Styles holen erst so richtig das musikalische Potenzial eines Keyboards heraus, wie Midifiles es nie tun könnten. Die Werksstyles der Pa-Keyboards sind von erfahrenen Programmieren erstellt worden, die jede Klangnuance des Keyboards kennen und diese einzusetzen wissen. Die Style-Programmierung ist um ein Vielfaches aufwändiger als die Midifile-Programmierung, weil man sich bei Songs „nur“ um den korrekten Ablauf und den Klang kümmern muss, nicht aber um das Wechselspiel von Variationen, dem Ineinandergreifen von Fills, dem neu-Antriggern von Sounds, den verschiedenen Akkordvariationen usw. Dieses detailreiche Style-Record-Werkzeug hält eine Fülle von Funktionen bereit und doch kann jeder mit wenigen Handgriffen schnell und einfach einen brauchbaren Style zusammenbauen.
Die KORG-Pa-Keyboards besitzen seit langem den Style-Record-Modus, der es ermöglicht, ohne Hilfe eines Computers einen kompletten Style mit allen Elementen und Besonderheiten zu programmieren. Ich werde oft gefragt, ob es denn kein Computerprogramm gäbe, mit dem man Styles programmieren könne. „Ja und Nein“ ist da meine Antwort, doch dazu später mehr unter Punkt 9. Dieser Workshop ist zum größten Teil auch auf voran gegangene und kleinere Modelle anzuwenden! In diesem Workshop möchte ich euch den Style-Record-Modus so detailreich wie möglich erklären und dazu auch ein paar wichtige Programmiertipps geben. Kompatibel kann dieser Workshop auch für die folgenden Korg Pa-Serien Keyboards verwendet werden:
Teilkompatibel ist dieser Workshop mit den folgenden Korg Pa-Serien Keyboards:
Pa2X
Pa800
Details
1) Hauptseite
Drücke im STYLE PLAY Modus auf die Taste RECORD, es erscheinen folgende Optionen:
Record/Edit Current Style (den aktuell gewählten Style editieren)
Record New Style (öffnet eine leere Style-Oberfläche)
Style Creator Bot (macht aus einem Midifile einen Style)
Record/Edit Pad (ein bestehendes Pad editieren)
Record New Pad (öffnet eine leere Pad-Programmier-Oberfläche)
Wir wollen einmal komplett bei Null anfangen, also „Record New Style“ und OK tippen.
Nun sind wir im Startfenster des Record-Modus mit bereits sehr vielen Details. Ein Style besteht bei den aktuellen Pa-Keyboards aus 15 Elementen (Variationen, Fills, Intros, Endings), die sinnvollerweise alle programmiert werden sollten, sonst passiert z.B. beim Druck auf eine Ending-Taste gar nichts oder es entsteht ein ‚Loch‘. Welches der 15 Elemente zu programmieren ist, entscheidest du mit „Element“. Tippe einmal auf das kleine Dreieck und suche dir eines aus.
Interessant wird die Programmierung durch Verwendung der Akkordvariationen (CV)! Das bedeutet, dass innerhalb eines Elements durch Wechsel eines bestimmten Akkordtyps (Dur, moll, Septim usw.) eine weitere Programmierung abgerufen werden kann. Das muss nicht zwingend programmiert werden, macht den Style am Ende dann aber vielseitiger und interessanter.
Zur Vollständigkeit: jede der vier Variationen ist in bis zu sechs Akkordvariationen (CV) programmierbar, alle anderen Elemente halten jeweils zwei CVs zur Programmierung bereit. Welche CV (Chord Variation) innerhalb des Elements zu programmieren ist, entscheidest du mit ‚Chord Var.‘ direkt unter Element. Jedes Style-Element besteht wiederum aus 8 Spuren, diese Spuren müssen nicht zwingend alle belegt sein. Jede der acht Spuren kann theoretisch alles sein, du könntest theoretisch acht Drum-Spuren programmieren. Eine sinnvolle Werksvorgabe ist jedoch:
Drum-Spur
Percussion
Bass
Acc 1: rhythmische Begleitung ohne Melodie, links
Acc 2: rhythmische Begleitung ohne Melodie, rechts
Acc 3: Pad-/Flächenspur
Acc 4: Begleitspur mit Melodie (z.B. für Intro/Ending/Zwischenmelodie)
Acc 5: Begleitspur mit Melodie (z.B. für Intro/Ending/Zwischenmelodie)
Ausnahmen bestätigen hier die Regel.
Die acht Spuren des Styles sind in diesem Display mit Lautstärkeschiebern zu sehen. Lautstärken sind jedoch in diesem Stadium der Programmierung noch unwichtig.
Mit CV Length bestimmst du die Länge des Elements bzw. der Akkordvariation. Cool ist dabei die Option „Rec Length”, die zunächst so lang sein sollte wie die CV. Willst Du aber eine 1-Takt-Figur programmieren, die sich zwei Takte wiederholen soll, stellst Du Rec Length einfach auf 1.
