Lead Arp Bass
Ausgangsbasis ist wieder ein leeres Programm, diesmal möchte ich eine recht komplexe Split-Textur aus Bass, Arpeggio und Lead-Sound basteln.
Das Default-Piano wird deaktiviert, die Tastatur in der KB ZONES Section in drei Bereiche unterteilt. Mit SHIFT + HI SPLIT wird der rechte Splitpunkt noch etwas weiter nach unten verschoben, denn ich brauche oben Platz für den Leadsynth. Die Synth-Section in SLOT A wird mit SHIFT + KB ZONE SELECT dem oberen Tastaturbereich zugeordnet. Ich wähle in der Oscillator-Section die Pulswelle aus und drehe den LOAD SOUND-Encoder nach ganz rechts auf „Snc“, also eine synchronisierte Pulswelle. In der MORPH ASSIGN Section halte ich nun AFTERTOUCH gedrückt und drehe SHAPE voll auf. Dadurch gewinnt der Lead-Sound an Obertonschärfe, wenn der Aftertouch benutzt wird. Um diesen Effekt noch zu verstärken, kann man die AMP SIM bemühen und den Synth ordentlich verzerren. Die Fender-Twin-Simulation hat einen schönen Frequenzgang dafür, der DRIVE-Regler wandert auf 5,0.
Nun ist der Synth schon recht bissig, es wäre aber kein richtiger Lead-Sound, wenn man ihm nicht die Polyphonie klauen würde. Im VOICE MODE aktiviere ich also LEGATO und drehe den GLIDE Regler auf 2,5. Nun fehlt nur noch etwas DELAY: FEEDBACK und AMOUNT stelle ich jeweils auf 2,0. Durch die Tastenkombination SHIFT + MST CLK synchronisiert sich das Delay zur Master-Clock, die man entweder am Nord selbst per Tap oder Encoder festlegt oder per MIDI/USB von einem externen Taktgeber erhält. RATE / TEMPO legt dann nur noch die Notenwerte für das Delay fest. Ich verwende 1/4, also Viertelnoten bei Tempo 140. Das Tempo legt man fest, indem man MST CLK TAP / SET gedrückt hält und am großen Encoder neben dem Display die bpm-Zahl einstellt. Zuletzt wird noch die Sustain-Pedal-Funktion ausgeschaltet (dazu drücken wir SHIFT + PSTICK / SUSTPED dreimal). Nun ist das Haltepedal nicht aktiv, wohl aber der Pitchstick. (Beim Nord Stage 2 Revision A gibt es für Pitch und Sustain leicht abweichende Benennungen der Taster.) Das LEVEL des Lead-Sounds können wir getrost etwas zurücknehmen und auf -8,0dB stellen.
Im SLOT B wird auch zunächst das Piano deaktiviert, dann schalte ich den Synth an, begrenze ihn aber auf den mittleren Tastaturbereich. Dieser Synth soll ein treibendes Arpeggio-Pattern bilden. Ich schalte den ARPEGGIATOR ein, der mit SHIFT + MST CLK ebenfalls zur Master-Clock synchronisiert wird. Die RATE stelle ich auf 1/16, also Sechzehntelnoten für den Arpeggiator.
Auch an der Verstärkerhüllkurve wird gedreht: Attack und Release drehe ich ganz nach links (ATTACK 0,5ms / RELEASE 3,0ms).
Als Wellenform soll ein Sägezahn dienen, dessen Charakteristik mit dem kleinen Encoder auf „dtn“ gestellt wird, also detuned. Der SHAPE-Regler wandert nach ganz links auf -12. Auch am Filter wird wieder gedreht: Die RESONANCE beträgt 8,0, die Filterfrequenz (FREQ) liegt bei 1,0kHz. Der Arpeggiator-Synth soll ebenfalls etwas DELAY bekommen, selbstverständlich temposynchron. Hier sind die Settings: RATE / TEMPO 1/8D, AMOUNT 4,0 und FEEDBACK 2,0.
Als letztes belege ich das Control-Pedal mit der Filter-Frequency. Dazu wird das Pedal wieder in die Nullstellung gebracht, dann drücke ich bei MORPH ASSIGN auf CTRLPED und drehe die Filterfrequenz auf 7,0kHz. Nun kann man mit dem Fuß das Filter öffnen und schließen. Da der Pitchbend nur auf den Lead-Synth einwirken soll, nicht aber auf den Arpeggio-Sound, schalten wir die Bend-Funktion mit zweimaligem Druck auf SHIFT + PSTICK / SUSTPED aus. Die Sustain-Funktion bleibt bestehen.
Jetzt fehlt nur noch der Bass. Dafür nutze ich natürlich den bisher noch freien linken Tastaturbereich im SLOT B. Da kein Synth mehr verfügbar ist, behelfe ich mir mit einem Orgel-Bass. Der kann mit ein wenig Tweak sogar ordentlich Druck machen. Ich wähle also eine B3 an, weise sie mit SHIFT + KB ZONE SELECT dem unteren Tastaturbereich zu, ziehe die untersten drei Zugriegel (BSUB / SUB3 / FUND) ganz raus und füge noch etwas Percussion dazu (VOLUME SOFT + DECAY FAST). In der Amp-Simulation wird die Orgel mit dem DRIVE-Regler auf 6,0 etwas angezerrt und kräftig equalized (TREBLE -15dB / MID FREQ 999Hz +15dB / BASS +15dB). Das Level schrauben wir auf -5,0dB etwas runter.
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Bevor nun alle drei Sounds gleichzeitig genutzt werden können, muss man wieder SLOT A + SLOT B gleichzeitig drücken. Dann ergeben sich drei Tastaturbereiche, mit denen man simultan sehr unterschiedliche Klangspektren abdecken kann. Da das Sustainpedal lediglich auf das Arpeggio-Pattern wirkt, kann ich einen Akkord liegen lassen und mit dem Fuß halten, um beide Hände für den Bass und den Lead-Sound frei zu haben: