Workshop Korg Pa4X-Serie OS 2.0 #11: Tipps & Tricks für den Alltag

In diesem Workshop möchte ich besondere Themen beschreiben sowie Tipps und Tricks zur Verwendung des Pa4X Arrangers geben, die man nicht unbedingt in der Bedienungsanleitung des Instruments findet. Hierbei handelt es sich um eine Zusammenstellung verschiedenster Problemstellungen, die anwenderseitig immer wieder zur Sprache kommen, und auf die ich im Folgenden eingehen möchte.

Kompatibel kann dieser Workshop auch für die folgenden Korg Pa-Serien Keyboards verwendet werden:
Workshop Korg Pa4X-Serie OS 2.0 #11: Tipps & Tricks für den Alltag. (Foto: Bonedo)
Workshop Korg Pa4X-Serie OS 2.0 #11: Tipps & Tricks für den Alltag. (Foto: Bonedo)
Teilkompatibel ist dieser Workshop mit den folgenden Korg Pa-Serien Keyboards:
  • Pa2X
  • Pa800

Details

Das Mikrofon zum Einzelausgang routen

(Ausschließlich Pa4X, Pa3X, Pa2X)

Singst du zu deinem Spiel, hast du sehr wahrscheinlich dein Mikrofon am Pa4X angeschlossen. Die folgenden Einstellungen kannst du vornehmen, wenn du nicht über das Korg Lautsprechersystem PaAS, oder direkt über zwei aktive Boxen verstärkst, sondern dein Keyboard an einem Mischpult angeschlossen hast. Hierzu stellst du unter GLOBAL – Audio & Video – Audio IN, den Parameter ‚Audio Out‘ auf ‚Out 1+2’. Auf diese Weise werden das Mikro, der Hall und die Vocalist-Effekte über die beiden Einzelausgänge aus dem Keyboard herausgegeben. Du musst natürlich nun am Mischpult einen Stereokanal oder zwei verlinkte Mono-Kanäle belegen, denn die Vocalist-Effekte sind stereo ausgelegt. Alternativ verwende ein sogenanntes Y-Kabel, dass zwei Mono-Signale zu einem Stereo-Signal zusammenführt.
Das Mikrofon wird mit allen Effekten zu den Einzelausgängen geroutet. (Foto: Jürgen Sartorius)
Das Mikrofon wird mit allen Effekten zu den Einzelausgängen geroutet. (Foto: Jürgen Sartorius)
Warum solltest Du so vorgehen?
Hast Du z. B. weitere singende Musiker am Mischpult, kannst du so die zwei oder mehr Stimmen etwas komfortabler einstellen und beispielsweise beiden Sängern den gleichen Hall des Mischpults geben. Hierzu müsstest Du den Hall im Keyboard ausschalten. Du könntest ebenfalls den Vokalist mit einem favorisierten Hallprogramm des Mischpults nutzen.
Ich persönlich finde die Mikrofon-Ebene des Pa4X sehr praktisch, bin jedoch im Regeln der Stim-me am Mischpult etwas vertrauter, zumal ich bei meinem Digitalpult noch detailreichere EQ- und Dynamikfunktionen habe. Auch ist das Volumen der Einzelausgänge fix und somit unabhängig von der Gesamtlautstärke des Keyboards.

STEP-Record – Die schrittweise Akkordprogrammierung

Diese hilfreiche Funktion ist im meinem Workshop Korg Pa4X-Serie OS 2.0 #4: Sequencer nur am Rande erwähnt worden, die genaue Beschreibung möchte ich hier nachholen.
Zuweilen ist es erforderlich, eine Backing-Sequenz im Schritt-für-Schritt-Verfahren her-zustellen, z. B. wenn du in der Quick-Record-Aufnahme Fehler machst, oder einen Titel mit anspruchsvollen oder schnellen Akkordwechseln umsetzen möchtest. Mit diesem Verfahren kannst du dir eine Sequenz herstellen, die dein späteres Live-Spiel (rechte Hand oder pianistisch) auf praktische Weise unterstützt. 
Zunächst solltest du den Titel, den du programmieren möchtest, in seinem kompletten Umfang schriftlich notieren, das heißt, jeden Takt mit jedem Akkord nebst Taktnummer zu Papier bringen. Das könnte etwa so aussehen:
Fertige vor der Step-Aufnahme eine Takt- und Akkordübersicht an. (Foto: Jürgen Sartorius)
Fertige vor der Step-Aufnahme eine Takt- und Akkordübersicht an. (Foto: Jürgen Sartorius)
Dieses Lead-Sheet benötigst du als Leitfaden für deine Step-Programmierung. Los geht’s. Drücke SEQUENCER, dann RECORD und im Display ‚Step Backing Se-quence‘ und bestätige mit OK. In diesem Fenster findest du jetzt alle Parameter zur Programmierung:
Das Display für die Step-Aufnahme im Pa4X. (Foto: Jürgen Sartorius)
Das Display für die Step-Aufnahme im Pa4X. (Foto: Jürgen Sartorius)
  • Die oberste Zeile zeigt dir an, in welchem Takt du dich gerade befindest (Measure), wobei die ersten drei Ziffern den Takt zeigen, die beiden folgenden Ziffern die Zählzeit (Viertelnote) innerhalb des Taktes und die drei letzten Ziffern den Achtelnotenwert. Tippst Du die Taktangabe an, kannst du mit dem Rad sehr bequem durch den Song fahren und bestimmte Taktpositionen schnell finden.
  • Wähle mit ‚Style‘ den Style aus, auf dem deine Programmierung basieren soll. Es ist übrigens auch möglich, während einer Programmierung den Style zu wechseln.
  • Das Tempo kannst du zu Beginn einstellen, es aber auch in jedem Achtel-Step innerhalb deiner Programmierung verändern.
  • Mit Chord bestimmst du die Harmonie, die in dem Takt/dem Step klingen soll. Stellst du hier einen Akkord ein, so folgt auch der Basston, dieser wird rechts neben dem Schrägstrich angezeigt. Die Bassnote kannst du ebenfalls pro Step verändern, um z. B. einen sogenannten „Slash“-Akkord* zu erzeugen, wie er in der Pop- und Jazzmusik oft verwendet wird.
* Anmerkung:  Ein Slash-Akkord bezeichnet in der modernen Harmonielehre einen Akkord, dessen ei-gentlicher Grundton nicht im Bass liegt. Slash-Akkorde sind eine wirkungsvolle Erweiterung der typischen Drei- und Vierklänge. Beispiel: Ein C-Dur Akkord wird mit einem E im Bass gespielt (Terz-Bass).
In dem Auswahlmenü findest du eine große Zahl an Akkorderweiterungen. Diese kannst du, wie im Song erforderlich, einstellen. So ergäbe Am7b5, aber auch Cm/A das gleiche akustische Ergebnis.
Eine große Auswahl an Akkorderweiterungen im Step-Record Modus. (Foto: Jürgen Sartorius)
Eine große Auswahl an Akkorderweiterungen im Step-Record Modus. (Foto: Jürgen Sartorius)
  • ‚Style Element‘ lässt dich ein Element bestimmen: Intro, Ending, Variationen oder Fill, etc.
  • In der unteren Zeile navigierst du schrittweise durch die Sequenz: ‚Event’ bringt dich immer zum nächsten programmierten Element, ‚Step‘ bewegt dich in Achtelnoten weiter, ‚Measure‘ dementsprechend taktweise.
  • ‚Del‘ bedeutet ‚Delete‘ und löscht ein einzelnes Element in einem Step.
  • Halte bei der Programmierung immer ‚Measure‘ im Auge, so dass du nicht in einem falschen Takt etwas hinein programmierst oder änderst, was du eigentlich gar nicht möchtest. Wenn du viele Elemente programmieren musst, ist die Arbeitsweise zum Teil etwas langwierig, dafür ist das Ergebnis am Ende aber sehr exakt.
  • Die Dreiecktaste rechts oben bringt noch ein Menü hervor, in welchem du einen Takt einfügen (insert) oder löschen kannst (cut). Die weiteren Befehle löschen Elemente aus dem angewählten Takt.
Hören kannst du in diesem Menü allerdings nichts, du musst hierzu mit DONE und YES bestätigen. Sodann befindest du dich im vertrauten Sequencer-Modus mit all seinen Bearbeitungsmöglichkeiten wieder. Dort kannst du auch deine Programmierung hören und final speichern. Zum Weiterarbeiten drückst du einfach wieder RECORD und ‚Step Backing Sequence‘.

