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Vocoder-Effekte richtig verwenden Workshop

Die elektronische Verfremdung von Stimmen durch Vocoder ist heute ein fester Bestandteil der Musikwelt, sowohl im populären als auch im experimentellen Bereich. Zeit, einen genaueren Blick darauf zu werfen: Wie funktionieren die verschiedenen Vokaleffekte eigentlich? Mit welchen Geräten und Plugins arbeiten die Profis und wie setzt man Vocoder-Effekte sinnvoll ein? Welche aktuellen Tipps und Trends gibt es in der Welt der Stimmeneffekte?

Vocoder-Effekte verwenden Workshop.
Vocoder-Effekte verwenden Workshop. (Quelle: Bonedo)

Im Mittelpunkt dieses Workshops steht der Vocoder, einer der speziellsten Vokaleffekte überhaupt. Er kann die menschliche Stimme so stark verfremden, dass sie plötzlich wie ein Synthesizer oder wie ein Roboter klingt. Und wenn man bedenkt, dass so ein Stimmensynthesizer nicht nur auf die Bearbeitung von Stimmen beschränkt ist, sondern im Prinzip mit jedem beliebigen Signal gefüttert werden kann, sind die Möglichkeiten schier unendlich. Welche Vocoder es gibt, wie sie funktionieren und wie man Vocoder-Effekte sinnvoll verwendet, erklären wir detailliert in unserem Workshop.

Inhalte
  1. Geschichte und Funktionsweise des Vocoders
  2. Was ist ein Vocoder?
  3. Worin unterscheidet sich der Vocoder vom Harmonizer?
  4. Wie funktioniert ein Vocoder?
  5. Wer hat Vocoder-Effekte verwendet?
  6. Hardware Vocoder-Effekte
  7. Vintage Hardware-Vocoder
  8. Software Vocoder-Effekte
  9. Hardware Vocoder-Effekte in der Praxis
  10. Software Vocoder-Effekte in der Praxis

Geschichte und Funktionsweise des Vocoders

Was ist ein Vocoder?

Der Begriff Vocoder setzt sich zusammen aus den Begriffen Voice und Encoder und war ursprünglich gar nicht als Effekt für Musik bestimmt. Die heutigen Vocoder-Effekte gehen tatsächlich auf eine Erfindung aus den 1920er Jahren zurück, bei der Sprachinformationen verschlüsselt und in ein kodiertes Analogsignal umgewandelt wurden. Die Empfänger konnten diese Signale dann entschlüsseln und beispielsweise geheime militärische Informationen entziffern. Den ersten Prototyp eines Vocoders hat 1936 Homer Dudley in den berühmten Bell Laboratories in New Jersey entwickelt. Dass Vocoder-Effekte mit der Zeit dann doch in ganz anderen Bereichen so populär eingesetzt wurden, kann man anhand der Musikgeschichte eindrucksvoll nachverfolgen. Spätestens seit den 70er Jahren sind Vocoder-Effekte aus der Popmusik nicht mehr wegzudenken.

Worin unterscheidet sich der Vocoder vom Harmonizer?

Das Grundprinzip der Vocoder-Effekte basiert auf einem Eingangssignal, welches durch den Vocoder analysiert wird und mit einem „Ersatzsignal“ repliziert und ersetzt wird. Typischerweise verwendet man einen Vocoder, um eine menschliche Stimme in eine synthetische Stimme zu verwandeln. Natürlich kann man aber auch jedes andere Signal über einen Vocoder verfremden. Anders als bei einem Harmonizer-Effekt, bei dem das Eingangssignal vervielfacht wird, greift der Vocoder-Effekt auf eine besonders raffinierte Klangsynthese zurück, für das man gleich zwei Signale benötigt.

Wie funktioniert ein Vocoder?

Das Eingangssignal (Modulator) wird hinsichtlich seiner Dynamik und Frequenzeigenschaften analysiert, um es anschließend auf ein Trägersignal (Carrier) zu übertragen. Das Carrier-Signal trägt und steuert dabei die grundsätzliche Klangfarbe und Tonhöhe – es ist das Signal, welches man später hört. Dieses Signal wird dann vom Modulator (eine externe Klangquelle, beispielsweise eine Stimme) moduliert und beeinflusst. Die Dynamik und Frequenzverteilung des Modulators beeinflussen also den Carrier.

