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Warwick Rockbass Corvette $$ Test

Die Warwick Corvette befindet seit Anfang der 90er-Jahre im Programm von Warwick und hat sich zu einem der populärsten Modelle für die Marktneukirchener Bassschmiede entwickelt. Das ist für Warwick sicherlich Grund genug, die Corvette auch in ihrer preisgünstigeren, in China gefertigten Rockbass-Serie anzubieten, denn schließlich sollen sich auch Tieftöner mit etwas knapperem Budget ein Exemplar des begehrten Erfolgsmodells leisten können.

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Bei der Suche nach der richtigen Corvette darf sich der geneigte Interessent auf eine große Modellvielfalt freuen, denn die Rockbass-Serie bietet zurzeit fünf Grundmodelle mit unterschiedlichen Spezifikationen und zahlreichen Finish-Varianten. In diesem Test schauen wir einer viersaitigen Doublebuck-Corvette (Corvette $$), die mit zwei Humbuckern im Music-Man-Stil und einer aktiven Elektronik ausgestattet ist, unter die Haube.

Details

Mit Blick auf die Tonabnehmerausstattung wird schnell klar, dass die Corvette $$ eher für kernige Sounds zuständig ist. Optisch kommt der Longscale-Viersaiter allerdings eher dezent daher. Der modern-zierliche Esche-Korpus besitzt ringsum weiche Shapings, und das „Honey Violin Transparent Satin“-Finish verleiht unserer Test-Corvette eine elegante Note. 

Fotostrecke: 5 Bilder Beim Warwick Rockbass Corvette $$ stehen die Dollar-Zeichen nicht für den tiefen Griff in den Geldbeutel, im Gegenteil, hier gibt es viel Bass für wenig Geld.

Für den aufgeschraubten Hals kommen drei Streifen Ahorn zum Einsatz, die mit Ekanga-Furnieren laminiert wurden – der relativ schmale Hals sollte also über ausreichend Stabilität verfügen. Zur Verbindung mit dem Korpus verwendet Warwick vier Schrauben, die in Metallhülsen laufen und für bombenfesten Halt der Konstruktion sorgen.

Auf die Halskonstruktion wurde eine dickes Grifbrett aus Wenge geleimt – die extrem harte Holzart besitzt ähnliche Eigenschaften wie Ebenholz und wird dementsprechend gerne für Bässe verwendet, die attackstarke und präsente Sounds liefern sollen. Im Wenge-Griffbrett sitzen 24 extra hohe Bünde aus Neusilber im Jumbo-Format, auf Dots als Lagenmarkierungen wurde zugunsten eines cleanen Looks verzichtet. Aber keine Angst, an den Griffbrettflanken sitzen natürlich kleine Punkteinlagen zur Orientierung.

Soviel erstmal zur Grundkonstruktion meines Testkandidaten aus der Rockbass-Serie und ich muss schon sagen, dass ich von der Verarbeitungsqualität der Corvette ziemlich beeindruckt bin. Die Holzarbeiten wurden absolut exakt ausgeführt, ich konnte keinerlei Schlampereien beim Finish ausmachen, und selbst die Bundierung ist perfekt geleveled und an den Enden abgerundet –Topniveau für einen Bass in dieser Preisklasse! 

Fotostrecke: 5 Bilder Das Cutaway erlaubt komfortables Spiel bei solistischen Ausflügen in die hohen Lagen.

Genauso hochwertig wirken auch die Hardware-Komponenten, die Warwick beim Corvette $$ verbaut. Auf der leicht nach hinten angewinkelten Kopfplatte im typischen Warwick-Design sitzen vier geschlossen Mechaniken, die geschmeidig laufen und die Stimmung zuverlässig halten. Hinter der Abdeckung für den Halsspannstab befindet sich ein „Just A Nut III“-Sattel von Warwick, der in der Höhe einstellbar ist. Ein aufwändiges Feilen der Sattelkerben ist also nicht nötig, falls man die Saiten am Sattel etwas niedriger bevorzugen sollte. Ich finde diese Lösung ungeheuer praktisch und verstehe gar nicht, warum nicht mehr Hersteller auf justierbare Sättel setzen. 

Aber wie auch immer, zurück zur Corvette und der tollen Hardware- und Elektronikausstattung. Am Korpus laufen die Saiten über eine massive zweiteilige Stegkonstruktion, die eine einfache Einstellung der Saitenlage erlaubt. Der Steg kann nämlich mittels vier Inbusschrauben komplett in der Höhe justiert werden, sobald man die Feststellschrauben gelöst hat. Die einzelnen Saitenreiter müssen prinzipiell also nur zur Anpassung der Saitenhöhe an den Griffbrettradius oder zur Veränderung der Saitenabstände bewegt werden. Auch hier findet sich also wieder eine clevere Lösung, die man bei einem Bass in der Rockbass-Preisklasse nicht unbedingt erwarten würde!

Fotostrecke: 4 Bilder Praktisch für schnellen Saitenwechsel, die Saiten werden mit den Ballends einfach eingehängt.

Für die Abnahme der Saitenschwingung sind bei der Rockbass Corvette $$ zwei passive Humbucker im Music-Man-Style zuständig. Die Tonabnehmer aus dem Hause MEC wurden mittig und unmittelbar nebeneinander zwischen Griffbrettende und Steg installiert. Für noch mehr Klangflexibilität verfügt die Corvette $$ über eine aktive Onboard-Elektronik inklusive Zweiband-Equalizer. Geregelt wird der Sound am Bass mit einem Lautstärker-Regler, einem Balance-Regler und den beiden EQ-Reglern für Bässe und Höhen. 

Fotostrecke: 5 Bilder Zwei passive MEC Humbucker im Music-Man-Style dienen als Klangübertrager…

Die für den Betrieb benötigte 9-Volt-Batterie befindet sich gemeinsam mit der Elektronik in einem sehr aufgeräumten Fach auf der Rückseite des Basses. Aber keine Sorge, für den Austausch des Stromlieferanten müssen nicht erst umständlich Schrauben gelöst werden, das Fach wird nämlich mit einem praktischen und blitzschnell zu öffnenden Schnappdeckel verschlossen. 

Fotostrecke: 2 Bilder Die aktive Elektronik befindet sich unter einer schwarzen Abdeckung auf der Rückseite…
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Morkvomork sagt:

#1 - 31.01.2024 um 08:45 Uhr

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Es hätte so cool sein können. Ich persönlich würde mir NIEMALS einen Bass im 4 Stelligen Preisbereich kaufen der in China zusammengekloppt wird. Man bedenke das man bspw. bei Human Base in der Preisklasse, Made in Germany bekommen kann die diesem Ding in JEDER Hinsicht weit überlegen ist.

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