Praxis
Lange musste ich auf eines der heiß begehrten Module von Winter Modular warten. Aber das Warten hat sich gelohnt! Meine Version ist schwarz und in den typischen kleinen Pappkisten, in denen Eurorackmodule verkauft werden, sicher verpackt. Auch die Papphülle ist modern designt und macht Lust auf das Innere. Dort finde ich alles, um direkt los zu legen und das Modul in den freien Slot meines Cases zu bauen.
Eloquencer ins Case bauen
Das Flachbandkabel wird an das Case für die Stromversorgung gesteckt. Die andere Seite kommt an das Modul. Hier müsst ihr auch nicht auf die richtige Polung achten, da eine Kerbe des Slots die falsche Anbringung verhindert. Die beigefügten Schrauben benötigen keinen Schraubendreher und können durch ihre Größe ganz leicht mit der Hand eingedreht werden. Falls euch die Höhe der Schrauben stört (zum Beispiel bei der Verlegung von Patch-Kabeln), könnt ihr natürlich auch andere nutzen.
Jetzt sitzt alles und es wackelt nichts. Also schalte ich mein Modularsystem ein. Auf dem OLED-Display erscheint der Name des Moduls und ein paar Parameter zur Bootsequenz. Dazu wird die Versionsnummer angezeigt. Mein System bootet Version 1.20 (die im Moment aktuelle Firmware). Laut Bedienungsanleitung solltet ihr zu aller erst ein Backup der mitgelieferten microSD-Karte anfertigen. Ihr könnt die Daten zum Beispiel irgendwo auf eurem Rechner speichern. Denn die vorhandenen Dateien benötigt Eloquencer bei jedem Start-Vorgang. Hier sind die Konfigurationen abgelegt, ohne welche die Hardware nicht lauffähig ist.
Sequenzen programmieren
Alleine der Anblick der Hardware verführt mich richtig auf die Knöpfe zu klicken und ein wenig, ohne die Anleitung vorher gelesen zu haben, herum zu jammen. Das ist, glaube ich, bei jedem Eurorack-Nerd so im Blut. Und ich muss sagen: Es funktioniert! Einwandfrei! Hier kann ich supereinfach per Step-Sequenzer meinen ersten Oszillator ansteuern und über das Gate die Hüllkurve des VCAs und meines Filters antriggern. So soll es auch sein. Die Steps werden sehr übersichtlich angezeigt. Gate-Längen, Ties, Ratcheting und auch die Tonhöhe kann ich intuitiv und selbsterklärend auf meine neue Linie anwenden.
Will ich tiefer in das Geschehen eingreifen, muss ich über die “Func”-Taste und dem gleichzeitigen Klicken auf eine Taste des Step-Sequenzers in das jeweilige Untermenü (wie z. B. das Festlegen der Länge eines Tracks). Schade ist, dass ich mich erst daran gewöhnen muss. Ab und zu benötige ich ein zweites (vielleicht sogar festeres) Klicken der Tasten, sodass ich auch schnell dorthin komme, wohin ich auch will. Für eine Live-Performance sicherlich hinderlich, aber das kann man ja auch üben. Aber ich bin hier auch recht pingelig. Die meisten der kleinen Module besitzen wegen der Bauweise nur kleine Tasten, Regler, Fader – wenn überhaupt. Und das ist beim Eloquencer absolut super gelöst!
Audiobeispiele zu Winter Modular Eloquencer
Auch das Einspielen der Noten via Onboard-“Keyboard” des Eurorackmoduls funktioniert einwandfrei und wie erwartet. Sehr schön! Durch verschiedene Zusatzfunktionen, wie Zufallsgeneratoren im Zusammenspiel mit eingestellten Skalen, könnt ihr unglaublich vielseitige Verläufe kreieren. Im Song-Modus werden erstellte Patterns zu einem Arrangement zusammengestellt. Auch irgendwie logisch, aber auch einfach zu handhaben. Leider kann ich bei externem Tempo-Geber ‚Shuffle‘ nicht anwenden, was wohl technisch nicht möglich ist. Aber vielleicht findet sich hier eine Lösung in einem späteren Update!
Zu guter Letzt könnt ihr alle eure Patterns, Songs und Projekte auf der SD-Karte speichern und diese Daten dann auf eurem Rechner als Backup ablegen. Somit wird Eloquencer definitiv das neue “Gehirn” meines kleinen aber feinen Modularsystems werden. Danke Winter Modular!
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Winter Modular Eloquencer Sound Demo (no talking)
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