Alle Möglichkeiten und Funktionen, die das Pa4X für dich bereithält, bedürfen hinsichtlich der Anschlüsse, der Ein-und Ausgänge, der Bedienoberfläche und persönlicher Performance wichtiger globaler Voreinstellungen. Diese sind werksseitig bereits programmiert, sollten jedoch auf den eigenen Geschmack, die Spielweise oder auch die akustischen Gegebenheiten im Detail angepasst werden. Alle diese Einstellungen findest du im GLOBAL-Bereich.
Der GLOBAL-Bereich sieht in früheren und kleineren Pa-Modellen übrigens ähnlich aus, so dass du diesen Workshop zum Teil auch für ein anderes bzw. älteres Korg-Keyboard verwenden kannst. Nachfolgend liest du keinen Workshop im herkömmlichen Sinn, eher werde ich alle Seiten dieses globalen Bereichs detailliert und so verständlich wie möglich beschreiben.
Du findest den GLOBAL-Taster bei den Pa4X-Keyboards zentral links neben dem Display. Ein Druck darauf öffnet eine Menüauswahl (drücke ggfs. noch einmal den Taster MENU).
Teilkompatibel kann dieser Workshop auch für die folgenden Korg Pa-Serien Keyboards verwendet werden:
Details
1) MENÜ: General Controls
1.1) Basic
‚General Controls’ bedeutet etwa „allgemeine Kontrollen/Einstellungen“. Der Tab ‚Basic‘ zeigt gleich in der obersten Zeile den Parameter ‚Reverb Offset‘ mit einer Einstellmöglichkeit von -50 bis +50. Hier wird der gesamte Hallanteil aller Spuren des Keyboards herauf- oder herunter geregelt. Spielst Du z. B. in einem sehr hallenden Raum (z. B. Kirche oder großer Raum mit glatten Böden und Wänden), würdest Du mit zusätzlichen Hallfahnen des Pa4X undefiniert klingen. In diesem Fall regelst Du den Offset-Wert herunter. Befindest du dich in einem kleinen akustisch gut gedämmten Zimmer (Gartenlaube, Restaurant, Skihütte mit Holzbalken), regelst Du den Wert nach Geschmack herauf.
Mit der ‚Fade In/Out Time‘ bestimmst Du, wieviel Sekunden ein- oder ausgeblendet werden soll, sobald die FADE IN/OUT-Taste gedrückt wird.
Accelerando/Ritardando: Tempo erhöhen oder verringern. Diese beiden Funktionen sind auf einer der ‚Assignable Switches‘ zu programmieren, bevor sie genutzt werden können (SHIFT halten und Assignable Switch drücken, um ins Auswahlmenü zu gelangen). ‚Step‘ bestimmt hier die Geschwindigkeit, mit der die Tempoänderung erfolgen soll, ‚Curve‘ bestimmt weiter die Änderung ein von ‚linear’ bis ‚erst schnell ändern, dann langsam‘.
Die GLIDE-Millisekunden bestimmen die Geschwindigkeit, mit denen ein Ton ge-pitcht wird, wenn man ein entsprechendes Pedal (oder EC5-Taster) anschließt und tritt, der sogenannte ‚Hawaii-Effekt‘.
1.2) Interface
Für dich ausgesucht
Language stellt die Sprache ein. Bitte hier nicht missverstehen: es werden nicht die Bezeichnungen, Funktionen und Menünamen übersetzt. Diese Einstellung ist wichtig, um (Midifile-)Songtexte und TXT-Dateien richtig darzustellen. Auch wird z. B. C-D-E (englisch) … in Do-Re-Mi … (italienisch) übersetzt. Nach Änderung der Sprache mit Change ist ein Neustart des Keyboards notwendig.
Mit ‚Panel Backlit‘ stellst Du die Hintergrundbeleuchtung der Taster-LEDs in drei Helligkeitsstufen ein (zzgl. Off/Aus). In dunkler Umgebung kann das sehr hilfreich sein.
‚Display Hold: On‘ bewirkt, dass das Display nach z. B. einer Keyboard-Set-Auswahl in diesem Display bleibt und nicht automatisch in die Spielebene wechselt.
‚Program Change: Show‘ zeigt dir im Soundauswahl-Bereich die komplette Programmnummer dieses Klangs. Das ist wichtig in Zusammenarbeit mit einer DAW (Cubase, Logic usw.). Stört dich diese Anzeige, nimmst du diesen Optionspunkt einfach raus.