Medleys spielen mit Styles und Midifiles

Spielst du viel mit Styles, ist es dir ein Leichtes, rasch den Style zu wechseln und nahtlos weiter zu musizieren. Bist du in einer Party-Performance, kannst Du z. B. zwischen zwei Discofox-Styles einen Style schalten, der z. B. nur aus einer Bassdrum und Handclaps besteht. Auf diese Weise ist es möglich eine Überleitung zu schaffen, oder mit dem Pub-likum ein paar Zeilen ‚freestyle‘ singen, bevor es mit dem nächsten Style weitergeht. Zum Thema Style-Programmierung siehe meinen Workshop Korg Pa4X-Serie OS 2.0 #5: Style Record.
Dank des vorhandenen Doppel-Sequenzers ist mit Midifiles eine ähnliche Arbeitsweise möglich. Programmiere zunächst im Sequencerein Midifile, das nur aus wenigen Drum-Elementen besteht, z. B. durchgehende Bassdrum plus HiHat, eventuell noch ein paar Handclaps. Mit der Copy-Funktion kannst du eine kurze Programmierung bis auf viele Takte ausdehnen. Details zur Verwendung des Sequencers findest du im Workshop Korg Pa4X-Serie OS 2.0 #4: Sequencer.
Erstelle abschließend einen SongBook-Eintrag mit diesem Midifile. Danach stellst du dir eine Setliste mit Stil-ähnlichen Titeln und annähernd gleicher Geschwindigkeit zusammen und füge zuletzt dein Bassdrum-Midifile hinzu. Lies hierzu auch meinen Workshop Korg Pa4X-Serie OS 2.0 #3: SongBook, die Schaltzentrale.
Midifile-Medleys in gleichem Tempo spielen. (Foto: Jürgen Sartorius)
Midifile-Medleys in gleichem Tempo spielen. (Foto: Jürgen Sartorius)
Nun geht’s wie folgt:
Wähle und starte den ersten Song, singe und spiele dazu. Kurz vor Ende, oder wann immer du magst, wählst du das Bassdrum-File aus der Setliste, dieses lädt sich automatisch in den derzeitigen Player. Wichtig: Drücke vorher LOCK! Das verriegelt das Tempo. Wenn Du nun das Bassdrum-File startest, kannst du langsam überblenden und weiter singen oder spielen, rufen oder das machen, wonach dir der Sinn steht. Stoppe nun den ersten Song und wähle einen anderen aus der Setlist, dieser lädt wieder automatisch in den freien Player, drücke Start und blende wieder zurück. Dies erfordert ein bisschen Übung, aber so erhältst du ein echtes „Medley-Feeling“. 
Du kannst natürlich auch von Song zu Song überblenden, ein Bassdrum-File ist nicht zwingend erforderlich. Da aber viele Songs oft recht sanft starten und die Bassdrum manchmal erst nach ein paar Takten einsetzt, finde ich diese Bassdrum-File-Idee recht pfiffig. Viel Spaß beim Ausprobieren.
Das Bassdrum-Midifile erhältst du am Schluss dieses Workshops zum downloaden.

