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Warum ein Poppfilter sinnvoll ist

Fast jeder hat sich schon mal gesehen, die meist runden Pop-Filter zwischen Studio-Mikrofon und Sänger oder Sprecher.

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Ihre Aufgabe ist denkbar einfach: Sie unterbinden die Probleme, die durch Popplaute entstehen. Was das ist, kann man selber herausfinden, indem man die Hand zehn Zentimeter vor den Mund hält und das Alphabet aufsagt…

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Was ist ein Pop-Filter?

Ein Pop-Filter verhindert, dass ein Mikrofon kurzfristig übersteuert, wenn in seinem Nahbereich Plosivlaute gesprochen oder gesungen werden. Vor allem das „P“ ist gefährlich.

Und so sieht ein typischer Pop-Filter aus:

Pop-Filter aus Stoff von König und Meyer

Alternative Bezeichnungen gibt es eine Menge: Poppschutz, Poppkiller, Pop-Shield, Ploppschutz… die Liste wäre lang. 

Wie klingt es, wenn kein Pop-Filter verwendet wird?

Um es kurz zu machen, so:

Audio Samples
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Gesang ohne Pop-Filter

Mit einem Pop-Filter klingt es stattdessen so:

Audio Samples
0:00
Gesang mit Pop-Filter

Ist eigentlich nur das „P“ gefährlich?

Nein, auch das B, aber auch D, H, K, O, Qu, U/Ü und einige andere Laute sorgen bisweilen für Ärger.

Wie verhindern Pop-Filter Störungen auf dem Mikrofon-Signal?

Pop-Filter funktionieren rein mechanisch, sie „bremsen“ den Luftstrom ab und entschärfen dadurch die Wellenfront. 

Verschlechtern Pop-Filter den Sound eines Mikros?

Pop-Filter beeinflussen den Klang, meist aber recht wenig. Die Gefahren ohne Schutz erscheinen weit höher.

Unterscheiden sich Pop-Filter voneinander?

Es gibt tatsächlich Unterschiede. Pop-Filter unterscheiden sich vor allem nach dem Material. Die höchste Verbreitung hat Gewebe, etwa beim edlen Pauly P120 (Produktseite auf thomann.de) oder auch beim klassischen K&M 23956 Popkiller (Produktseite auf thomann.de). Manchmal trifft man auf Poppschutz aus Metalllochblech. Manchmal gibt es dadurch Resonanzeffekte, der Großteil der Pop-Filter aus Metall funktioniert aber ganz vorzüglich. Sehr selten ist ein Gewebe, wie es der Schwede Hakan Lindberg für seinen akustisch annöhernd „unhörbaren“ Poppschutz verwendet. 

Pop-Filter aus Metall (links) sind seltener anzutreffen als solche mit Stoffbezug (rechts).
Pop-Filter aus Metall (links) sind seltener anzutreffen als solche mit Stoffbezug (rechts).

Kann man „unfallfrei“ ohne Poppschutz aufnehmen?

Man kann ohne Poppschutz aufnehmen, wenn folgende Punkte in jedem Fall zutreffen:
– Das Mikrofon ist sehr unempfindlich gegen Popp.
Faustregel 1: Druckempfänger poppen fast gar nicht, Achten besonders viel.
Faustregel 2: Je deutlicher die Membran durch den Grill zu sehen ist, desto höher die Popp-Gefahr.
Es haben aber auch noch viele andere Faktoren Einfluss auf die Poppanfälligkeit, besonders die Form des Grills.
– Der Besprechungsabstand ist groß genug. Ab einem halben Meter Abstand zum Mikro ist die Problematik so gut wie nicht mehr vorhanden.
– Das Mikrofon wird außerhalb des Luftstroms aufgestellt, etwa seitlich neben dem Mund. Das kann sehr gut klingen (Beispiele gibt es im Workshop Vocals mit zwei Mikrofonen aufnehmen.)!

Kann man einen Windschutz statt Pop-Filter verwenden?

Ein Windschutz aus Schaumstoff funktioniert und ist definitiv besser als kein Schutz. Allerdings ist der Einfluss auf den Sound (v.a. die Höhen) hier recht groß, weshalb es eher eine Notlösung darstellt. Nicht umsonst heißt ein Windschutz Windschutz und ein Poppschutz Poppschutz: Der Pop-Filter muss nur aus einer bestimmten Richtung filtern, der Windschutz von überall!

Ein Windschutz, der über ein Mikrofon gestülpt wird, ist eher ein Notnagel.

DIY: Kann man einen Pop-Filter selber bauen?

Klar, das geht. Allerdings sollte man wissen, dass es Pop-Filter schon für wenig Geld gibt: Der t.bone MS-180 (Produktseite auf thomann.de) beispielsweise kostet € 14,80.

Aber im Pop-Filter-Selbstbau kann man sich mit dem alten Trick behelfen und einen Damenstrumpf über einen verbogenen Kleiderbügel aus Draht ziehen. Oder etwas Vergleichbares: Für die Bilder hatte ich Blumendraht zur Verfügung und einen Schutzbeutel für die Waschmaschine. Ein Seitenschneider zum Schneiden des Drahts, eine Allzweckzange zum Verzwirbeln der Enden – der improvisierte Poppschutz war in einer Minute fertig. Sieht blöd aus, geht sicher besser, funktioniert aber passabel.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Werkzeug und Material für den selbst gebauten Pop-Filter hat man sicher im Haus. Bekannt ist ein Draht-Kleiderbügel mit einem Damenstrumpf, hier ist es Blumendraht mit einem Waschsäckchen.

Auch andere Dinge können funktionieren, ich beispielsweise habe schon ein Plastikgewebe aus einer Seifentransportbox (!) verwendet, welches ich mit Leimklemmen aus dem Baumarkt fixiert hatte. 

Kann man Popplaute aus einer aufgenommenen Spur nachträglich entfernen?

Wenn ihr auf diese Seite navigiert seid, weil ihr das konkrete Problem habt, dass ihr keinen Pop-Filter benutzt habt, obwohl ihr das eigentlich hättet tun sollen… naja… äh… wie bringe ich es euch jetzt schonend bei? „Wegzaubern“ geht nicht, aber mit etwas Glück könnt ihr sie zumindest teilweise retten. Ruft dazu unseren Workshop Aufnahmen mit Brummen und Poppgeräuschen reparieren auf. Viel Glück!

Weitere Folgen dieser Serie:
JZ Popfilter Test Artikelbild
JZ Popfilter Test

Ein Pop-Schutz stellt erst mal kein aufregendes Produkt dar...so könnte man zumindest meinen. Doch der Pop-Filter von JZ verfügt über ein ganz besonderes Wellendesign und soll sogar noch Nachhall minimieren. Das möchten wir doch genauer wissen...

27.10.2011
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