, gleichzeitig grobkörniger. Prinzipiell sind sie sich aber sehr ähnlich. Für Dich am Sinnvollsten ist es wahrscheinlich, beide gleichzeitig zur Verfügung zu haben und in den genannten Kombinationen gegeneinander zu spielen und Ohren (und Geldbeutel) entscheiden zu lassen. Das 57 wird Dir damit sicher Spaß machen, das Oktava (auch mit Kugel?) wahrscheinlich auch. Ich fand beide Amps wirklich spitze.Beste Grüße und weiterhin viel Spaß beim Kellerkrachen
Nick Mavridis (Redaktion Recording)
Antwort auf #1 von Krachkeller
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