Die Tastatur aufteilen/splitten und Sounds layern

Die Tastatur des Pa4X – und die aller oben genannten kompatiblen Modelle – lässt sich in vier Bereiche teilen. Zum einen gibt es den SPLIT-Taster, der das komplette Manual ein-mal teilt: Links vom Split ist dann der Bereich für die linke Hand (LOWER-Sounds und Steuerung der Begleitautomatik), rechts vom Split der Spielbereich für die rechte Hand (UPPER 1 bis 3). Die drei UPPER-Sounds lassen sich nun ebenfalls in drei Bereiche teilen (Tastaturzonen). Drücke hierzu MENU – Keyboard Ensemble – Range Velocity.
Drei Tastaturzonen sind am Pa4X möglich für die Sounds der rechten Hand. (Foto: Jürgen Sartori-us)
Drei Tastaturzonen sind am Pa4X möglich für die Sounds der rechten Hand. (Foto: Jürgen Sartori-us)
Hier kannst du nun für jeden Upper-Sound einen Bereich (Range) festlegen. ‚Bottom Key’ bedeutet hierbei die tiefste Note und ‚Top Key‘ die höchste Note. Da es sich hier um einen Bereich und nicht um einen Split handelt, können sich auch Bereiche überlappen, wenn die Sounds es erfordern.
‚Bottom‘- und Top Velocity’ solltest du auch unbedingt einmal ausprobieren! Mit diesen Werten rufst du Sounds, getrennt nach Anschlagsstärke ab. Gib einmal einem Upper Sound die Werte 0-50, dem zweiten Sound die Werte 51-100 und dem dritten Sound die Werte 101-127. Nun kannst Du durch deinen Tastaturanschlag verschiedene Sounds abrufen. Alle Upper-Sounds müssen dazu natürlich auf ‚Play‘ geschaltet sein.
Velocity-Layer am Pa4X programmieren. (Foto: Jürgen Sartorius)
Velocity-Layer am Pa4X programmieren. (Foto: Jürgen Sartorius)

Anmerkung:  Rein theoretisch sind sehr viel mehr Splitpunkte möglich. Wenn man weiß, dass ein Klang aus bis zu 24 Oszillatoren bestehen kann, kann man jeden Oszillator einer Tastaturzone zuweisen (SOUND MENU – MENU – Basic – Velocity Range). Ob das jemals Verwendung findet, bezweifele ich, aber es wären in der Theorie 96 (!!!) Splitpunkte/Zonen möglich.

Besondere Funktionen für Pedale & Joystick

Verwendest du ein Volumen- oder ein Sustain-(Halte)Pedal? Drücke MENU – Keyboard Ensemble – Joystick Pedal. In diesem Fenster kannst du detailreiche Einstellungen für diese Pedale vornehmen. In deinem Fundus befindet sich beispielsweise ein Keyboard-Set „Piano & Streicher“. Entferne einmal bei dem Streichersound die Option bei ‚Damper‘. Nun wirkt das Sustain-Pedal nur noch auf das Piano und nicht mehr auf die Streichersounds.
Oder, entferne einmal beim Piano die ‚Expression‘. Nun kannst du das Piano spielen und mit dem Volumenpedal die Streicher hinzublenden. Bei einem Bläsersatz, bestehend aus zwei Brass- und einem Solosound, entfernst du ‚Joystick X‘ vom Solosound und kannst so z. B. die Solo-Trompete im Pitchbend ändern, während die Brass-Sounds unverändert klingen.
Hier entscheidest du, auf welche Spielsounds die Pedale und der Joystick wirken. (Foto: Jürgen Sartorius)
Hier entscheidest du, auf welche Spielsounds die Pedale und der Joystick wirken. (Foto: Jürgen Sartorius)