Der „Cue Mode“ bestimmt, wann und wie ein Element beim Wechsel (Anwahl einer anderen Variation/Fill/Break…) aufgerufen werden soll:
Immediate, first measure: unmittelbar bei Druck, beginnend mit dem ersten Takt (z.B. bei Fills, auch mehrtaktige Fills)
Immediate, current measure: unmittelbar bei Druck, beginnend mit der laufenden Zählzeit (bei mehrtaktigen Fills könnte hier nur der zweite Takt erklingen)
Next measure, first measure: Das komplette Element beginnt mit der nächsten ‚Eins‘
Next measure, current measure: Das Element beginnt mit der nächsten ‚Eins‘, jedoch bei mehrtaktigen Elementen im laufenden Takt
1.1) Erste Aufnahme
Lass uns gleich mal etwas programmieren! Stelle wie folgt ein:
Element: Var1
Chord Var: CV1
Rex Length: 2
CV Length: 2
Tempo 120
Meter: 4/4
Resolution: Achtelnote (dies bedeutet eine Quantisierung bereits bei der Aufnahme)
Tippe nun auf die Drum-Spur (Punkt leuchtet rot) und aktiviere das Metronom. Nach Druck auf Start gibt es einen 1-Takt-Vorzähler, danach spielst du zwei Takte lang eine 8-Beat-Schlagzeugfigur auf der Tastatur. Nach den zwei Takten Stop und Metronom deaktivieren, du brauchst es eigentlich nur bei einem komplett leeren Style.
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Beispiel: Spiele zwei Takte lang eine 8-Beat-Schlagzeugfigur auf der Tastatur.
Wähle nun die Bass-Spur an, es werden nun neue Menüs frei gegeben:
Key & Chord: hier bestimmst Du, in welcher Tonart Du einspielen möchtest, i.d.R. sollte es C-Dur sein
NTT Type: hier wird entschieden, was mit den einzelnen Tönen bei Akkordwechsel passiert: Parallel (Parallelverschiebung, gut für Spuren mit Melodien und für den Bass) oder Fixed (keine Verschiebung, Töne bleiben in einer Umkehrung, gut für Akkordspuren und Flächen)
NTT Table: Root (der Grundton wird für Akkord-erweiternde Töne benutzt), Fifth (die Quinte wird für Akkord-erweiternde Töne benutzt), i-Series (hier muss zuvor ein major7-Akkord programmiert worden sein, damit die große Septime als erweiternder Ton verwendet werden kann), No Transpose (es wird nichts transponiert bei Akkordwechsel)
Spiele wie oben beschrieben nun einmal eine Bassfigur mit den Einstellungen: C – Major – Parallel – Fifth.
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Beispiel: Spiele wie oben beschrieben nun einmal eine Bassfigur mit den Einstellungen: C – Major – Parallel – Fifth.
Spiele auf Acc1 nun Piano-Akkorde mit der Einstellung: C – Major – Fixed – Chord
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Beispiel: Spiele auf Acc1 nun Piano-Akkorde mit der Einstellung: C – Major – Fixed – Chord
Spiele auf Acc3 eine Flächensound mit der Einstellung: C – Major – Fixed – Chord
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Beispiel: Spiele auf Acc3 eine Flächensound mit der Einstellung: C – Major – Fixed – Chord
Spiele auf Acc4 nun Akkord-eigene Töne mit: C – Major – Parallel – Fifth
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Beispiel: Spiele auf Acc4 nun Akkord-eigene Töne mit: C – Major – Parallel – Fifth
Um dein Style-Element einmal zu testen, drücke MENU und dann Element Trk Controls. Hier kannst du nun Akkorde greifen und hören, wie deine erste Programmierung vom Keyboard umgesetzt wird!
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Beispiel: Um dein Style-Element zu testen, drücke MENU und dann Element Trk Controls. Hier kannst du nun Akkorde greifen und hören, wie deine erste Programmierung vom Keyboard umgesetzt wird!
Tipp: Mit ‚Delete Note‘ auf der Hauptseite kannst du einzelne Noten löschen: den Style starten, ‚Delete Note‘ halten und dann die entsprechende Taste / Note auf der Tastatur drücken und halten.
Die Dreiecktaste rechts oben klappt ein weiteres Menu auf:
Write Style: Programmierung speichern, nicht vergessen!
Undo: macht den letzten Schritt rückgängig
Copy: ruft das Kopier-Menü auf (kopieren von einzelnen Optionen zu anderen Elementen)
Delete Current Track: löschen der aktuellen Spur
Overdub Step Recording: zusätzliche Programmierung im Step-Verfahren
Solo Track: die aktuelle Spur solo schalten (geht aber auch mit SHIFT halten & Spur antippen)
Exit from Record: diesem Modus verlassen (geht auch mit Druck auf die Record-Taste)
Die Funktionen im Hauptfenster sind sehr umfangreich, vor allem mit den NTTs solltest du immer wieder tüfteln. All diese Einstellungen sind für jedes Style-Element und für jede Akkordvariation vorzunehmen!
1.2) Guitar Mode / Gitarrenmodus
Unten am Bildschirmrand ist noch in grau der Guitar Mode zu sehen, ich zeige dir hier, wie du ihn aktivierst und verwendest. Der beliebte Gitarren-Programmiermodus – mittlerweile in der Version 2 – soll bei allen Gitarrenspuren eingesetzt werden, um größtmögliche Authentizität zu erreichen. Drücke zunächst einmal MENU und dann Style Track Controls. Hier (unter Type Trg/Tns) werden für den Style wichtige Grundlagen bestimmt. Jede Spur (außer der Drumspur) kann für musikalische Inhalte definiert werden:
Dr.: Drum-/Schlagzeugspur
Perc: Perkussionsspur
Bass
Acc: Spur für Begleitinstrumente
Gtr: Gitarrenspur
Diese Einstellungen sind für den kompletten Style gültig! Möglichst sollte man daher die Instrumentierung in jedem Style-Element beibehalten! (Ist auf Acc1 ein Akkord-Piano programmiert, sollte man nicht in einem anderen Element auf Acc1 eine Trompete programmieren.) Trigger Mode bestimmt, wie sich ein gehaltener Ton bei Akkordwechsel verhält:
Off: der Ton reißt bei Akkordwechsel ab, er klingt erst wieder neu mit dem nächsten programmierten Ton
Rt (ReTrigger): die gehaltene Note wird bei Akkordwechsel neu angeschlagen, das ist bei Instrumenten sinnvoll, die den Ton nicht „umbiegen“ können, also Pianos, Mallets, Orgeln
Rp (RePitch): die gehaltene Note wird zum neuen Ton hingebogen, diese Funktion für Instrumente, die so etwas können, Gitarren, Streicher, Blasinstrumente …
Trotz aller Theorie kommt es hier auf die Art der Programmierung an, auch hier gilt es, viel zu probieren und gut zu Hören, wie sich eine Spur bei Akkordwechsel verhält. Tension
Ist diese Option aktiviert, werden bei Akkorden über Septim (also 9, 11, 13) diese erweiterten Töne in die Begleitspur eingerechnet. Bleibt die Option deaktiviert, hört man diese Intervalle/Töne nicht. Hier kommt es auf das Instrument und die Art der Programmierung an. Nun aber zurück zur Gitarre: stell für die Spur ACC2 hier einmal ein:
Track Type: Gtr und Trigger Mode: Rp
Mit Exit gelangst du zurück ins Hauptfenster. Tippe auf die Spur ACC2, der Guitar Mode erscheint nun in weißer Schrift, tippe darauf.
