WARM-UP TEIL 2
Und, wie sieht’s aus? Haben sich eure Finger schon an die neuen Übungen gewöhnt?! Na super, dann können wir ja weitermachen. Neben einer coolen Erweiterung eures Picking-Übungsrepertoires, wollen wir euch nun mit einer ziemlich effektiven Trainingseinheit zum Thema Hammering On verwöhnen.
Im ersten Teil haben wir uns ausschließlich mit chromatischen Linien auseinander gesetzt, die aus vier Tönen pro Saite bestanden. Da sich normale Tonleitern aber im Normalfall (zum größten Teil) aus drei Tönen pro Saite zusammensetzen, gehen die Übung eigentlich ein wenig an der “gitarristischen” Realität vorbei. Aber keine Sorge: Umsonst war das Lernen der Pattern natürlich nicht. Die Trainingseinheiten des ersten Teils sind reine Koordinations und Aufwärmstudien und erfüllen diesen Zweck ganz hervorragend.
Weiter geht’s – Ein Klick auf das Thumbnail-Bild und schon seit ihr mitten in der nächsten Übung:
Wenn ihr dir die Auf-, und Abschlagszeichen genau anschaut, dann werdet ihr schnell erkennen, warum diese Studie so nah an der gitarristischen Realität rangiert. Durch die 3 Töne pro Saite Struktur wird die Abfolge des Pickings nämlich unsymmetrisch. Geht es auf der E-Saite mit einem Abschlag los, müssen wir den Wechsel auf die B-Saite mit einem Aufschlag erledigen. Nach jeweils einem Ab-, und Aufschlag, geht es dann wieder mit einem Abschlag auf der G-Saite weiter. Und genau dieses System macht die Studie so effektiv und unterscheidet sie von den »Vierton-Strukturen« mit gleichmäßigem »Ab-, Auf-, Ab-Aufschlag« pro Saite.
TIPP: Achtet beim Üben zu jeder Zeit auf das Einhalten der korrekten Picking-Abfolge.
Trotz der »3-Ton« Struktur ist es natürlich nicht zwingend notwendig, die Studie ausschließlich triolisch zu spielen. Schließlich »zockt« man normale Skalen ja auch nicht nur im »3er Stil«. Wie das ganze in 16teln rhythmisiert aussehen könnte, zeigt unsere nächste Übung. Achtet besonders auf die zweigeteilte Schreibweise und übt das Teil in beiden Versionen.
So, wie angedroht wollen wir uns jetzt eine Studie vornehmen, die mit Hammering Ons arbeitet und die Synchronisation und Kraft der Finger effektiv verbessern kann.
Für dich ausgesucht
Da innerhalb der Studie die unterschiedlichsten Fingerkombinationen zum Einsatz kommen, rangiert sie ganz nah an der musikalischen Wirklichkeit und kann sehr effektiv dazu beitragen, eure Technik schnell und zielgerichtet auf Vordermann zu bringen. Achtet beim Üben bitte auf jeden Fall auf eine korrekte rhythmische Ausführung. Die Gefahr beim Einsatz von Hammering Ons und Pull Offs ist nämlich, dass man den rhythmischen Aspekt komplett außer Acht lässt und sich voll auf die Spieltechnik konzentriert. Mit dem Gedanken im Kopf, dass man einen sauberen, lauten Ton »erhämmern« muss, werden die entsprechenden Töne, im Vergleich zu gepickten Noten, oft viel zu schnell gespielt. Geht die Sache also mit der nötigen Präzision und Ruhe an – und am besten mit dem Metronom. Außerdem sind einige Fingerkombinationen einfacher abzuarbeiten, als andere. So haben Zeige-, und Mittelfinger im Normalfall keine Probleme miteinander, Ring- und kleiner Finger tun sich eher schwer. Richtet euch in der Tempowahl also auf jeden Fall nach dem schwächsten Glied. Dann klappts ganz sicher!
Übrigens: Natürlich kannst du die Studie auch komplett picken. Probier’s mal aus!