Wenn du spielst oder wenn ein Style oder ein Midifile läuft, siehst du im Spur-Volumenfenster ein grünes Blinken immer dann, wenn auf der entsprechenden Spur ein Ton klingt oder ein Event geschieht. Magst du kein Blinken, entferne diese Option ‚Track Acticity: Show‘.
Die Option ‚Auto Select: Keyboard Set Library‘ ruft bei Tastendruck immer das zuletzt gewählte Keyboard Set auf. Das ist im live-Betrieb praktisch, so geht es schnell. Willst Du aber die komplette Auswahlkontrolle, entfernst Du diese Option. ‚Auto Select: Style‘ würde ich immer ausgeschaltet lassen, denn in dem Fall des Drucks auf eine Style-Taste würde sofort der zuletzt gewählte Style aufgerufen.
1.3) Lock (Schloss, Verriegelung)
Stelle hier das korrekte Datum und die Uhrzeit ein. Bestätige mit ‚Apply’. Das Datum ist wichtig bei Speicherungen aller Art, es wird den gespeicherten Dateien hinzugefügt (z. B. Sicherheitskopien/Backups)
‚Auto Power Off’: Nach ungefähr zwei Stunden schaltet sich das Keyboard automatisch ab, sofern nicht eine Taste oder Schalter gedrückt wird. Willst du das Keyboard trotzdem länger angeschaltet lassen, deaktivierst du diese Option.
2) MENÜ: Mode Preferences
In diesem Menü geht es um besondere Funktionen und Einstellungen des Style- und Song-Play-Modus:
2.1) Style 1
Tipp: Diese Seite erreichst du auch mit: SHIFT halten & MEMORY drücken.
In der ersten Zeile kannst du in dem kleinen Optionsfenster den globalen Splitpunkt einstellen. Schneller geht das auch mit einem Tipp auf die kleine Tastatur und dann mit einem Druck auf eine Taste, an der man sich den Split wünscht.
Anmerkung: Der rechte Split-Bereich lässt sich in weitere drei Tastaturzonen aufteilen (MENU – Keyboard Ensemble – Range Velocity). Somit ist es möglich, insgesamt vier Klänge auf der Tastatur zu verteilen!
Die zweite Zeile zeigt die Möglichkeiten der Akkorderkennung:
- One Finger: die bekannte Einfinger-Automatik: eine Taste: Dur-Akkord. Eine Taste plus eine weiße Taste links daneben: Septim-Akkord. Eine Taste plus eine schwarze Taste links: moll-Akkord. Eine Taste plus schwarze und weiße Taste: moll-7-Akkord.
- One Finger plus: funktioniert wie One Finger, jedoch kannst du hier auch wie unter ‚Fingered 3 Notes‘ normale Akkorde spielen.
- Fingered 1 Notes: Dur-Akkorde mit einem Finger, moll und 7-Akkorde mit zwei oder mehr Fingern, komplexe Akkorde mit drei und mehr Fingern.
- Fingered 3 Notes: mindestens drei Töne werden für einen Akkord benötigt
- Advanced: eine Taste erzeugt den Grundton/Oktave. Grundton und Quinte erzeugen auch nur diese (gut für Rock-Power-Chords). Drei und mehr Tasten für alle weiteren Akkorde. Grundton und Ganzton darunter erzeugt C/Bb oder G/F. Grundton C und E darunter erzeugt C/E usw.
- Damper & Latch: diese Funktion ist für Klavierspieler vorteilhaft, die mit pianistischer Spielweise den Begleitautomaten steuern wollen. Die Option bewirkt, dass bei gehaltenem Sustain-Pedal die Akkord-Erkennung für diesen Moment abgeschaltet ist. In dem Moment, in dem du das Haltepedal kurz loslässt, kannst du einen neuen Akkord aktivieren.
Memory Mode:
- Chord: wenn die Taste MEMORY leuchtet, werden die erkannten Akkorde gehalten, wenn du die Hand von der Tastatur hebst. Wenn MEMORY aus ist, klingen Akkorde nur, solange du den Akkord hältst.
- Chord + Lower: wie ‚Chord’, nur wird hier zusätzlich der eingestellte Lower-Sound gehalten. Wenn die MEMORY-LED aus ist, klingen Akkorde nur, solange du den Akkord hältst.