Nun siehst Du ein stilisiertes Gitarrengriffbrett, auf dem bereits der C-Dur-Akkord abgebildet ist (rote Punkte). Die Tastatur ist nun wie folgt geteilt:
C-1 – B0: Steuerungstasten für Akkordeingabe, Kapodasterstellung, Anzahl der gespielten Saiten
C1 – B2: Gitarrenschläge (Strummings) und einzelne Saiten
Drehe zum Kennenlernen einmal das Tempo einmal auf 30 und probiere ab C1 die Strummings aus. Du wirst hören, wie diese programmiert sind.
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Beispiel: Gitarren-Strummings ausprobieren
Mit ‚Fret’ stellst du einen Barré-Akkord ein bzw. die Stellung eines Kapodasters, mit ‚strings: High Low‘ entscheidest du, wie viele und welche Saiten klingen sollen. (Gitarren-Akkordwechsel programmieren z.B. für ein Intro: siehe Punkt 9). Spiele dann mit C1, C#1 und D1 einmal eine Achtel-Begleitung ein:
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Beispiel: Spiele dann mit C1, C#1 und D1 einmal eine Achtel-Begleitung ein
Danach machst du wieder den Check unter ‚Element Trk Controls‘ und hörst Dir das Ergebnis an. Es sind viele kleine Details, die bei der Style-Programmierung anfallen und du merkst vielleicht nun, wieviel mehr Aufwand ein Style gegenüber einem Midifile bedeutet.
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Beispiel: Style-Variation testen
Anmerkung: Der Mix / die Lautstärkenverhältnisse kommen später an die Reihe.
Die Menüs
Ein Druck auf MENU zeigt uns all die weiterführenden Untermenüs zur Bearbeitung. Mit dem Pa4X, Pa1000 und Pa700 sind nun auch die Funktionen der STYLE PLAY Oberfläche in das Record-Menü gewandert, d.h. alles, was ich zur Style-Editierung brauche, ist nun in diesem Modus zu finden. Die Menüs der Spielebene seien hier trotzdem der Vollständigkeit halber erklärt.
Anmerkung: Bei vorangegangenen Modellen musste man oft den Record-Modus verlassen, um im Spielbereich etwas zu ändern und dann wieder zurück springen in den Record-Modus.
Die Menüs im Einzelnen:
2) Element Trk Controls
In diesem Menü sind wichtige Kontrollen für die einzelnen Stylespuren untergebracht: 2.1) Expression
Hier befindet sich der Expression-Parameter, sozusagen eine Lautstärke innerhalb der Lautstärke. Gewöhne dir an, die Volumen bei 100 zu lassen und den Style zunächst mit den Expressions zu mischen. Der Style sieht dann im PLAY-Betrieb aufgeräumter aus und hat genug Luft nach oben und unten zur nachträglichen Korrektur. Tipp: Eine Expression anwählen, SHIFT halten und einen der Lautstärkeschieber bewegen: So werden alle Expressions im Verhältnis zueinander lauter oder leiser gemacht!
Sounds tauschen ist in diesem Display auch bequem möglich. Sind alle Sounds für ein Element gefunden, kannst du diese mit dem Copy-Befehl (Dreiecktaste) auf alle anderen Elemente kopieren! 2.2) Range
Jedes Instrument hat seinen natürlichen Bereich, in dem es klingen kann. Diesen Bereich kann man hier mit Range einstellen (Top – Bottom / obere untere Note). Töne, die bei einem 4-Saiten-E-Bass beim Spielen eures Styles unter E1 geraten, würden mit der Einstellung „Bottom: E1“ um eine Oktave nach oben transponiert werden.
2.3) Guitar Noise
Habt ihr Gitarrenspuren programmiert, könnt ihr diesen mit dem RX-Noise Parameter „Saite-Kratzgeräusche“ hinzu generieren. Tut dies nach Geschmack. ‚Humanize Guitar‘ bringt die Gitarre ein bisschen aus dem Rhythmus, d.h. je stärker dieser Parameter gewählt wird, umso rhythmisch unsauberer spielt der virtuelle Gitarrist.
2.4) Scale
Dieses Menü dient der Stimmung der Tasten untereinander und kann für jede Spur eingestellt werden. Gerade orientalische Musik kann so außerordentlich stilecht programmiert und wiedergegeben werden. Auf der dargestellten Tastatur stimmt oder verstimmt man einzelne Töne der Tonleiter. Mit Reset Scale bringt ihr die Verstimmung wieder in Normalzustand.
