Der Gnome i Pro 600 mag jeden Computer!
Die eben angesprochene Audiointerface-Funktion ist ein tolles Zusatzfeature und funktioniert mit dem Warwick Gnome i Pro 600 in Verbindung mit meinem Mac absolut problemlos. Wenn ich den Amp per USB mit dem Rechner verbinde und Logic Pro starte, taucht der Warwick Gnome i Pro 600 in den Audioeinstellungen mit der Bezeichnung “USB Audio Device” auf und kann dann als Aus- und Eingangsquelle ausgewählt werden – fertig ist das Recording-Setup!
Mit meinem iPad ging es sogar noch einfacher: Der Amp war beim Start von Logic Pro für iPad bereits als Audiogerät ausgewählt und für die Aufnahme bereit. Die Audiointerface-Funktion steht auch für Windows-User ohne zusätzliche Treiberinstallation zur Verfügung, testen konnte ich dieses Setup aufgrund fehlender Hardware allerdings leider nicht.
Unterstützt werden Sampling-Rates von 44,1 kHz und 48 kHz und die Wandlung ist klanglich völlig in Ordnung, sodass man den Warwick Gnome i Pro 600 auf jeden Fall ideal fürs Homerecording oder zum Festhalten von Ideen auf Reisen oder während einer Tournee verwenden kann. Ein professionelles Audiointerface kann der Amp freilich schon aufgrund der minimalistischen Ausstattung nicht wirklich ersetzen – das versteht sich aber von selbst und ist so sicherlich auch nicht angedacht!
Sehr dezentes Lüftergeräusch
Ein wichtiges Thema ist zudem für viele das Lüftergeräusch von Bassverstärkern. Der Warwick Gnome i Pro 600 ist mit seiner satten Leistung zwar für größerer Gigs konzipiert, aufgrund der kompakten und leichten Bauweise werden aber auch die leistungsstarken Class-D-Amps heutzutage gerne zu Hause für die Übungseinheiten verwendet. Dabei möchte man natürlich möglichst nicht von lästigen Lüftergeräuschen gestört werden.
Beim Warwick Gnome i Pro 600 springt der seitlich verbaute Ventilator direkt nach dem Einschalten an und läuft dann auch permanent. Zu hören ist allerdings lediglich ein sehr moderates und relativ niederfrequentes Rauschen, mit dem man wirklich gut leben kann, wie ich finde.
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Wuchtig-crisper Sound
Aus klanglicher Sicht hat mich der Warwick Gnome i Pro 600 beim ersten Anchecken durchaus etwas überrascht. Ich habe den Warwick Gnome i von meinem Test von vor zwei Jahren als relativ neutral abgestimmten Amp in Erinnerung und ging davon, dass der Gnome i Pro 600 prinzipiell in den gleiche Richtung geht.
Das stimmt so aber meines Erachtens nicht, denn der Gnome i Pro 600 klingt mit neutraler EQ-Einstellung für meine Ohren durchaus wuchtiger und crisper. Warwick hat hier wohl an einigen Stellschrauben gedreht und in den Preamp des Gnome einen typischen Smiley-EQ eingebacken.
Die Bässe kommen sehr mächtig, in den tiefen und mittleren Mitten gibt sich der Amp eher zurückhaltend, und das Top-End ist wiederum sehr punchig und präsent. Verkehrt ist das nicht, denn der Sound ist dennoch unterm Strich sehr transparent und wird fraglos vielen Bassleuten gefallen – ein richtig cooler Plug&Play-Sound, gerade auch für rockigere Bands.
Wirkungsvoller Vierband-EQ
Klangliche Abwechslung stellt der Vierband-Equalizer bereit, mit dem sich der Sound sehr effektiv bearbeiten lässt. Einen wunderbar knackigen Slapsound erntet man beispielsweise mit geboosteten Bässen, leicht abgesenkten Hochmitten und geboosten Höhen.
Soll es hingegen eher in die Vintage-Richtung gehen, so dreht man einfach die Bässe und die unteren Mitten etwas auf und senkt die Höhen gleichzeitig komplett ab. Der Sound ist dann sehr voll und warm, die Definition bleibt jedoch aber nicht auf der Strecke, was zweifelsohne für die Qualität des Amps und der verbauten Filter spricht.
Die Abstimmung ist also durchaus gelungen und beschert dem Warwick Gnome i Pro 600 jede Menge klangliche Flexibilität, auch wenn die beiden Mittenbänder für meinen ganz persönlichen Geschmack etwas tiefer im Spektrum greifen könnten, nämlich etwa bei 400Hz und 1kHz.
Satte Leistung und wenig Nebengeräusche
Erfreulich ist zudem, dass die Filter insgesamt nebengeräuscharm arbeiten. Mit maximal angehobenen Höhen oder Hochmitten lässt sich zwar Rauschen generieren, der Level bewegt sich aber absolut im tolerierbaren Rahmen für einen Amp der unteren bis mittleren Preisklasse.
In Sachen Leistung gibt es beim Warwick Gnome i Pro 600 ebenfalls nichts zu meckern, denn er liefert die Lautstärke, die man von einem Amp in dieser Watt-Klasse erwartet und knickt auch bei heftigen Pegeln nicht ein. Mit einer effektiven vierohmigen Boxenkombination absolviert man problemlos laute Gigs in größeren Clubs, und mit einer kompakten Acht-Ohm-Box hat man immer noch ausreichend PS für kleine Gigs mit moderat spielenden Besetzungen!
Warwick Gnome i Pro 600 – Soundfiles
Mithilfe der folgenden Audios könnt ihr euch einen ersten Eindruck von dem Klangqualitäten des Warwick Gnome i Pro 600 verschaffen – viel Spaß!
Warwick Gnome i Pro 600 – das sind die Alternativen:
Features | Warwick Gnome i Pro 600 | Harley Benton Block-800B | tc electronic BQ500 |
Leistung | 600 W @ 4 Ohm | 800W @ 4 Ohm | 500 W @ 4 Ohm |
Equalizer | 4-Band-EQ | 4-Band-EQ | 4-Band-EQ |
Aux-In/Kopfhöreranschluss | ja | ja | ja |
Kompressor | nein | ja | ja |
Audiointerface | ja | nein | nein |
Preis | 399,- Euro | 329,- Euro | 319,- Euro |
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