- Fix Arr. + Lower: hält den Akkord und Lower-Sound bei eingeschalteter MEMORY-Taste. Ist MEMORY aus, werden nur Akkorde, nicht aber Lower gehalten.
Auto Fill Mode:
- Diese Einstellungen wirken erst bei eingeschalteter AUTO FILL-Funktion (Taste im Style-Bereich), hier kann durch Druck auf die Variationstaste ein FILL aufgerufen werden:
- Current Variation: ein Druck auf eine andere Variationstaste ruft das FILL der aktuellen Variation auf
- Target Variation: ein Druck auf eine andere Variationstaste ruft das FILL der kommenden (Ziel-)Variation auf
- Diese Einstellung versucht, den Übergang zwischen entfernten Variationen weicher zu gestalten. Wechselst du z. B. von Var. 1 zu Var. 4, wird Fill 2 oder Fill 3 aufgerufen.
Style to KBD Set Mode:
Für diese Funktion muss die KBD SET LINK-Taste blinken. Pro Variation kann automatisch ein vorprogrammiertes Keyboard-Set aufgerufen werden (das sind die vier Taster unter dem Display).
- Next Measure: das Keyboard-Set wird – wie die Variation – erst bei der kommenden „Eins“ aufgerufen
- Immediate: das Keyboard-Set wird unmittelbar bei Tastendruck aufgerufen, die Variation wechselt bei der nächsten „Eins“.
2.2) Style 2
Bass & Lower Backing:
Diese Option bewirkt, dass man bei gestoppter Begleitautomatik trotzdem noch einen Bass- und den Lower-Sound bei gegriffenen Akkorden hört, bspw. für freies Spiel ohne Rhythmus. Als äußeres Zeichen, dass die Funktion aktiviert ist, erscheint im Hauptdisplay im Lower-Fenster das Wort „Backing“.
Darunter findest Du die pfiffige Funktion ‚Velocity Control’. Hier kannst du durch kräftigen Tastaturanschlag mit links einige Funktionen auslösen, für die du im Spielbetrieb vielleicht grade keine Hand frei hast:
- Off: keine Funktion
- Break: löst sofort das Break aus
- Start/Stop: der Style wird gestartet und gestoppt
- Bass Inversion: die Funktion wird ein- oder ausgeschaltet
- Memory: die Memory-Funktion wird ein- oder ausgeschaltet
Rechts daneben kannst du mit Value die Anschlagsstärke (Velocity) anpassen.
Scale Mode:
Hier entscheidest Du, auf welche Keyboardspuren die Sub-Scales (die Viertelton-Skalen) wirken sollen.
- Keyboard Tracks: alle Spuren des Keyboards
- Upper Tracks: nur die Upper 1, 2, 3 werden beeinflusst
- All Tracks: Die Skalen wirken auf alle Spuren einschl. Begleitautomat. Midifiles werden nicht beeinflusst
Style Volume Lautstärke-Fader
Dies sind globale Fader für die drei Bereiche der Begleitung, Drums/Percussion, Bass und ‚Accomp‘, die restlichen Begleitspuren. Diese Fader waren bei früheren Modellen auf der Hauptseite zu finden. Da diese übergeordneten Fader nicht im Songbook speicherbar sind, kam es schon mal zu ‚Missverständnissen‘ in der Performance. Nun denn, im Global-Menü kannst du hier nun diese drei Elemente dauerhaft und unabhängig von Speicherungen in der Lautstärke regeln. Werksseitig ist bei allen Volumen 127 eingestellt.
2.3) Song & Seq.
Tipp: Diese Seite erreichst du auch mit: SHIFT halten & SEQUENCER drücken)
‚SMF Melodie Track’: Hier legst du fest, wo sich bei deinen Midifiles die Melodienpur befindet, das ist wichtig, wenn Du z. B. eine der Assignable Switches mit ‚Song Melodie Mute‘, also Stummschalten der Melodienpur belegt hast. Im Allgemeinen ist das hier die Spur 4. Gleiches gilt für die Drum- und die Bass-Spur, werksseitig eingestellt sind die Tracks 10 und Track 2.
‚Fast Play‘: diese Option bewirkt, dass die ersten Takte (bzw. der erste Takt), in denen sich keine Noteninformationen, sondern nur Controllerdaten befinden, blitzschnell gelesen werden. Das Midifile startet dann in der korrekten Geschwindigkeit ab dem ersten Noten-Event.