3) Chord Table & Variation – Chord Table
In dieser Tabelle sind 24 Akkordtypen dargestellt, hier entscheidest Du, bei welchem Akkord welche CV (Akkordvariation) aufgerufen wird. Du musst nicht für jeden Akkordtyp eine CV programmieren, es genügt bei sehr speziellen Akkorden eine sogenannte „Joker-CV“, die nur aus Grundton und akkordeigenen Tönen besteht. Wählst Du dann diese CV für z.B. „m7b5“, wird diese Harmonie korrekt erklingen. Diese Einstellung ist für jedes Style-Element durchzuführen. Hierzu einfach auf Intro, Variation Fill usw. drücken und dann im Display die CVs zuordnen.
Anmerkung: In der Regel programmiere ich bei den vier Variationen je eine CV für Dur, eine für moll, eine Septim- und eine Joker-CV, bei Intros/Endings ist Dur und Moll zwingend, bei Fills genügt oft eine CV … und auch hier kommt es immer auf den Song und das musikalische Material an!
Tipp: Eine moll-CV muss nicht zwingend in moll programmiert sein! Programmiere für soll einfach eine andere Rhythmik oder Bassfigur (trotzdem in C-Dur), die Automatik rechnet es dann in moll um. Ähnlich verhält es sich für Septim: programmiere hier ebenfalls in Dur eine Rhythmik, die z.B. ein winziges Fill enthält. Greifst du anschließend Septim, wirst du dieses Fill hören! Die kleine Septime wird dann ebenfalls generiert, obwohl du sie vielleicht gar nicht programmiert hast! 3.1) Chord Variation
Diese Grafik stellt alle 46 programmierbaren Elemente des Styles dar. Die Teile, die bereits programmiert sind, erscheinen in Weiß, die leeren Elemente sind grau. So hat man eine schöne Übersicht, welche Elemente noch zu programmieren sind oder ob man mit seiner Programmierung vollständig ist.
Tipp: Rufe einmal einen Werksstyle auf, dann wähle Record / Edit Current Style. Menu drücken, dann im Display Chord Table & Variation‘ (nur Pa4X, Pa700, Pa1000). Jetzt unten auf Chord Variation tippen: In dieser Grafik sieht man sehr schön alle programmierbaren Bausteine des Styles. Die Teile, die programmiert sind, erscheinen in Weiß, die leeren Elemente sind grau.
4) Style Track Controls
Hier sind weitere wichtige Kontrollen für die einzelnen Stylespuren untergebracht:
4.1) Type Trg/Tns
Dieses Menü war bereits oben beschrieben, siehe Punkt 1.2, Gitarrenmodus
4.2) Mode
Internal/External gibt an, wo eine Spur klingen soll. Dies ist wichtig bei Einsatz eines externen Soundmoduls o.ä.
Internal: die Spur wird nur im Keyboard wieder gegeben
External: die Spur geht nur am Midi-Ausgang raus, die Keyboardspur ist stumm (hier wird in der obersten Zeile sofort die Programmnummer angegeben)
Both: die Midispur klingt am Keyboard und am Midi-Ausgang
Unter Type entscheidet man, wie sich ein Klang verhalten soll:
Poly: „normale“ polyphone Spur
Mono: monophone Spur, z.B. für Synth-Soloklänge
Mono R.: monophone Spur, Taste rechts hat Priorität
Mono L.: monophone Spur, Taste links hat Priorität
4.3) Drum Edit
Bei allen Drum-Spuren kann der vielseitige Drum-Editor eingesetzt werden. Dieses Werkzeug dient dem Feinschliff einer Schlagzeugspur. Die Veränderungen können bei laufendem Style vorgenommen werden. Mit RESET werden Veränderungen rückgängig gemacht:
Current Family: das derzeit eingestellte Instrument
All Families: das komplette Schlagzeugset
In diesem Editor (den es übrigens genau so auch im Sequencer-Modus gibt), kann für jede Instrumentenfamile eine Vielzahl an Parametern verändert werden: die Lautstärke, die Hüllkurve (Attack & Decay), Filter (Cutoff & Resonance), Stimmung (Fine Tune & Coarse Tune), 3-Band Equalizer sowie der Raumklang (Ambience, nur bei „Amb“-Drumkits).
Praxis-Tipp: Bei Ambience-Drumkits bearbeite ich oft die Bassdrum und regle den Ambiente-Anteil etwas herunter, um die Bassdrum mehr nach vorn zu bringen und knackiger zu machen. Mit dem Decay-Regler nehme ich ab und zu Einfluss auf elektronische Bassdrums, die entweder zu viel oder zu wenig „wummern“. Zu aufdringliche Tamburin-Programmierungen regle ich mit Volume in der siebten Drum-Kategorie herunter. Die Ambience-Toms klingen durch den Raumklang sehr realistisch, trotzdem nehme ich nach Geschmack oft etwas Ambience heraus.
4.4) Sound Edit
Auch die anderen Spuren lassen sich zusätzlich mit einigen Parametern weiter formen. Es stehen auch hier Hüllkurven-Parameter zur Verfügung (Attack, Decay, Release), Filter (Cutoff & Resonance) sowie eine Vibrato-Funktion (LFO) und sogar eine Portamento-Funktion, die man mit der Optionstaste aktiviert und die Stärke mit dem Regler festlegt. Auch in diesem Menü kann man wieder sämtliche Klangformungen rückgängig machen (Reset Track & Reset All Tracks).
