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Wie viel ist ein Hit-Song heute wert?

In den letzten Jahrzehnten durchlebte die Musikindustrie einen starken Wandel. Dieser Wandel beeinflusste die Art und Weise, wie Musiker und Labels ihre Hits vermarkten. Während in den Neunzigerjahren die Musikverkäufe boomten, die CD das vorherrschende Format war und MTV immer noch für die Promotion von Musikvideos relevant war, funktioniert der heutige Musikmarkt ganz anders: Streaming-Dienste haben die Oberhand gewonnen. Wie viel ist also ein Hit heute im Vergleich zu den Neunzigern wert?

Zerissenes Geld mit einer Schallplatte im Hintergrund
Foto von Immo Wegmann auf Unsplash, Foto von Alexander Grey auf Unsplash

Physische Verkäufe

Die Musikindustrie erlebte einen Boom in den frühen Neunziger Jahren mit dem Verkauf physischer Musik, speziell CDs und Kassetten. Ein Hit bedeutete für den Musiker und dem Plattenverlag viel Geld, vor allem durch den hohen Betrag an verkauften CDs. Ein typisches Album wurde in den Neunzigern für etwa 10 bis 20 Dollar verkauft, wobei einzelne Titel manchmal für 1 bis 2 Dollar pro Stück als Single verkauft wurden. Die primäre Einnahmequelle für Musiker und Verlage war der Verkauf von Alben. Einen Hit-Song auf dem Album zu haben, garantierte einen millionenfachen Verkauf des Albums. Ein Multi-Platin-Album mit mehr als 2 Millionen verkauften Exemplaren, könnte beispielsweise einem Künstler eine erhebliche Summe Geld einbringen. Der Künstler erhielt in der Regel etwa 10 % bis 15 % der verkauften Alben, nachdem das Label seinen Anteil erhalten hatte. Bei einem 15-Dollar-Album könnte ein Künstler somit 1,50 USD bis 2,25 USD pro Verkauf verdienen.

Kassettensammlung
Foto von Nik auf Unsplash

Streaming im modernen Zeitalter

Dank dem Aufkommen von Streaming-Plattformen wie Spotify und Apple Music, gab es den nächsten Umbruch in der Musikindustrie. Die Art und Weise, wie Künstler und Plattenfirmen mit ihrer Musik Geld verdienen, hat sich durch die Streaming-Anbieter stark verändert. Die physischen Verkäufe und digitale Downloads sind deutlich zurückgegangen und Streaming ist zur dominierenden Einnahmequelle geworden.

In den Neunzigern konnten Künstler noch an jeder einzelnen physischen Kopie eines Albums verdienen. Heutzutage kommen die meisten Einnahmen mittlerweile von Streaming-Diensten. Die Auszahlung pro Stream ist jedoch deutlich geringer. So zahlt Spotify, je nach Land und Abonnementstatus des Nutzers, zwischen 0,003 und 0,005 US-Dollar pro Stream. Um also wirklich Geld zu verdienen, muss ein Song Millionen von Streams erreichen. Ein Track mit 100 Millionen Streams könnte einem Künstler schätzungsweise zwischen 300.000 und 500.000 Dollar einbringen. Zum Vergleich: In den Neunziger Jahren konnte der Verkauf eines Diamant-Albums mit 10 Millionen Exemplaren einem Künstler allein durch physische Verkäufe über 15 Millionen Dollar einbringen.

Heutzutage sind Künstler viel stärker auf Live-Auftritte und den Verkauf von Merchandise angewiesen sind als in den Neunzigern. Da die Auszahlungen von Streaming-Plattformen im Vergleich eher gering sind, sind Konzerttourneen für viele Musiker zur wichtigsten finanziellen Unterstützung geworden. Während ein erfolgreicher Song heutzutage nicht mehr automatisch hohe Lizenzgebühren wie in den Neunzigern einbringt, kann er dennoch sehr lukrativ sein, besonders wenn er ausverkaufte Stadien füllt und den Verkauf von Fanartikeln ankurbeln kann.

Ein Streamingportal mit Kopfhörern
Foto von Viktor Forgacs auf Unsplash

Unterschiede

Wie viel ist also ein Hit heute im Vergleich zu den Neunziger Jahren wert? Kurz gesagt, der finanzielle Wert eines Hits ist heute deutlich geringer, wenn man die direkten Einnahmen aus Musikverkäufen betrachtet. Ein Song konnte in den Neunzigern durch Album- und Single-Verkäufe leicht Millionen einbringen. Heutzutage kann ein Hit-Song, selbst bei Millionen von Streams, nicht annähernd so viel Geld durch direkte Streaming-Einnahmen einbringen.

Der Unterschied besteht nicht nur in der Höhe der Song Einnahmen, sondern auch darin, auf welche Weise Künstler und Plattenlabels davon profitieren. In den Neunziger Jahren hing der Erfolg eines Songs hauptsächlich von den CD-Verkäufen ab. Heute verteilt er sich auf Streaming, digitale Downloads, Live-Auftritte und den Verkauf von Merchandise. Ein einzelner Hit mag pro Stream nur geringe Einnahmen bringen, doch wenn er viral geht und den Ticketverkauf sowie Fanartikel ankurbeln kann, resultiert das dennoch in beträchtlichen Einnahmen für die Künstler. Zwar bekommt ein einzelner Song möglicherweise nicht mehr die direkten Einnahmen wie früher, doch das Geschäftsmodell hat sich erheblich verändert und diversifiziert. Der Wert eines Hits bemisst sich heute weniger an den Einnahmen durch den Song selbst, sondern vielmehr daran, wie Künstler und Labels ihn über verschiedene Kanäle vermarkten.

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