‚Save Track & FX‘: diese Speicherung erreicht man nur im SONG PLAY Modus. Hier kann man diverse Einstellungen speichern, die man bei jedem Midifile verwenden möchte: Play/Mute-Status, generelle Effekteinstellungen, globale Equalizer-Einstellungen, Intern-Extern-Status einzelner Spuren.
2.4) Media
Tipp: Diese Seite erreichst du auch mit: SHIFT halten & MEDIA drücken
‚Protect’: Dies ist ein sehr wichtiger Bereich. Mit ‚Protect‘ werden hier Bereiche des Keyboards gegen unbeabsichtigtes Überschreiben oder Löschen gesichert. ‚Media‘ bezeichnet die Daten auf den angeschlossenen und internen Speichermedien, ‚Global‘ sichert Einstellungen des Global-Menüs, ‚Factory‘ sichert sämtliche Werksdaten! Nimmst du den Schreibschutz bei Factory raus, ist es möglich, Werksdaten zu löschen! Dies empfehle ich jedoch nicht!
‚Show/Hide‘: mit diesen Optionen bestimmst du, wie dir Daten auf den angeschlossenen Medien angezeigt werden. ‚Size Column‘ zeigt die Größe der Datei, ‚Date Column‘ das wichtige Datum der Speicherung, ‚Unknown Files‘ zeigt oder verbirgt Daten, die nicht für das Keyboard vorgesehen sind, bzw. mit denen das Pa4X nichts anfangen kann.
‚Direct Folder‘: beim Pa4X kannst Du Styles und Keyboard-Sets z. B. von einem angeschlossenen USB-Stick direkt spielen, ohne diese vorher ins Keyboard zu laden! Um in der Style- oder der Keyboard-Set-Ansicht diese ‚Direct‘-Funktion zu nutzen, suchst du vorher mit ‚Browse‘ den Set-Ordner, in dem sich weitere/neue Styles, Sounds oder auch Songbook-Einträge befinden. Hast du mit OK bestätigt, wird dir neben ‚Browse‘ dieser Order angezeigt.
Tipp: Du hast bspw. neue Styles erhalten. Mit der ‚Direct‘-Funktion kannst Du diese spielen und testen. Nutze nun die ‚Copy and Paste‘-Funktion (Dreiecktaste), um den Style bequem und ohne weiteren Ladevorgang auf einen internen Userplatz zu kopieren.
3) MENÜ: Controllers
3.1) Hand-Controller
Mit ‚Velocity Curve‘ bestimmst du, wie stark das Keyboard auf deinen Tastendruck reagiert. Die Skala geht von ‚Soft‘ bis ‚Hard‘. Probiere eine Einstellung aus, die Deinem Tastendruck gut entspricht. ‚Fixed‘ bedeutet: keine Änderung durch Anschlagsstärke, also egal wie fest man drückt, es ist immer gleich laut.
Eine ähnliche Einstellung kannst du mit ‚Aftertouch Curve‘ vornehmen. Die Modulation eines Tons durch nachträglichen Druck auf die Taste kann hier in mehreren Stufen eingestellt werden. Finde auch hier für Deine Fingerkraft die passende „Kurve“.
Der Balance-Regler kann zwei Funktionen erhalten:
- ‚Keyboard Balance‘ regelt das Verhältnis zwischen den Spielspuren und der Begleitung/dem Midifile
- oder ‚Song Volume‘ regelt ausschließlich die Lautstärke der Begleitung/des Midifiles.
‚Ribbon‘: die Empfindlichkeit des Ribbon-Controllers stellst du hier ein
3.2) Foot
3.3) Sliders
Tipp: Diese Seite erreichst du auch mit: SHIFT halten & Slider Mode / Regler Modus drücken
Du kannst die acht Hardware-Regler/Schieber gleich zweimal mit verschiedenen Funktionen belegen (Assign A und Assign B). Die Auswahlmöglichkeiten siehst du in diesem Fenster. Mit der Slider Mode- bzw. Regler Modus-Taste auf dem Bedienfeld entscheidest du, welche Fader gerade aktiv sind.
3.4) EC5 Fußtaster
Der als Zubehör erhältliche 5-fach-Fußtaster EC5 kann in diesem Fenster mit verschiedenen Funktionen belegt werden.
4) MENÜ: Tuning
4.1) Master
Hier kannst du das komplette Keyboard stimmen und zu bestimmten Zwecken auch verstimmen. In der Regel lasse es aber bei 440 Hertz.