Praxis-Tipp: Mit dem Release-Parameter versehe ich ab und zu Gitarren oder auch Bass-Spuren, die zu kurz programmiert wurden und/oder abgehackt klingen. Einige Electro-Bassklänge bearbeite mit mit der Filterfunktion, Solo-Synth-Linien erhalten einen kleinen Teil Portamento. 4.5) Drum Map
Eine pfiffige Lösung für die Variation eines Styles ist das Drum Mapping. Lass einfach den aktuellen Style mal laufen und ändere das Mapping für eine Variation, es erklärt sich von selbst, hier werden Schlagzeuginstrumente getauscht, ersetzt, weggelassen …
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Beispiel: Verschiedene Drum Mappings ausprobieren
Kick & Snare Destignation: Jedes Drumkit enthält vier Bassdrum- und vier Snare-Sounds (C2, B1, G0, E0 und E2, D2, F0, D0), die du hier nach Geschmack auswählen kannst. Die Auswahl gilt für den ganzen Style.
4.6) Range Wrap
Die Bestimmung des Bereichs eines Instruments (Range, siehe Punkt 2.2) kann ich hier mit ‚Sound Range‘ an- und ausschalten.
Mit ‚Wrap Around‘ bestimmst Du, ab welcher Tonhöhe eine Spur „umbricht“. Beispiel: ein Wechselbass spielt C und das G darunter. Bei A-Dur klappt das auch noch, bei G Dur würde nun bei einem 4-Saiter-Bass das tiefe D gefordert, das haben wir aber schon mit Range eine Oktave hoch transponiert. Um nun die ursprüngliche Wechselbass-Stilistik bei zu behalten, stelle nun Wrap-Around auf 9, nun wird ab G# der Wechselbass so weit nach oben gelegt, so dass die Bassfigur unverändert bleibt. Probiere einmal mit den Wrap-Around-Punkten herum!
5) Mixer & Tuning
In diesem Menü geht es nun in eine detailreiche Bearbeitung, wie man sie von einem richtigen Mischpult her kennt. Hinter „Mixer & Tuning“ verbergen sich einige Untermenüs, die du über die Reiter am unteren Displayrand aufrufen kannst:
5.1) Volume & Pan
Hier werden wie am Mischpult Lautstärkeverhältnisse eingestellt (wie auch auf der Hauptseite). Ebenfalls kann für jede Spur das Stereopanorama eingestellt werden. Drums, Bass und Flächensounds (Pads) sollten in der Mitte positioniert sein, sehr ähnliche Begleitspuren (z.B. zwei Gitarren, Acc1 und Acc2) sollte man im Stereobild deutlich trennen. Extreme Stereoeinstellungen mögen im Studio oder Wohnzimmer interessant sein, auf der Bühne kann eine extreme Einstellung jedoch dazu führen, dass die Zuhörer ein Instrument nicht wahrnehmen, wenn sie sich seitlich vor der Bühne aufhalten. Nutzt also Pan-Einstellungen immer dem Zweck entsprechend.
Die Option „Dry“ (trocken) schaltet das Originalsignal aus. Man hört dann nur noch das über „FX Send“ weiter geleitete Signal. Das kann z.B. bei Orgelsounds sinnvoll sein, bei denen man nur den Rotary-Effekt (Master FX, siehe Punkt 4) hören möchte und nicht mehr das Originalsignal. Zu den Effekten später mehr.
5.2) Insert FX
Neben den drei Master-Effekten (siehe Punkt 6.) stehen noch vier weitere so genannte Insert-Effekte zu Verfügung. Diese werden direkt auf einer Spur eingeschleift und beeinflussen keine andere Spur. Somit können bis zu vier Spuren mit zusätzlichen Effekten belegt werden. Falls nötig, haben auf einer Spur auch zwei Effekte Platz (Insert FX1 und Insert FX2)! Mit ON-OFF aktiviert man einen Effekt, mit dem Tipp darunter gelangt man in die Effektauswahl.
141 verschiedene Effekte stehen für die weitere Klangformung zur Verfügung. Jeden Effekt im Detail zu beschreiben, würde diesen Workshop sprengen, daher gebe ich nur ein paar Anregungen:
Orgel mit zusätzlichen Leslie-Effekt (MOD: Rotary Speaker)
Gitarre mit Verstärkersimulation (AMP: GuitarAmp + Cabinet)
Bassgitarre mit Verstärkersimulation (AMP: BassTubeAmp+Cab.)
Beispiel: Insert-Effekt wird dem Gitarrensound zugeschaltet [1]Beispiel: Insert-Effekt wird dem Gitarrensound zugeschaltet [2]
Eine Besonderheit gibt es für die DRUMS:
Wählt einmal die Drum-Spur an, drückt dann „DF“ über der ON-OFF Taste. Ihr seht nun alle Instrumente (Drum Family) und könnt hier einem einzelnen Instrument dieser Familie einen Effekt zuweisen. Ich habe beeindruckende Ergebnisse erzielt mit einem Kompressor (DYN: Stereo Compressor) auf der Snare oder Bassdrum, probiert hier auf jeden Fall einmal herum! Drückt erneut „DF“, um wieder ins ursprüngliche Menü zu gelangen.
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Beispiel: Snare mit verschiedenen Insert-Effekten
5.3) FX Send
Die drei Master-Effekte des Styles (siehe Punkt 4) steuert ihr in diesem Display an. Meist sind bereits die Standard-Effekte Hall, Chorus und Delay den Master-Effekten zugeordnet, natürlich geht auch jeder andere Effekt. Mit den Drehreglern auf der FX-Send-Seite könnt ihr wie beim richtigen Mischpult jeder Spur einen bestimmten Anteil am Effekt zuordnen.
Praxis-Tipp Ein paar Mix-Ideen für Styles:
Bassklänge sollten, damit sie druckvoll und knackig klingen, keinen oder zumindest wenig Hallanteil oder Chorus erhalten. Ich setze eher einen Insert-Effekt ein (Verstärker-Simulation, s.o.)