Sounds schnell aufrufen

In der Werkseinstellung schaltest Du deine Keyboard-Sets üblicherweise wie folgt: Keyboard-Set-Gruppe drücken, dann eventuell die Seite wechseln (P1 – P6), dann den Sound auswählen. Unter GLOBAL – General Controls – Interface findest du die Option ‚Auto Select‘, aktiviere hier einmal ‚Keyboard Set Library‘. Nun wird beim Druck auf eine Keyboard-Set-Gruppe sofort der zuletzt gewählte Sound in dieser Gruppe aufgerufen. Ich stelle vor dem Spiel in jeder Gruppe meinen Lieblingssound ein. Dieser ist dann während der Live-Performance auf Knopfdruck sofort da. So habe ich ein paar Mal Tippen gespart.
Schneller Sounds umgeschaltet mit „Auto Select“. (Foto: Jürgen Sartorius)
Schneller Sounds umgeschaltet mit „Auto Select“. (Foto: Jürgen Sartorius)

Bestimmt hast du in jeder Gruppe eine Handvoll Sounds, die du immer wieder brauchst. Kopiere mit der Funktion ‚Dreiecktaste – Copy and Paste‘ diese Lieblingssounds auf die parallelen Keyboard-Set-Userplätze (User 1 – User 11), sofern du dort (noch) keine anderen oder selbst erstellten Sounds liegen hast. Schneller geht’s nun wirklich nicht: Mit einem Druck auf die besagte Keyboard-Set-Gruppe hast du nun alle Lieblingssounds die-ser Gruppe vor Augen. Zur besseren Übersicht lassen sich die User-Bänke auch umbenennen (Dreiecktaste – Renate User Banks)

Zur besseren Übersicht kannst du User-Bänke umbenennen. (Foto: Jürgen Sartorius)
Zur besseren Übersicht kannst du User-Bänke umbenennen. (Foto: Jürgen Sartorius)

Lieblingssounds im SongBook verwenden

Verwaltest du deine Registrierungen im SongBook (was ich sehr empfehle), erhältst du eine weitere tolle Möglichkeit, schnell die passenden Sounds aufzurufen. Jedem SongBook-Eintrag, egal ob mit Style, Midifile oder MP3-Datei verknüpft, kannst du vier Lieblingssounds hinzu programmieren, die sich nach dem Aufrufen auf den Keyboard- Set Tasten 1 bis 4 befinden (unter dem Display).Wichtige Grundlagen zum Thema SongBook findest du in meinem Workshop Korg Pa4X-Serie OS 2.0 #3: SongBook, die Schaltzentrale.
Hier die Programmierung im Detail:
  • Verwende einen bestehenden SongBook-Eintrag als Grundlage. Wähle einen passenden Sound aus dem Keyboard-Set-Bereich.
  • Drücke dann ‚SONGBOOK – Write’ und entferne dort die obere und untere Option. In der mittleren Zeile ‚Keyboard Set‘ wählst du die Option unter ‚All‘. Wenn du magst, kannst du auch einen neuen Namen eingeben [T]. 
  • Mit ‚To:‘ entscheidest du, auf welcher der vier Tasten du diesen Sound nachher abrufen möchtest. Drücke dann ‚Write’. 
  • Im folgenden Fenster wirst du gefragt, ob du einen neuen Eintrag erstellen möchtest (New Song) oder einen bestehenden mit den neuen Informationen überschreiben möch-test. Wähle ‚Rename/Overwrite: …‘. Beende mit OK und YES. Weitere Sounds fügst du auf dieselbe Weise hinzu (auf die Plätze 2 bis 4).

Diese Sounds findest du erst NACH dem neuen Aufrufen des SongBook-Eintrags auf den genannten Plätzen.