4.2) Transp. Control
Tipp: Diese Seite erreichst du auch mit: SHIFT halten & TRANSPOSE drücken.
‚Style and Keyboard Tracks: Immediate‘ bedeutet, dass unmittelbar bei Tastendruck auf TRANSPOSE die Transponierung einsetzt. Bei ‚Next Measure‘ wird erst bei der nächsten „Eins“ transponiert. Hier kommt es auf das musikalische Material an, finde für die die optimale Einstellung.
Die Option ‚Player‘ bezieht die beiden Song-Player bei der Transponierung mit ein, hier werden auch Midifiles und MP3s transponiert.
‚Midi In Notes‘ bewirkt, dass auch eingehende Midi-Noten transponiert werden.
Mit ‚Position‘ bestimmst du das Verhältnis zwischen dem Transposer und der Viertelton-Skala, also ob erst transponiert wird und danach die Skala greift oder ob die Skala mit-transponiert wird. Hier kommt es auch auf das musikalische Ausgangsmaterial an.
4.3) Scale
Machst du Musik, bei der Du Vierteltonskalen verwendest, bist du auf dieser Seite richtig. Mit ‚Main Scale` wählst du eine übergeordnete Skala, die für die meisten Keyboard-Sounds gilt. Mit den beiden schematischen Tastaturen kannst du links die Töne der Tonleiter in Cent-Schritten verstimmen und dann rechts den Tasten zuordnen. Für eigene Skalen stehen dir in diesem Display 15 Speicherplätze zur Verfügung.
5) MENÜ: MIDI
5.1) General Controls
Wenn du immer wieder verschiedene Midi-Anwendungen benötigst, zum einen im Studio etwas über Midi einspielen/aufnehmen und dann gleich wieder auf der Bühne einen Expander ansteuern, kannst du auf dieser Seite unter ‚Midi Preset’ bis zu acht Midi-Konfigurationen speichern (Dreiecktaste: Write Midi Preset).
- Clock Send: sendet Midi-Clock-Signale, Start und Stop an die Midi-Out- und die USB-Buchse
- Clock Source: stelle ein, ob das Pa4X Tempo/Start/Stop steuert oder ob über MIDI/USB ein Clock-Signal hereinkommt
- Local Control: diese Funktion trennt die Tastatur vom Tongenerator, gibt aber trotzdem Midi-Noten über die Buchsen heraus. Du benötigst ‚Local Off‘, wenn du über Midi etwas in Deine DAW hineinspielst und es über Midi wieder zurück ans Keyboard geben willst. So entstehen keine Überlappungen oder Doppler.
- Note to RX Noise: schalte diese Option an, wenn du über Midi die RX-Klänge und -Geräusche ansteuern willst, die sich weit oberhalb des Spielbereichs befinden
5.2) Midi In Control
Auf dieser Seite legst du fest, wie mit über Midi (oder USB) eingehenden Noten umgegangen wird. Möchtest du von einem externen Midi-Keyboard oder Akkordeon Noteninformationen an den Vokalisten senden, kannst du auf dieser Seite die entsprechenden Einstellungen vornehmen. Mit den ‚Transpose‘-Parametern korrigierst du bei Bedarf die Oktavlage.
‚Fixed Note Off Velocity‘ benutzt du, wenn du von einer Orgel oder Akkordeon einspielst, die oft mit einer festen Anschlagsdynamik senden. ‚Range-High‘ und ‚Range-Low‘ legen den Bereich fest, in dem Noten erkannt werden sollen.
‚Chord 1 Channel‘ und ‚Chord 2 Channel’ ist eine hilfreiche Midi-Einstellung für Akkordeonisten. Wähle einmal auf der Seite ‚General Controls‘ ein Midi Preset: Accordion. Nun siehst du, dass auf der IN-Control-Seite Kanäle zur Soundsteuerung angewählt worden sind. Ein Kanal für die Akkordeon-Bässe und einer für Akkorde. Dies kannst du aber auch individuell einstellen.
5.3) Midi In/Out Channel
Diese beiden Seiten zeigen die MIDI-Routings für die 16 Kanäle des Midifile-Players. Spielst du etwas über Midi ins Keyboard in den Sequenzer hinein, entscheidest du auf der IN-Seite, welcher Kanal zu welcher Spur leitet.
Auf der OUT-Seite stellst du ein, ob und welche Spuren über Midi auf welchem Kanal ausgegeben werden.