Drums halte ich auch immer sparsam mit Halleffekten (sofern keine Ballade), viele Drumkits besitzen auch bereits einen Raumanteil (Ambient-Kits)
Den Blasinstrumenten und Perkussionsklängen gebe ich gern etwas Raumklang (Room-Hall), diese Sounds werden dadurch etwas plastischer
Perkussive Synth-Spuren gewinnen durch ein rhythmisches Delay (z.B. Stereo BPM Delay)
Streicher, Flächensounds und E-Pianos vertragen eine Prise Chorus
Auch in diesem Menü gibt es wieder die Drum-Family-Taste! Gebt hier bspw. nur den Congas etwas Raumhall oder probiert einmal ein Delay für die Snaredrum.
5.4) EQ Gain
Der Klang-Feinschliff findet hier statt. Du musst aber kein Tontechniker sein, um diesen Equalizer zu bedienen. Bässe, Mitten, Höhen, alles klar! Um Frequenzüberlagerungen zu minimieren und Soundmatsch zu vermeiden, solltest Du hier sinnvoll ausdünnen!
Praxis-Tipp Um mehr Transparenz in den Stylesound zu bekommen, könnt ihr z.B.
Alle Spuren, die wenig oder keinen Bassanteil haben, mit dem Low-Gain-Regler bearbeiten. Einfach mutig herunter regeln. Auch wenn man vielleicht kaum etwas wahrnimmt, schafft die Summe der herunter geregelten Low-EQs mehr Raum für den Bass, den ihr hier nun mit dem Low-EQ etwas anschieben können!
Etwas sägende Synth- oder Gitarrensounds mit dem Mitten-EQ entschärfen
Streicherklänge ebenfalls mit Rücknahme des Mitten-EQs weicher klingen lassen
Becken und HiHats in der Drumspur mit dem Hi-EQ brillanter machen
Klavierklänge ebenfalls mit Mid- und Hi-EQ zu mehr Durchsatz verhelfen
Denkt daran, dass ihr nicht konsequent alle Spuren mit dem EQ „anschieben“ könnt, ihr solltet im Gegenzug auch hier und da etwas zurücknehmen, um Raum für einen anderen Klang zu schaffen. Gelingt ein Mix partout nicht, wählt auf einer Spur einmal einen ähnlichen anderen Sound, denn auch die Klänge bringen ja ganz typische Frequenzen mit.
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Beispiel: Style ohne und mit Equalizer-Bearbeitung
5.5) EQ Control
Haben ihr euch auf der EQ-Gain-Seite „vermixt“, könnt ihr hier alle Spuren gleichzeitig neutralisieren (Reset – All Tracks) oder auch nur eine Spur (Reset). Die Aktivierung der Option Bypass zeigt euch die Spur ohne EQ-Bearbeitung, also zum A-B-Vergleich. Input Trim ist nochmal eine Lautstärke-Einstellung, lasst diese wie voreingestellt bei 99.
5.6) Tuning
Sind Pitchbend-Befehle im Style programmiert, stellt ihr mit „Pitch Bend Sens“ – auch nachträglich – den Bereich an Halbtönen ein, in dem das Bending (also die Joystick-Bewegung) wirken soll. In der Regel sind sinnvolle zwei Halbtöne eingestellt. Mit „Oct. Transpose“ könnt ihr Spuren, die zu hoch oder zu tief klingen, in der Oktavlage verändern. „Detune“ verstimmt in kleinen Schritten die Spuren. Natürlich will niemand ein verstimmtes Instrument hören, aber versucht einmal, zwei sehr ähnliche Instrumente (z.B. zwei Gitarren oder Bläsersounds) ganz minimal (!) gegeneinander zu verstimmen. Diese werden anschließend im Mix besser voneinander unterschieden.
6) Master Effects
Hier auf der Seite „FX A“ siehst du drei Effekt-Slots, die du für deinen Style benutzen kannst. Stelle drei Effekte ein, die für den Style sinnvoll sind und steuere diese Effekte über die FX Send-Regler an (siehe Punkt 5.3).
7) Style Edit
Bearbeitungsmöglichkeiten, wie man sie von einem Computerprogramm kennt, findet man in diesem Menü. Im Einzelnen seien die Untermenüs wie folgt erklärt:
7.1) Quantize
Eine der gängigsten Funktionen der Bearbeitung ist das Quantisieren, das „Geraderücken“ von Notenwerten auf ein vorgegebenes Raster. zunächst ermittelt man den kürzesten Notenwert in dem entsprechenden Track, z.B. Sechzehntel, danach wird die Quantisierung auf diesen Wert eingestellt (Resolution). Die Buchstaben b bis f hinter dem Notenwert bedeuten eine Swing-Quantisierung in unterschiedlicher Stärke! Probiert ruhig alles aus, denn mit Undo (unter der Dreiecktaste) könnt ihr den letzten Befehl immer rückgängig machen.
Mit „Start Tick & End Tick“ bestimmt man den Bereich, der quantisiert werden soll. Durch Eingrenzen mit „Bottom & Top Note“ kann man auch nur bestimmte Druminstrumente (z.B. HiHat) oder einzelne Töne quantisieren!
7.2) Transpose
Hier transponiert ihr einzelne Spuren des Style-Elements. Mit Value bestimmt ihr die Anzahl der Halbtöne, um die die Spur rauf oder runter transponiert werden soll. Auch könnt ihr hier wieder einen Bereich oder nur ganz bestimmte Töne transponieren.
