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Wie hält man seine Band zusammen?

Sobald man anfängt, sein Bandprojekt ein wenig ernsthafter zu betreiben, kommen neue Herausforderungen auf alle Mitglieder zu. Gerade wenn man mit der eigenen Band etwas verdienen oder gar davon leben möchte, wird man mit einem umfangreicheren Arbeitspensum, höherem Leistungsdruck und großen Erwartungen von außen konfrontiert. Um damit erfolgreich umzugehen und ohne die Band aufs Spiel zu setzen, haben wir ein paar grundsätzliche Dinge für euch zusammengestellt, die ihr beachten solltet.

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1. Kommunikation ist das A und O!

Je mehr man macht, desto mehr gibt es zu bereden. Ob es nun die Terminfindung, die Rückmeldung über den letzten Mixdown, das Entwickeln von Marketingstrategien oder das Erzeugen von Content ist – alles muss irgendwie besprochen und koordiniert werden. Ist die Kommunikation nicht transparent, kommt es schnell zu Missverständnissen und eventuell auch zu Streit, weil manche Dinge nicht zu allen durchdringen oder nicht jeder zu Wort kommt.

  • Legt Kommunikationswege fest, z.B. dass alle Terminabsprachen per Mail erfolgen und nicht jeder zweite Festivaltermin im WhatsApp-Salat untergeht.
  • Nehmt euch Zeit für Planungsgespräche, damit die Dinge auf den Tisch kommen, für die beim Proben keine Zeit bleibt.

Visionen, Erwartungen und Prioritäten gehen manchmal auseinander, daher muss man lernen einen gemeinsamen Nenner zu finden und Kompromisse einzugehen – vorausgesetzt, ihr trefft Entscheidungen gemeinsam.
Nicht ganz unwichtig ist auch, dass abgesehen vom “Business”, persönliche und emotionale Befindlichkeiten ihren Platz in euren Gesprächsrunden finden. Das heißt natürlich nicht, dass jede Kleinigkeit ausdiskutiert werden muss, aber Konflikte und Meinungsverschiedenheiten gehören geklärt, sonst können sie zu echten Problemen werden.

  • Habt ein offenes Ohr füreinander! Es ist deutlich leichter, Verständnis aufzubringen für die Launen seiner Mitmusiker und Mitmusikerinnen, wenn man weiß, wie es privat um sie steht. Dann ist die Band nicht nur ein Projekt, sondern auch eine Stütze, wenn es euch schlecht geht. Das Wissen involviert euch automatisch mehr und der Spaßfaktor steigt!

2. Man braucht gemeinsame Ziele!

Ins Leere arbeitet es sich leider gut, denn man verpulvert oft Zeit und Energie für Dinge, die einen nicht unbedingt weiterbringen.

  • Versucht gemeinsam konkrete Ziele festzuhalten, um dann strategisch zu planen, wie ihr am besten dort hinkommt. So könnt ihr eure Zeit und Kraft auf das fokussieren, was gerade besonders akut ist und neue Motivation daraus schöpfen, wenn ihr eure Ziele erreicht.

Dabei ist es wichtig, dass ihr realistisch bleibt.

  • Die Ziele sollten so gesteckt werden, dass der Weg dorthin überschaubar und kalkulierbar ist. Wenn ihr eure Ziele so hoch steckt, dass ihr sie selten oder nie erreicht, führt das nur zu Frustration und killt eure Motivation. Solche Ziele können z.B. sein:
  • “In den kommenden drei Monaten wollen wir jede Woche mindestens einmal proben.”
  • “Innerhalb der nächsten sechs Monate wollen wir 5 Songs in Studioqualität aufnehmen.”
  • “In einem Dreivierteljahr wollen wir eine EP und dazu ein Musikvideo veröffentlicht haben, damit wir anfangen können, unsere erste Tour zu booken.”

3. Flexibel bleiben und lernen, Rückschläge zu verkraften

Murphys Law besagt, dass alles, was schiefgehen kann, auch schiefgehen wird – leider behält der gute Herr Murphy allzu oft Recht. Die CDs verkaufen sich nicht so gut wie erwartet, die Konzerte sind nur zur Hälfte gut besucht, das Musikvideo wird nicht geklickt, irgendwer hat schon wieder einen Termin vergessen, die Kommunikation läuft nicht – es gibt oft Dinge, die nicht so laufen, wie man will. Seid also gewappnet dafür, dass mal ein Plan scheitert oder etwas nicht genauso läuft wie ihr es euch vorgestellt habt. Das ist zwar ärgerlich, aber man kommt sowieso nicht umhin, sich der neuen Lage anzupassen. Solltet ihr also keinen Plan B in der Tasche haben, bloß nicht panisch werden.

  • Lasst die Köpfe nicht hängen, steckt sie lieber zusammen und schmiedet einen neuen Plan, manchmal wird er sogar besser als der Erste – Not macht kreativ!

4. Aufgabenteilung

Wir kennen es alle: die erste EP kommt raus, irgendwie soll alles super werden, es gibt eine Menge zu tun und oft bleibt es an einer oder zwei Personen der Band hängen, sich um Promo, Artworks, Vertrieb, vielleicht sogar Mixing, Merch, Booking etc. zu kümmern. Wer an so vielen Baustellen gleichzeitig arbeitet, wird es wahrscheinlich sehr schwer haben, alle diese Aufgaben sorgfältig und hundertprozentig zu erledigen und nebenbei noch zu proben und die Release-Party zu rocken.
Deswegen kann es nicht schaden, die Aufgabenbereiche nach Kompetenz der einzelnen Mitglieder zu verteilen, damit eure Pläne und eure Performance nicht darunter leiden, geschweige etwas vergessen oder schlichtweg nicht geschafft wird. Wenn alle mit anpacken, schafft ihr mehr und jeder hat seinen Anteil daran. Denkt immer dran: Eine Kette ist nur so stark, wie ihr schwächstes Glied.

5. Zeitmanagement

Damit jeder einzelne von euch seine Aufgaben entspannt und strukturiert abarbeiten kann, ohne dass die anderen Sorge haben, dass nichts passiert, setzt euch gemeinsam zusammen und macht eine Kontrolltabelle, die festhält bis wann alle verteilten Aufgaben erfüllt sein müssen. So habt ihr sowohl eure eigenen als auch die Jobs der Anderen auf dem Schirm und könnt euch gegenseitig im Blick behalten, damit es ohne Verzug in der Planung Richtung Ziel weitergehen kann.

  • Beachtet dabei Deadlines (Druckerei, Monatsmagazine Presse, Presswerk Masteranlieferung)
  • Setzt jeder Aufgabe ein Zeitfenster mit Sicherheitszone (falls etwas schiefgeht). Zum Beispiel: “Bandplakate Grafik checken bis zum 15.2. + 2 Tage Sicherheitszone = 17.2.”
  • Setzt Termine für eine Zwischenabfrage, ob die einzelnen Schritte noch im Zeitplan laufen, oder ob er korrigiert werden muss: “Abfrage Grafik Plakate 11.2.”

Letztendlich geht es darum, dass Ihr auch das drumherum um eure Musik ernst nehmt und genauso konstant, wie ihr an eurer Musik feilt, auch alle anderen Aufgaben und deren Abläufe übt und verfeinert. Man verzweifelt schnell an dem unerwarteten Arbeitspensum, wenn man es oft zum ersten Mal tut – und das ist auch völlig okay. Übung macht schließlich den Meister, nicht nur beim Proben!

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