5.4) Filters
Kommen Midi-Signale ins Keyboard hinein bzw. verlassen dieses, kannst du bis zu acht Filter einstellen, um unerwünschte Controllerdaten von der Midi-Übertragung auszuschließen.
Anmerkung: Ich spiele oft mit dem Keyboard etwas am Computer ein und setze bei Midi Out z. B. einen Filter ‚Mono Touch, Poly Touch‘ ein, um keine Aftertouch-Daten an den PC zu senden.
6) MENÜ: Audio & Video
6.1) MP3 Audio
Die Lautstärke, die du mit dem ‚MP3 VOL’-Schieber einstellen kannst, wird Dir hier angezeigt. Auch kannst du die Lautstärke in diesem Fenster ändern. Der Schieber jedoch ist immer vorrangig. Mit ‚Audio Out‘ legst du den Ausgang des MP3-Players fest. Entweder über die Stereo-Ausgänge oder die Einzelausgänge 1 und 2.
‚Speakers‘ schaltet das angeschlossene PaaS-Lautsprechersystem an oder aus (bei anderen Modellen die eingebauten Lautsprecher).
6.2) Audio In
In diesem Display verwaltest Du die eingehenden Audiosignale. Ein kleines Schaltbild veranschaulicht dir zusätzlich den Signalfluss. Wechsle einmal ‚Audio In‘ von Line auf Mic (je nachdem, was du am Keyboard angeschlossen hast) oder ändere die ‚Audio Out‘-Auswahl. Das Schaltbild zeigt dir genau, welches Signal wohin führt und ob eine MP3-Aufnahme mit diesem Signal möglich ist.
Mit ‚48V Phantom Power‘ schaltest du eine Stromversorgung für dein Mikrofon ein, sofern diese benötigt wird.
6.3) Style Kbd / Player 1 / Player 2
Mit diesen Auswahlboxen auf diesen drei Seiten kannst du für jeden Track einstellen, über welchen Ausgang er klingen soll. Viele KORG-Musiker und auch ich nutzen oft die Ausgabe der Bass-Spur und der Drums (oder auch nur der Bassdrum, siehe 6.4) über je einen Einzelausgang, um diese am Mischpult im Detail detaillierter bearbeiten und regeln zu können.
6.4) Drum Metro
Auf dieser Seite kannst du in der ersten Zeile einstellen, ob eine Drum-Spur komplett ‚As Track‘, also als Stereosumme das Keyboard verlässt oder nur Teile davon ‚As Drum Families‘. Wählst Du die zweite Option kannst du nun in der Zeile darunter z. B. die Kick-Drum über den Out1-Ausgang herausschicken und die Snare über Out2. Zuletzt gibt es noch eine Ausgangsrouting-Möglichkeit für das Metronom, falls du es als Klick für deinen Schlagzeuger benötigst.
6.5) Video Out
- ‚System‘ wählt die PAL oder NTSC-Ausgabe
- Ausgegebene Texte kannst du in fünf Farben darstellen
- ‚Mode‘ bestimmt, ob das Display eins-zu-eins an einem angeschlossenen Monitor dargestellt werden soll (dies ist gut für Präsentationen und Workshops) oder ob nur eine Textausgabe erfolgen soll (das ist meine Empfehlung für den live-Betrieb: so kann man am Keyboard schalten, was man will und hat trotzdem immer den Songtext im Blick)
Tipp: Ich selbst habe zur Textdarstellung einen kleinen 7-Zoll Monitor angeschlossen (aus dem Autozubehör, Monitor für Rückfahrkamera). Da die Buchstabengröße veränderbar ist, genügt mir diese Displaygröße völlig. Zudem ist der Monitor sehr klein und unauffällig und lässt sich fast überall positionieren.
7) MENÜ: Mic Setup
In diesem Menü findest du detaillierte Mikrofoneinstellungen sowie einige Funktionen, die mit dem Vokalist in Zusammenhang stehen. (Diese Beschreibung folgt dann im Vokalist-Workshop.)
7.1) Setup
Wähle in der oberen Zeile ein Standard- oder Lieblings-Vocalist-Programm. Dieses findest Du dann schnell im Haupt-(Spiel-)Display unter ‚Mic‘ wieder.
‚Lead Mute‘ schaltet die Gesangstimme aus, du würdest nun nur noch die Chorstimmen des Vokalist hören, sofern du ein entsprechendes Preset gewählt hast.
