Wenn Konzerthallen leer bleiben: Immer mehr Künstler sagen ihre Tour ab

Von The Black Keys bis zu Jennifer Lopez: In 2024 wird es immer schwieriger, große Konzertsäle zu füllen. Doch gibt es einen anderen Grund außer die großen Veranstaltungsorte, warum immer mehr Künstler ihre Tournee absagen müssen?

Eine leeres Stadion
Foto: Staffan Cederborg, https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/

AC/DC und Taylor Swift machen es vor

Nach einer unglaublich erfolgreichen Konzerttournee in 2024 von Swift und AC/DC, wollen nun auch etwas “kleinere” Künstler größere Konzerte geben. The Black Keys hatten dieses Jahr eine Arenatournee durch Nord-Amerika geplant. Durch mangelnden Kartenverkauf wurden die Konzerte jedoch schnell und unauffällig gestrichen. Das gleiche Schicksal traf Jennifer Lopez, die jedoch ihr Familienleben als offiziellen Grund für die abgesagten Shows angab. Wieso planen Bands und Künstler also Arenatourneen, obwohl sie seit Jahren keinen Hit-Song mehr hatten? Die Antwort ist meistens Gier und Ego.

Wenn das Management die Künstler im Stich lässt

In den meisten Fällen führen diese Skandale auf viele Faktoren zurück. Einer davon ist das eigene Management. Selten planen größere Bands oder Künstler ihre eigene Tournee und verlassen sich lieber auf ein großes Unternehmen wie zum Beispiel bei den Black Keys das kontroverse Medienunternehmen ‘Live Nation’. Hierbei bucht ‘Live Nation’ die eigenen Künstler in die größtmöglichen Veranstaltungsorte. Dazu sollen sie den Preis der Tickets bis zu den Parkplätzen in die Höhe treiben, unabhängig davon, was der Markt hergibt. Der Einfluss von ‘Live Nation’ auf den Markt hat sich in den letzten Jahren so stark verschlimmert, dass das US-Justizministerium plant, sie wegen Verstöße gegen das Kartellrecht vor einem Bundesgericht zu verklagen. Doch dies ist nur einer der zahlreichen Gründe, warum Künstler ihre Tourneen absagen müssen. Künstlermanager und Vertreter, die das Ego der Musiker aufblähen und bestätigen, sind ein weiterer Aspekt.

Foto: Mark Runyon | ConcertTour.net, https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/

Leere Konzertsäle – ein universelles Problem

Nicht nur die großen Stars sind von mangelnden Ticketverkäufen und Einnahmen betroffen. Berühmte Musiker können in den meisten Fällen auf ihre Ersparnisse zurückgreifen nach einer gescheiterten Tour, kleinere Musiker haben diese Freiheit nicht. Steigende Mietpreise für Veranstaltungsorte und Technik sind eine der vielen Faktoren, die das Leben der aufstrebenden Künstler schwer machen. Für die Leser, die mehr über dieses traurige, doch wichtige Thema erfahren möchten, empfehle ich diesen Artikel von Catharina Boutari: ‘Im Club zu spielen, kann ich mir nicht mehr leisten‘.

Ein Ausblick auf die Zukunft

Es ist nicht so, dass die Künstler oder ihre Teams nicht groß träumen sollten, aber wie The Black Keys auf die harte Tour gelernt haben, sind Arenen bei weitem nicht das Nonplusultra der Livemusik. Große Streaming zahlen sind nicht ausschlaggebend für eine erfolgreiche Tournee. Eine Karriere kann sich nicht allein auf den Algorithmus verlassen. Eine gute Liveshow bringt die Leute durch die Tür und sorgt dafür, dass sie auch wiederkommen. Sie muss ebenso nicht in großen Konzertsälen stattfinden. Tickets zu kaufen und auf Konzerte zu gehen ist essenziell und wertvoll und sollte mit allen Mitteln am Leben gehalten werden.

Die Tatsache, dass Konzerte in diese Richtung tendieren, ist ein frustrierender Ausblick. Traurig ist es sowohl für Fans, die aufgrund der hohen Preise ausgeschlossen werden und ihre Lieblingskünstler ohnehin lieber in kleineren Veranstaltungsorten sehen würden, als auch für Künstler, die es verdienen, vor einem vollen Haus zu spielen anstatt vor Hunderten leerer Sitzreihen.

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