ANZEIGE

WMD Performance Mixer + Mutes Expander Test

Praxis

Der Performance Mixer klingt richtig gut und überzeugt. Das hat unter anderem mit den sehr hochwertigen verbauten VCAs zu tun. Was besonders überzeugt ist die Sättigung bzw. Verzerrung, die man mit den Gain-Potis sehr gut dosieren kann. In der Eurorack-Welt klingen viele Module nicht wirklich gut, wenn diese zu zerren beginnen, außer, man verwendet dedizierte Module für genau diese Funktion.
Nicht so beim Performance Mixer von WMD, denn hier klingt die Zerrung wirklich voll und amtlich, und das nicht nur bei Drumsounds. Die gebotenen verschiedene Gain-Stages durch Fader und Mini-Potis erlauben die genaue Kontrolle über Lautheit der eingehenden Signale und das ist besonders beim Live-spielen sehr von Vorteil. Die Eurorack-Welt hat nur sehr wenige Normen, und so sind verschiedene Module auch oft ziemlich unterschiedlich, was ihren Output angeht. Das alles kann man mit diesem Mischer sehr gut ausgleichen und somit lässt sich sehr einfach ein angenehmer homogener Gesamtsound erstellen. Auch das Panning-Verhalten ist sehr gut, hier gibt es nichts zu meckern.
Die Cue-Funktion hat meiner Meinung nach jedoch einige Probleme. Zum einen sind die beiden Kopfhörerausgänge relativ leise, was es schwer macht in lauten Clubs seine Patches beim Spielen gut vorzuhören. Kopfhörer um die 30 Ohm sind hier Pflicht, aber auch mit diesen ist das Cue-Signal ziemlich leise, verglichen mit anderen Kopfhörererstärkern. Zum anderen ist der Cue-Bus immer Pre-Fader, was bedeutet, dass man das Signal hört, bevor es in die VCAs geschickt wird. Benutzt man die VCAs z. B. als Teil seines Patches, so kann man diese nicht wirklich vorhören, sondern hört dann nur den durchgehenden Sound. Das finde ich persönlich schade, da man dadurch die VCAs auch nicht getrennt verwenden kann. Meiner Meinung nach wäre es sinnvoller, wenn die Cue-Buttons das Signal auch aus dem Masterweg nehmen, und so auch als Mute-Buttons funktionieren würden. Dann könnte man das Signal auch Post-Fader abhören und mit dem dedizierten Cue-Ausgang separat für seine Patches nutzen. Ein nettes kleines Feature ist hier jedoch, dass, wenn man einen Cue-Button länger gedrückt hält, alle anderen Kanäle aus dem Cue-Bus entfernt werden, und man so nur diesen Kanal vorhört. Ähnlich eines Solo-Buttons für den Cue-Bus.
Bei der Größe und Anzahl an Buchsen und Bedienelementen kann es schon ziemlich eng werden, besonders, wenn man Stackcables verwendet. Ich finde jedoch, dass das Layout hier gut gelungen ist und dieser Mischer trotzdem relativ gut zu bedienen ist. Bedienelemente, welche öfters eingestellt werden müssen, wie Fader oder Cue-Buttons, liegen ziemlich frei und lassen sich immer gut bedienen. Bei den Gain-Potis kann es schon mal eng werden, wenn in allen Buchsen Kabel stecken, aber diese muss man ja normalerweise auch nicht so oft justieren. Wäre der Mixer größer, um mehr Platz zur Bedienung zur Verfügung zu stellen, so wäre es schwierig, diesen in Systeme für Live-Auftritte zu integrieren, da damit ja schon fast eine ganze Reihe in Anspruch genommen werden würde. Und für das Live-spielen möchte man ja nicht unbedingt große Systeme herumschleppen. 
Der Mutes Expander selbst konnte nicht wirklich überzeugen. Mal davon abgesehen, würden die Cue-Buttons auch gleichzeitig Mutes darstellen, wäre dieser überflüssig. Die Idee mit dem Combo-Button ist zwar recht clever, jedoch hatte ich in der Live-Anwendung meine Probleme damit. Denn, wenn man den Knopf gedrückt hält, um auf diese Weise mehrere Kanäle zu selektieren, die beim loslassen aktiviert bzw. deaktiviert werden, so hat man keine Anzeige, ob man einen Kanal schon gewählt hat, oder nicht. Das kann im Eifer des Gefechts schnell verwirren. Die Lösung hätte einfacher ausfallen können, indem die Buttons anfangen zu blinken sobald sie gedrückt wurden, um danach die entsprechende Farbe anzunehmen, sobald man den Combo-Button wieder loslässt.

Audiobeispiele zu WMD Performance Mixer

Audio Samples
0:00
WMD Performance Mixer: Live Mixing WMD Performance Mixer: Panning WMD Performance Mixer: Sättigung und Verzerrung
Kommentieren
Profilbild von Matthias Reinelt

Matthias Reinelt sagt:

#1 - 22.07.2018 um 01:28 Uhr

0

Sehr guter Testbericht. Habe den PM gerade zum testen hier und finde den Punkt mit der unbrauchbaren CUE Funktion auch sehr ärgerlich und wundere mich, dass darüber in dem sehr langen Thread bei MW nichts geschrieben steht ... Weiß noch nicht, ob ich ihn behalte, wirkliche Alternativen gibt es jedoch nicht. Würde evtl. sogar den noch viel größeren (HP und €) ADDAC 807 in Erwägung ziehen, aber bei dem finde ich unverzeihlich, dass es keinen Master Insert (wie beim PM) gibt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.