Die weiteren Optionen in diesem Auswahlfenster werde ich in einem folgenden Vokalist-Workshop näher erläutern.
‚Pitch Correction‘ korrigiert sanft die Stimme in Halbtonschritten. Werksseitig ist 50% eingestellt, so werden alle gesungenen Töne fast unhörbar zum nächsten Halbtonschritt hin korrigiert. Stelle einmal 100% ein und gleite mit der Stimme auf und ab, dann kannst du deutlich die Korrekturstufen hören. Eine Skala einzustellen ist hier nicht nötig.
7.2) EQ Dynamic
Hier kannst du dein Mikrofon sehr detailliert einstellen, ‚Lead‘ bedeutet im Kontext mit dem Vokalisten ‚Deine Stimme‘, also dein Mikrofon. Auf der Oberfläche hast du bereits einen eigenen Volumen-Regler für das Mikro, die ‚Master-Lautstärke‘ aber regelst du hier mit ‚Level‘. Pan(orama) gehört i.d.R. in die Mitte, verändere es nur für spezielle Anwendungen.
Der 3-Band-Equalizer besitzt in den Bändern Low und High eine Shelving-Charakteristik, das Mittenband ist voll durchstimmbar und besitzt zusätzlich den Q-Wert, der wiederum das Frequenzband sehr breit (Wide) oder extrem schmal (Narrow) einstellen kann. Die extrem schmale Einstellung brauchst du, um etwa eine Rückkoppelung zu finden und zu eliminieren. Schau dir auch zum besseren Verständnis der Frequenzbearbeitung die „Kurve“ des Master-EQs an (Punkt 8.1), probiere auch dort mit dem Q-Wert herum.
Bist du mit diesen Einstellungen unsicher, tippe auf Adaptive: diese automatische Funktion analysiert Stimme und Mikrofonsound und hilft dir, schnell zu einem optimalen Mikrofonsound zu kommen. ‚Shape‘ entfernt von 0 bis 50% den ‚mumpfigen‘ Anteil der Stimme, darüber hinaus wird der hochfrequente Anteil sanft angehoben. ‚Warmth‘ fügt ein schmales unteres Frequenzband hinzu, um sanfteren oder dünnen Stimmen etwas mehr Wärme zu verleihen.
Die Adaptive-Schaltung des Kompressors ist werksseitig auf 50% eingestellt, dies ist eine gute Balance zwischen Lautstärkeanhebung und sanfter Kompression. Brauchst du für sehr dynamischen Gesang mehr Kompression, erhöhe diesen Wert. Beachte, dass zu starke Kompression Feedback begünstigt.
Schaltest Du Adaptive aus, siehst du die üblichen Kompressor-Einstellungen. „-10 db“ ist eine gute Anfangseinstellung. Wie stark komprimiert wird, entscheidest du mit ‚Ratio’ von 1:1 (keine Lautstärkebeeinflussung) bis 4:1 (volle Kompression).
Der ‚De-Esser‘ reduziert problematische S-, T- und D-Laute. Die Werkseinstellung ist 50%. Beachte: eine zu starke Einstellung kann einen Lispel-Klang hervorrufen. Eine De-Esser-Funktion ist jedoch nicht zwingend nötig, lass diese auch gern bei 0%.
Das ‚Gate‘ bewirkt, dass das Mikro quasi ausgeschaltet wird, wenn du nicht singst oder sprichst, der Signalfluss wird unterbrochen. Es öffnet und schließt den Signalfluss, je nach Sprach- oder Gesangslautstärke. Diese Einstellung ist für deine Performance nicht zwingend nötig, möchtest du sie dennoch verwenden, hilft die auch hier eine Adaptive-Schaltung. Bist du erfahren in dieser Technik, kannst du das Gate auch manuell einstellen.
7.3) Talkover
Die ‚Talkover’-Funktion kannst Du hier einschalten oder einen Assignable Switch damit belegen (SHIFT halten und ASS. Switch drücken, dann ‚Mic Talk‘ auswählen). Die Funktion bewirkt, dass die Musik leiser wird in dem Moment, wenn du diese Funktion aktivierst. Dies nutzt du, um in dem Moment zum Publikum zu sprechen. Um wieviel die Musik leiser wird, regelst du mit ‚Background Music Level‘. ‚Mode‘ bewirkt, dass ‚Talkover‘ automatisch eingeschaltet wird, wenn die Begleitung oder der Player stoppt.
