Praxis
Liquid Music in der DAW insertieren
Liquid Music erzeugt keine Klänge, sondern steuert virtuelle bzw. externe Klangerzeuger. Dazu wird es als MIDI-Plug-in in die gewünschten Spuren insertiert. Das Interface ist zwar skalierbar, möchte man jedoch die gesamte Bedienoberfläche erreichen, nimmt Liquid Music fast den gesamten HD-Bildschirm ein. Übrigens: Den Import von MIDI-Files unterstützt bislang nur die Max-for-Live-Version. Eine entsprechende Funktion für VST und AU ist in Vorbereitung.
Von der Skizze zur Komposition
Ob man zuerst eine Skizze zeichnet oder vorher Grundton und Akkordfolge auswählt ist egal. Ich beginne mit der Skizze und höre mir die Figur an.
Zugegeben, das klingt zunächst langweilig, hat aber folgende Gründe: Die Software generiert zunächst Viertelnoten, die entsprechend meiner Skizze gesetzt werden. Da ich vorher weder Tonart noch Akkordfolgen ausgewählt habe, verläuft die komplette Melodie durchgehend in C-Dur. Ich wechsle die Tonart in f-Moll und wähle den Chord Sequencer, um mir die Akkordfolge zusammenzustellen.
Ich wähle als Stimmung “melancholy”, woraufhin nur noch passende Akkorde angezeigt werden, die ich mir dann zusammenstellen kann. Das ist übersichtlich strukturiert und lässt sich leicht handhaben. Alle Änderungen sind in der Pianorolle ersichtlich.
Rhythm
Um der Skizze Rhythmik zu verleihen, geht es in die Rhythm-Sektion. Hier gibt es jeweils acht Fader für Dauer, Anschlagstärke und Groove. Jeder Fader steht für eine Note im Takt. Hinzu kommt ein „All“-Fader, mit dem alle Noten eines Taktes gleichzeitig beeinflusst werden. Benutzt man beispielsweise den zweiten Fader bei „Duration“, werden alle zweiten Noten eines Taktes verkürzt bzw. verlängert. Die betroffenen Noten werden zuvor in der Pianorolle gelb hinterlegt. Die Rhythmusjustierung ist gut gelöst, artet aber schnell in Fummelarbeit aus.
Daher macht die Arbeit mit Presets wesentlich mehr Spaß, zumal sie aussagekräftig betitelt sind. Möchte man eine Spur für Synthesizer-Pads schreiben, die oft eine längere Einschwingphase haben, bietet es sich an, lange Noten zu generieren, die bis zum nächsten Akkordwechsel gehalten werden. Hier zu hören im Rhythm-Preset „All Whole Notes“.
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Voice und Arpeggiator
Standardmäßig generiert Liquid Music Dreiklänge. Möchte man die Sache interessanter gestalten, lassen sich mit wenigen Klicks Stimmen hinzufügen (oder wieder entfernen). Dazu muss man lediglich die „On-/Off-Buttons“ der weiteren Stimmen betätigen. Dem Synthi-Pad wird somit im Handumdrehen etwas Färbung verliehen.
Presets
In Liquid Music gibt es auch Master-Presets für alle Sektionen, kategorisiert mittels Attribut-Browser. Ideal fürs kreative Loch. Das Schöne: Die einzelnen Sektionen lassen sich per Häkchen aktivieren bzw. deaktivieren. Toll, wenn man Tonart und Akkordfolge schon hat, aber Inspiration bei Voicing und Rhythmus sucht.
Import und Export
Wer bereits ein MIDI-File hat und es in Liquid Music ausarbeiten möchte, steht zumindest in der VST- und AU-Version auf dem Schlauch, denn nur die Max for Live-Variante für Ableton Live unterstützt den Import bisher. Laut Herstellerangaben ist eine Import-Funktion für VST und AU jedoch in Entwicklung.
Thomas Kirschner sagt:
#1 - 25.07.2017 um 19:15 Uhr
Gibt's außer mir noch jemanden, der dieses tolle Tool verwendet? Würde mich über Kontakt freuen.
Michael Staake sagt:
#1.1 - 24.05.2018 um 06:30 Uhr
Hi Thomas, man hört ja viel über diese Art von Comp Software, bin durch die captain Plugins hier drauf gestossen. kannst du über deine Erfahrungen berichten? Danke Micha
Antwort auf #1 von Thomas Kirschner
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenThomas Kirschner sagt:
#1.1.1 - 24.05.2018 um 08:32 Uhr
Na ja, was soll ich dir sagen, was in den vielen Reviews der Software nicht schon besser erklärt wurde? Vielleicht, dass ich die M4L-Integration von LM für echt gelungen halte und im Vergleich dazu die Plug-In-Variante echt uninteressant geworden ist. Ok, die Captain Chords, die ich noch nicht ausprobiert habe, scheinen bei der Melodie-Erstellung die Nase vorn zu haben. Aber den Rest, und vielleicht auch manches andere, kriege ich bei LM auch. Ich hoffe, Wave DNA legen da bald noch nach. Vorerst bleibe ich ihnen treu, denn ich bin nach wie vor sehr begeistert.
Antwort auf #1.1 von Michael Staake
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenMichael Staake sagt:
#1.1.1.1 - 28.05.2018 um 06:44 Uhr
Danke dir! Werde beide mal testen.
Antwort auf #1.1.1 von Thomas Kirschner
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenThomas Kirschner sagt:
#1.1.1.1.1 - 28.05.2018 um 13:02 Uhr
Bin gespannt auf deinen Eindruck. Schreib‘ uns den doch bitte dann auch.
Thomas
Antwort auf #1.1.1.1 von Michael Staake
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