„Hefte“ bis zu vier passende Klänge an ein Midifile, einen Style oder eine MP3-Datei. (Foto: Jürgen Sartorius)
„Hefte“ bis zu vier passende Klänge an ein Midifile, einen Style oder eine MP3-Datei. (Foto: Jürgen Sartorius)

DNC-Funktionen arretieren

Die speziellen DNC-Sounds sind sehr nuanciert spielbar. Sowohl die eigene Spielweise (Legato, Velocity) als auch die Steuerung über Taster und Joystick ermöglichen tolle Variationen eines Klangs. Rufe einmal eine DNC-Gitarre auf (diese erkennst du am Kürzel DNC oder DN2 im Soundnamen). Zwei der drei „Assignable Switch“-Taster sollten nun rot leuchten. Beim Druck auf Taster 2 hörst du vielleicht einen (Mute-)Sound, den du vielleicht gern länger spielen möchtest, nur musst du dazu den Finger stetig auf der „Assignable Switch“ Taste lassen. Diesen Taster wollen wir nun arretieren, bzw. umprogrammieren.
  • Halte SHIFT und drücke SOUND(-Modus), nun wird der aktuelle Sound zur Bearbeitung in das Sound-Menü transportiert. 
  • Drücke MENU – Basic – Sound und du findest in einer Zeile ‚Sound Controllers Mode‘. Ändere bei SC2: ‚Booking‘ zu ‚Toggle‘, der zweite Taster leuchtet nun grün und ist kein Taster mehr, sondern ein Schalter!
  • Zum Speichern drücke ‚Dreiecktaste – Write Sound, suche dann mit ‚Select‘ einen freien Platz und beende den Speichervorgang mit OK und YES.
Nun hast du einen Sound, in welchem du die entsprechende DNC-Funktion schalten, bzw. einfrieren kannst. Ich persönlich finde diese Möglichkeit sehr cool!
Mit dieser Funktion „arretierst“ du DNC-Funktionen, bzw. Sounds. (Foto: Jürgen Sartorius)
Mit dieser Funktion „arretierst“ du DNC-Funktionen, bzw. Sounds. (Foto: Jürgen Sartorius)

Tricks mit der SHIFT-Taste

Sicherlich weißt du schon, dass dich die SHIFT-Taste rasch in ein bestimmtes Menü befördert, z. B. SHIFT halten & Transpose, SHIFT halten und Pad usw. Du kannst aber auch Lautstärken mit SHIFT ändern: Begebe dich einmal zum Volume-Tab des Style-Play oder Song-Play Modus. Hältst du nun SHIFT und bewegst einen der Lautstärke-Fader, (nur P4X, Pa3X, Pa2X), so werden alle dazugehörigen Fader im Verhältnis zueinander mit bewegt! Das heißt, das Verhältnis zwischen den Spuren bleibt immer gleich, sowohl für die UPPER-Spuren, als auch für die Style- und Midifile-Spuren. Bei Midifiles ist diese Funktion sehr hilfreich, um Files lauter oder leiser zu machen.

Video zu “Tricks mit der SHIFT-Taste”

Die Funktionen der KBD SET LINK – Taste

Die KBD SET LINK – Taste findest du links im Style-Bereich und bietet drei Funktionen:
  • LED ist aus: Beim Style-Umschalten bringt der neue Style vier neue Keyboard-Sets mit, der aktuelle Spielsound wird jedoch nicht geändert.
  • LED leuchtet: Beim Style-Umschalten wird Keyboard-Set 1 des neuen Styles aufgerufen.
  • LED blinkt: Beim Style-Umschalten wird Keyboard-Set 1 des neuen Styles aufgerufen, des Weiteren wechseln die vier Keyboard-Sets mit Anwahl einer anderen Style-Variation.
Wichtige Einstellungen am Pa4X in Bezug auf die KBD SET LINK Funktion. (Foto: Jürgen Sartori-us)
Wichtige Einstellungen am Pa4X in Bezug auf die KBD SET LINK Funktion. (Foto: Jürgen Sartori-us)

KDB SET LINK im Detail

Wenn die LED blinkt, wechselt der Sound mit jeder Variationsanwahl. Du kannst aber 
entscheiden, WANN der Sound wechseln soll:
  • Drücke GLOBAL – Mode Preferences – Style 1.
  • Style to KBD Set Mode ‚Next Measure’: Der Sound wechselt auf der folgenden „Eins“.
  • Style to KBD Set Mode ‚Immediate‘: Der Sound wechselt sofort bei Druck auf die Variationstaste.