8) MENÜ: MAXX Master EQ
Hinter ‚MAXX Audio‘ verbirgt sich ein Klangverbesserungs-System, wie man es vom Computer und verschiedenen Plug-Ins für die DAW kennt. Die Firma MAXX hat hier die sogenannte ‚MAXX Audio Suite‘ von dem bekannten Softwarehersteller “Waves” spendiert. Insgesamt 16 Speicherplätze für eigene Einstellungen stehen zur Verfügung. Für einen hallenden Kirchenraum benötigt man selbstverständlich eine andere Klangregelung als für eine Restaurant-Räumlichkeit. Mit der Dreiecktaste ruft man den Speicherbefehl ‚Write Global Maxx Preset‘ auf.
Schau dir die nachfolgend beschriebenen PlugIns einmal auf der Seite des Herstellers in der PC-Version an.
8.1) EQ
Auf der EQ-Seite siehst du nun nicht etwa eine Bässe-Mitten-Höhen-Regelung, sondern einen komplett durchstimmbaren vollparametrischen 7-Band-Equalizer! Jedes Frequenzband kannst du an- oder abschalten (On/Off) und natürlich verstärken/abschwächen, eine Frequenz aussuchen und sogar die Filtergüte „Q“ einstellen.
Solltest du jedoch ungeübt im EQ-Einstellen sein, schalte zunächst nur ein Frequenzband an und probiere damit herum. Sehr schnell wird dir die Arbeitsweise dieses EQs klar.
8.2) Master
Was hier aussieht wie eine simple Bass/Höhen-Regelung sind in Wirklichkeit vier komplexe PlugIns, so genannte psychoakustische Klangverbesserungen, welche auf der PC-Basis eine Fülle an Einstell-Parametern besitzen. MAXX hat hier die jeweilige Wirkungsweise auf einen einzigen Regler beschränkt.
MAXX-Bass: hier wird nicht nur die Lautstärke der tiefen Frequenzen erhöht, sondern das akustische Material analysiert, verdichtet (komprimiert) und in der Lautheit verbessert. Im Studiobereich wäre das ein sog. Enhancer.
Gleiches gilt für MAXX-Treble, hier wird ebenfalls wie bei einem Enhancer der hochfrequente Anteil der Musik komprimiert und klarer/durchsichtiger/lauter gemacht.
MAXX-Stereo verbreitert die Stereo-Abbildung deiner Musik. Dies ist jedoch bei live-Performance nicht zwingend nötig.
MAXX-Volume verdichtet das komplette musikalische Material noch einmal und erzeugt eine zusätzliche große Lautstärke am Line-Ausgang, und zwar ohne Verzerrungen.
Probiere auch diese Einstellungen einmal im Extrem. Du wirst staunen, wieviel mehr an Sound und Durchsetzungsfähigkeit in deinem Keyboard steckt.
8.3) Default Preset
Hast du bereits mehrere eigene EQ- und MAXX-Einstellungen gespeichert oder nutzt einfach nur die werksseitigen Vorschläge, kannst du hier sowohl für den AudioAusgang / Kopfhörerausgang sowie für ein angeschlossenes Lautsprechersystem PaAS verschiedene Presets wählen. Zum Beispiel ein Preset für kräftigen Partysound am Line-Out und ein Preset mit weniger Höhen an der PaAS, um Rückkoppelungen entgegen zu wirken.
Schlusswort
Das Global-Menü ist ein sehr umfangreiches Tool, um seine eigenen Voreinstellungen für die optimale Funktion des Instruments einzustellen. Einmal gemacht, bringt es eine enorme Hilfe bei der Verwendung des Keyboards, gleich wo man es einsetzen möchte.
Korg Wörterbuch
Adaptive | Anpassen, anpassungsfähig | ||
Aftertouch | Nachträgliches Drücken einer Taste | ||
Apply | Anwenden | ||
Copy and Paste | Kopieren und Einfügen | ||
Default | Voreinstellung | ||
DAW | Digital Audio Workstation | ||
Folder | Ordner | ||
Immediate | Sofort, unmittelbar | ||
Protect | Schützen, beschützen, sichern | ||
Source | Quelle, Ursprung | ||
Scale | Skala | ||
SMF | Standard Midi File | ||
Show / Hide | Zeigen / verbergen | ||
Unknown | Unbekannt |
Weitere Informationen zur Korg Pa4X-Serie findest du auf der Webseite des Herstellers.