Praxis-Tipp: Jedes Drumkit bringt i.d.R. vier Bassdrums mit, C2, B1, G0 und E0. Ist bspw. eine B1-Bassdrum programmiert und die C1 gefällt besser, transponiere mit „Bottom Note: B1 und Top Note: B1“ und dem Value „+1“ alle B1-Noten zu C1! Alternativ siehe Punkt 4.5)
7.3) Velocity
Ändert in diesem Menü die Anschlagsstärke einzelner bzw. aller Spuren oder auch nur eines einzelnen Drum-Instruments! Dieses Menü sollte euch mit seinen Parametern bereits vertraut vorkommen: mit Track die Spur auswählen, mit Value den Wert der Erhöhung / Verringerung einstellen sowie einen Bereich einstellen, in dem geändert werden soll (Start und End sowie tiefste und höchste Note).
Praxis-Tipp: Manchmal klingt ein Style trotz maximaler Volumen-Erhöhung immer noch schlaff, die Drums z.B. haben wenig Druck. Dies ist oft ein Zeichen von zu wenig Velocity. Kontrolliere im Event-Editor (siehe Punkt XXX) die Velocity der Spuren (bspw. der Bass- oder Schlagzeugspur). Scrolle ein bisschen herunter und lies die Zahlen neben den Noten unter Value2. Eine Bassgitarre oder ein Schlagzeug klingt so ab Velocity-Wert 100 erst richtig satt und druckvoll. Solltest Du nun Werte deutlich unter 100 lesen, erhöhe diese Werte nach Geschmack wie oben beschrieben.
Klingt z.B. nur EIN Drum-Instrument zu leise, grenze dieses ein mit Bottom- und Top-Note und erhöhe die Velocity dieses einzelnen Instruments.
Anmerkung: Die maximale Velocity ist 127!
7.4) Cut
Die Funktion „Cut“ löscht Takte aus einem Style-Element. Gebt einen Startpunkt ein, ab dem gelöscht werden soll sowie die Anzahl der Takte, die gelöscht werden sollen. Es entsteht kein leerer Bereich, die Lücke wird geschlossen.
Diese Aktion kann auch hier mit Undo rückgängig gemacht werden.
7.5) Delete
„Delete“ löscht den Inhalt einzelner Spuren, Bereiche einzelner Spuren, einzelne Noten und mit der Auswahl unter „Event“ auch Controllerbefehle (z.B. überflüssige Aftertouch-Werte), doppelte Noten, Programmwechsel-Befehle und vieles mehr. Das alles natürlich wieder in einem festgelegten Bereich (Start – End)
7.6.) Delete All
Diese Funktion löscht einzelne Style-Spuren komplett.
7.7) Style Copy
Diese Funktion kopiert einzelne Spuren auf andere Plätze, einfach Quelle und Ziel eingeben, Execute, fertig. Der Clou hierbei ist, dass auch Elemente von anderen Styles in den aktuellen Style kopiert werden können! Gefällt dir eine Basslinie eines anderen Styles, die du für deinen Style nutzen willst, dann kopiere diese Bassline aus dem externen Style mit dieser Funktion in deinen Style hinein! Mit „Select“ suchst du den entsprechenden Style.
7.8) Pad Copy
Pads sind ja sowieso so etwas wie weitere Style-Spuren. Gefällt dir ein rhythmisches Pad und du möchtest es in deinem Style als Stylespur verwenden, kopierst du es mit dieser Funktion in deinen Style hinein. Der Vorgang ist immer gleich: aussuchen mit Select, dann Quelle und Ziel bestimmen, am Ende mit Execute bestätigen.
8) Event Edit
Hinter „Event Edit“ verbirgt sich die Ansicht aller Ereignisse (Events) einer einzelnen Spur. An einer Reihe sauber aufgelistet sieht man hier alle Daten einer Spur, Noten, diverse Controllerdaten, RX-Noises, Bend-Befehle …
Auf dieser Seite tippe einmal auf einen Notenbefehl, dieser wird sofort mit Lautstärke und Tonhöhe wiedergegeben.
In der Spalte „Position“ kannst du einzelne Noten woanders platzieren
Value1 zeigt die Tonhöhe
Value2 die Anschlagsstärke (Velocity)
Length zeigt die Dauer/Länge einer Note
Alle diese Werte können bequem geändert werden. Event-Edit-Änderungen solltest du jedoch nur mit einiger Erfahrung in der Style-Programmierung tun.
Go Meas. leitet zu einem bestimmten Takt in der Spur
Insert fügt einen neuen Befehl ein (Note, Controller usw.), z.B. ein „vergessenes“ Crash-Becken auf der nächsten „Eins“ kann so rasch nachträglich programmiert werden
Delete löscht ein beliebiges Event
Die Dreiecktaste rechts oben zeigt den Befehl „Solo Track“, um die gerade sichtbare Spur solo zu hören
Undo macht die letzte Änderung rückgängig
Praxis: Am Ende eines Fills/Intros sollte meistens ein Crash-Becken erklingen. „Von Hand“ programmierst du das wie folgt:
Wähle die Drum-Spur und scrolle bis zum Ende, dann tippe auf „EndOfTrk“
Nun „Insert“ und ein neuer Notenbefehl wir eingefügt
Unter Value1 wählst Du ein Crash-Becken (evt. mit Value2 die Lautstärke heben)
Tippe zuletzt auf die Position der neuen Note und drehe mit dem Rad bis zum Ende, verlasse nun den Editor mit EXIT und höre Dein Crash-Becken auf der letzten allerletzten Zählzeit, quasi der nächsten „Eins“
8.1) Event Edit – Master-Spur
Tippt einmal auf das Track-Fenster links unten und wählt die Master-Spur ganz am Ende Liste aus. Hier kannst Du bei Bedarf mit Insert einen neuen Tempobefehl eingeben und so jedem Style-Element ein anderes Tempo geben, bzw. ein Ritardando programmieren.
