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Weekend Weapons KW 23 /2018

Just Emma – Trip Advisor

(Bild: Shutterstock, Credits: Radu Bercan)
(Bild: Shutterstock, Credits: Radu Bercan)

Tipp Nr.1: Musik


Vor einiger Zeit bin ich hier in Berlin über einen Flyer auf das DJ und Produzenten-Team “Just Emma” gestoßen und mich dann beim Recherchieren in den Ambient-Sound von Saskia und Alex verliebt. Sehr deep, manchmal auch ein wenig melancholisch und mit vielen Flächen. Die zwei kommen ursprünglich aus Bayern und Mecklenburg Vorpommern, haben lange in Hamburg gelebt und sich dann vom hektischen Großstadtleben verabschiedet.
Ein kleines idyllisches Dorf in der Nähe der dänischen Grenze ist ihre momentane Heimat. Von dort betreiben die beiden ihr gemeinsames Label “Underyourskin Records”, auf dem 2012 auch ihr erster gemeinsamer Track erschien. Ihr vor kurzem auf Soundcloud veröffentlichter aktueller DJ-Mix ” Trip Advisor” ist gleichermaßen ein wunderbares Warm-Up fürs Wochenende, eignet sich aber ebenso gut zum Chillen nach der Party.

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Tipp Nr.2: Video/Film

Alva Noto & Ryuichi Sakamoto – The Glass House
Im Juni spielen Alva Noto und Ryuichi Sakamoto live im Funkhaus Berlin. Die Karten sind schon alle ausverkauft. Ein kleiner Trost für alle, die nicht dabei sein können, ist diese fantastische Performance der beiden Künstler vom September 2016, aufgenommen im Jahr 1949 von Philip Johnson und Robert Foster entworfenen Glass House in Connecticut, einer Ikone der modernen Architektur! Das Besondere ist, dass die beiden das Gebäude selbst als Instrument nutzen. Ich habe das Video schon häufig betrachtet und werde nie müde, es erneut zu sehen. Zeitlos schön und sehr poetisch.

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Tipp Nr. 3: Lesestoff

Gendertronics – Der Körper in der elektronischen Musik
Als einer der ersten weiblichen Digital-DJs in der elektronischen Musikszene wurde ich von Anbeginn meiner Tätigkeit in den 90er-Jahren bis heute immer wieder mit dem Thema der “Unterepräsentation” von Frauen konfrontiert. Dabei hieß es ja immer, in der elektronischen Musik löse sich das Geschlecht doch auf. Aber ist die Performance mit dem Laptop wirklich genderneutral? Das war die Frage und Auslöser für das Buch “Gendertronics”, was 2005 von der damaligen Kuratorin vom Club Transmediale, Meike Jansen herausgegeben wurde und was auch nun, fast 13 Jahre später, nichts an Brisanz verloren hat.

Ein Buch über die psychedelischen Trancen der 60er, die Kraftwerk-Robotik der 70er, die Techno-Ekstasen und genderpolitischen Interventionen der 90er bis hin zur Laptop-Performance
Ein Buch über die psychedelischen Trancen der 60er, die Kraftwerk-Robotik der 70er, die Techno-Ekstasen und genderpolitischen Interventionen der 90er bis hin zur Laptop-Performance

Tipp Nr.4: Veranstaltung

I’m not a robot – 3D-Soundperformance
Wer Freude an Klängen und Installationen in besonderer Architektur hat und zudem gern selbst ein bisschen mitmischt und mit Sounds experimentiert, wird im Berliner Futurium an diesem Wochenende voll auf seine Kosten kommen. Zur After-Party gibt es im 3D-Sounddome ein DJ-Set von Brandt Brauer Frick und das alles kostenlos! Das Sound-Art-Studio kling klang klong inszeniert mit dieser 3D-Soundinstallation im Futurium eine zum Leben erwachende Maschine. Diese wird zunächst von euch bedient, denn ihr könnt die raumgreifende Installation begehen und an mehreren Klang-Interfaces mit Sounds und musikalischen Strukturen experimentieren.
Im Laufe des Abends entwickelt die Maschine jedoch ein immer stärkeres Eigenleben, bis sie in der Soundperformance der Künstler/innen „I’m not a robot“ und „Z-Achse“ sinnbildlich zum Leben erwacht. Danach übernehmen Brandt Brauer Frick das Ruder und legen in diesem 3D-Dome für euch auf.

KLING KLANG KLONG, SCHNELLEBUNTEBILDER und Ali Ghandtschi. Wie eine große Licht-Sound-Kuppel erstreckt sich „I’m not a robot“ im Futurium.
KLING KLANG KLONG, SCHNELLEBUNTEBILDER und Ali Ghandtschi. Wie eine große Licht-Sound-Kuppel erstreckt sich „I’m not a robot“ im Futurium.

Tipp Nr. 5: Ohren auf und ab ins Museum

Ich weiß nicht, wie es euch ergeht, aber ich habe eine große Leidenschaft für alte Tonaufnahmen und von diesen gibt es in Berlin momentan einige zu hören. „[laut] Die Welt hören“, so heißt die aktuelle Ausstellung in der Humboldt-Box, in der die Faszination von Klängen hör- und erlebbar wird.
Ende 2019 kommen zwei bedeutende ethnologische Einrichtungen im Humboldt Forum zusammen, die für ihre Tonaufnahmen aus aller Welt berühmt sind: das Berliner Phonogramm-Archiv des Ethnologischen Museums sowie das Lautarchiv der Humboldt-Universität (HU). Die Ausstellung zeigt bereits jetzt exemplarisch das große Potenzial beider Sammlungen. Mit historischen Aufnahmegeräten und -medien sowie in verschiedenen Ausprobierstationen führt die Ausstellung zunächst in die Techniken der Tonaufzeichnung und -wiedergabe ein. Historische Tonaufnahmen, Fotografien, Dokumente, künstlerische Installationen sowie kontextualisierende Objekte entfalten das spezielle wissenschaftliche Projekt der Untersuchung von Kulturen anhand ihrer Klänge.

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