Dies und das – Noch ein paar Tricks zum Schluss

  • Ein gleichzeitiger Druck auf die Tempo-Tasten ‚minus und plus‘ ruft wieder das Original-Tempo auf, das im Style/Midifile programmiert wurde.
  • Belege die ‚Assignable“-Taste 3 einmal mit ‚Accelerando‘, so kannst du das Tempo auf Knopfdruck automatisch beschleunigen. Ideal für Titel, wie: Sirtaki, Zirkus Renz, I will survive usw. 
  • Das ‚Balance‘-Poti regelt das Verhältnis zwischen Begleitautomatik/Midifile und Spielebene. Es kann umprogrammiert werden, um nur noch die Lautstärke der Beglei-tung/Midifile zu regeln. Das funktioniert wie folgt: GLOBAL Controllers – Hand. Hier stellst du ‚Balance Control’ auf ‚Accompaniment/Song Volume‘.
Umprogrammierung des Balance-Reglers am Pa4X. (Foto: Jürgen Sartorius)
Umprogrammierung des Balance-Reglers am Pa4X. (Foto: Jürgen Sartorius)
  • Bei MP3-Songs kannst du die Gesangstimmen reduzieren. Mache dazu folgendes: Halte SHIFT, drücke ‚Assignable Switch‘ und wähle ‚Vocal Remover‘ für den Taster 3. Starte nun einen MP3-Song mit Gesang und drücke den Taster 3.
  • Halte SHIFT und drehe das Tempo-Rad: Auf diese Weise kannst du in jedem Menü das Tempo ändern, wenn dir nicht gerade das Spiel-Display angezeigt wird.
  • Du bist von einem älteren Pa-Serienmodell auf den Pa4X umgestiegen. Wenn dir die neue Set-List Ansicht nicht gefällt, ändere diese zur alten Custom-List Ansicht: SONGBOOK – Dreiecktaste – Preferences – Set List Views: ‚List‘ (statt ‚Tile‘)
Wähle eine andere Art der Darstellung für die SET-LISTE. (Foto: Jürgen Sartorius)
Wähle eine andere Art der Darstellung für die SET-LISTE. (Foto: Jürgen Sartorius)

Fazit

Die eben beschriebenen Themen sollen dir helfen, die vielen Möglichkeiten des Pa4X Arrangerkeyboards optimal zu nutzen. Viele dieser Punkte sind Lösungen zu Problemstellungen, die im Laufe der Zeit an mich herangetragen wurden und die u. a. zur effektiven Verwendung des Pa4X im Livebetrieb deutlich beitragen.
Ich wünsche dir viel Spaß beim Ausprobieren!
Download
Das Bassdrum-Midifile zum Spielen von Medleys kannst du hier herunterladen. Das Midifile liefert Bassdrum und Hihat und dient der  „Verbindung“ zweier Files im Doppelsequenzer des Pa4X.
Hot or Not
?
Workshop Korg Pa4X-Serie OS 2.0 #11: Tipps & Tricks für den Alltag. (Foto: Bonedo)

Wie heiß findest Du diesen Artikel?

Kommentieren
Profilbild von Kalle Koch

Kalle Koch sagt:

#1 - 05.06.2022 um 15:43 Uhr

0

Hallo Jürgen, herrlichen Dank für die detaillierte Erklärung. Das war sehr hilfreich. Grüsse von der Nordseeküste von Kalle

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Roland Juno D6 Sound Demo (no talking)
  • PWM Mantis Sound Demo (no talking)
  • Behringer Syncussion SY-1 Sound Demo (no talking)