8.2) Filter
Zur besseren Übersicht über die einzelnen Events einer Spur kannst du mit den Filteroptionen einige Events der Liste ausblenden.
9) Import Export
In der Einleitung habe ich schon auf die Arbeit mit einem Computer hingewiesen. Es gibt seitens KORG kein Programm, mit dem man Styles erstellen kann. Und doch ist es viel komfortabler, als man denkt. Wer von euch einen Computer mit einem Sequencerprogramm (Cubase, Logic, Cakewalk usw.) besitzt, wird dieses Programm sicherlich gut kennen. Nun, dieses euch vertraute Programm kann euch bei der Programmierung eines Styles helfen!
Probiere einmal folgendes aus:
Lade einen Style mit Record/Edit Current Style in den Style-Record-Modus
Wechsele zum Menü „Import/Export“
Wähle Export SMF
Nun kannst Du mit „From E/CV“ ein Element bestimmen, welches im Midifile-Format exportiert werden soll ODER halte SHIFT und drücke Execute, dann wir der komplette Style mit Markern als Midifile exportiert!
Importierst du dieses Midifile nun in dein vertrautes Computerprogramm, kannst du innerhalb der Marker, welche die Style-Elemente darstellen, nach Herzenslust programmieren und neu komponieren! Die Marker dürfen jedoch nicht im Namen verändert werden!
Ist die Computerbearbeitung abgeschlossen, soll das File im Format „0“ mit Markern exportiert werden (aus USB-Stick speichern). Im Keyboard wählst du Import SMF, wählst mit select Dein File, dann wieder SHIFT halten und Execute drücken, dann wird der komplette Style importiert und die einzelnen Elemente wieder auf ihre Plätze gelegt.
Das ist wirklich eine praktische Sache. Ich z.B. arbeite seit Jahren seit Cubase und bin damit sehr vertraut. Dort komponiere ich innerhalb der Style-Marker meine Rhythmen und Begleitmuster und nach dem Import-Vorgang beginnt der Feinschliff am Keyboard mit den o.g. Menüs.
9.1) Ergänzung zum Gitarrenmodus
Der vielseitige Gitarrenmodus hält noch eine Funktion bereit, die natürlich am Keyboard zu realisieren ist (Event Edit, Insert-Befehl), aber am Computer wegen der besseren Übersicht etwas flotter von der Hand geht.
Willst Du im Intro einen Akkordverlauf einer Strumming-Gitarre programmieren, so geht das wie folgt: ganz knapp vor dem Strumming setzt du einen Notenbefehl:
C-1
mit
Velocity
1:
C-Dur
D-1
mit
Velocity
3:
Dj7
F-1
mit
Velocity
8:
F-Moll
E-1
mit
Velocity
10:
Em7
G-1
mit
Velocity
13:
G7
A-1
mit
Velocity
18:
A5+
usw. … Die Note bestimmt immer den Akkordstamm, die Velocity bestimmt die Erweiterung. 9.2) (Import) Groove
Hast Du mit dem Sampler des Keyboards eine Time-Slice-Datei erstellt, kannst Du diese Datei in diesem Display Deinem Style hinzufügen. Diese spezielle Funktion des Samplers wird in einem anderen Workshop erklärt. Anmerkung:Weitere Vorgaben, nach denen Korg-Programmierer einen Style erstellen!
Intro 1, Ending 1: muss jeweils in Dur und moll programmiert werden, es dürfen arrangierte Melodien und Harmonien erklingen, die Dur- und die moll-CV müssen im Element gleich lang sein
Intro 2, Ending 2: diese Elemente sollen frei spielbar sein, d.h. sie sollen nur in C-Dur programmiert werden, damit der Spieler selbst Harmonien greifen und dazu spielen kann
Intro 3: soll lediglich ein Vorzähler sein, ein Takt, max. zwei Takte
Ending 3: soll wirken wie ein Fill, danach sofort ein Abschlag/Ende. Keine programmierten Harmonien.
Fills & Break: jeweils ein Takt lang, am Ende des Elements ein Crash-Becken
Alle Intros: am Ende des Elements ein Crash-Becken
Gitarrensounds: immer den Gitarrenmodus zur Programmierung verwenden
Variationen: keine besonderen Vorgaben. Theoretisch genügt auch eine Akkordvariation (CV) für einen lauffähigen Style, mehr „Farbe“ entsteht jedoch durch die Verwendung mehrerer CVs
Fazit
Ich hoffe, dass dieser Workshop den sehr umfangreichen Style-Record-Modus verständlich erläutert hat. Trotz des riesigen Funktionsumfangs kannst Du doch schnell und einfach einen Style nach eigenem Geschmack am Keyboard herstellen. Du solltest jedoch bei der Programmierung vorher eine Idee haben, wie es hinterher klingen soll!
Da jeder Style ein ganz besonderes Baby ist, ist nicht jede Regel oder Funktion überall gleich anzuwenden. Probiere viel aus, nutze immer die Möglichkeit, deine programmierte Spur sofort zu kontrollieren, spiele nach einer kleinen Programmierung einmal alle Dir gängigen Akkorde, um zu hören, wie eine Spur reagiert. Es ist wirklich sehr aufregend und mit einer Midifile-Programmierung kaum zu vergleichen! Ich wünsche Dir nun viel Spaß beim Style-Basteln!
KORG Wörterbuch
ACC
Accompaniment (Begleitung)
Bottom-/Top-Note
Tiefste und höchste Note
Current
Aktuell, gegenwärtig
Cut
Schneiden/Ausschneiden
Delete
Löschen
DAW
Digital Audio Workstation (Sequenzerprogramm im Computer)
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