Damit diese „Replikation“ des Signals gut funktioniert, teilen zahlreiche Bandpass-Filter das Modulator-Signal in möglichst viele Frequenzbänder auf. In den einzelnen Frequenzbändern arbeiten dann Envelope Follower, die den Lautstärkeverlauf des Signals in diesem Bereich analysieren und auf das entsprechende Frequenzband des Carriers („Träger“) übertragen. Der Vocoder-Effekt ahmt also gewissermaßen nach: je nach Modulation wird das synthetische Signal dann zum „Singen“ oder zum Beispiel auch zum „Trommeln“ gebracht.

Klangsynthese eines Synthesizers: Oszillatoren und Rauschgenerator

Das Carrier-Signal der Vocoder-Effekte wird vom Vocoder selbst erzeugt. Dabei stammt die Klangsynthese aus dem Synthesizer und orientiert sich an der Klangerzeugung der menschlichen Stimme. Unterschieden wird deshalb in stimmhaften und stimmlosen Klangkomponenten, die durch Oszillatoren für stimmhafte (Vokale), und einem Rauschgenerator für stimmlose Informationen (Konsonanten und Zischlaute) verwendet wird. Manche Vocoder-Effekte lassen außerdem auch Formant-Verschiebungen zu: dadurch klingt die synthetische Stimme dann beispielsweise männlicher oder weiblicher. Daneben gibt es auch Vocoder-Effekte, bei denen das Carrier-Signal extern eingespeist werden kann.

Wer hat Vocoder-Effekte verwendet?

In den 70er Jahren waren Vocoder-Effekte ein wichtiges Werkzeug für die Wegbereiter der elektronischen Musik (Kraftwerk, Jean-Michael Jarre). Auch in der Funk-Musik griff man häufig auf diesen Effekt zurück: Herbie Hancock, Earth Wind And Fire sowie Stevie Wonder gehören zu den prominentesten Künstlern, die Vocoder-Effekte in ihrer Musik verwendet haben. Ebenso typisch ist die Verwendung in Science-Fiction-Filmen: immer dann, wenn eine Roboterstimme gebraucht wurde. Mit den endlosen neuen Möglichkeiten der Digitaltechnik in den 80er Jahren gerieten Vocoder-Effekte dann zwischenzeitlich auch wieder in den Hintergrund.

Vocoder-Revival in den 90er Jahren

Erst gegen Ende der 90er erlebte der Vocoder-Effekt sein Comeback, als er von französischen Bands wie AIR oder Daft Punk als tragendes Klangelement in zahlreichen Songs integriert wurde. Als Korg kurz darauf den richtigen Riecher hatten und einen Vocoder in ihren Dauerbrenner MicroKorg integrierten, war das Comeback perfekt. Seitdem ist der Vocoder aus zeitgenössischen Elektro-, Dance- und Hip-Hop-Produktionen kaum mehr wegzudenken!

Tipp: Mehr zur Geschichte des Vocoders und anderer Sprachsynthesizer findet man auch in unserer Serie „Die Geschichte der elektronischen Musik“!

Hardware Vocoder-Effekte

Welche Hardware-Vocoder gibt es?

Bevor wir dazu kommen, wie man einen Vocoder in der Musik einsetzt, werfen wir zunächst einen Blick auf verschiedene Hardware Vocoder-Effekte, die derzeit auf dem Markt verfügbar sind.

Korg MicroKORG

Den Anfang macht der Korg MicroKORG, welcher bis heute zu den beliebtesten und kompaktesten Synthesizern/Vocoder-Effekten zählt.

Vocoder-Effekte: Korg MicroKorg
Korg MicroKorg. (Quelle: Bonedo)

Behringer VC340

Gleich zwei Seelen schlagen in dieser Brust, denn neben sehr schönen Vocoder-Effekten bietet der VC340 von Behringer auch String Ensemble Sounds, die stark an ein Solina String Ensemble erinnern.

Vocoder-Effekte: Behringer VC340
Behringer VC340. (Quelle: Bonedo)

Roland VT-4

Der Roland VT-4 ist ein Desktop-Effektgerät, welches speziell für Vocal-Effekte entwickelt wurde. Der integrierte Vocoder-Effekt gehört dabei zu den wichtigsten Effekten, aber auch Harmonizer-Effekte sind hier zu finden.

Vocoder-Effekte: Roland VT-4
Roland VT-4. (Quelle: Bonedo)

Moog Vocoder

Mit dem Moog Vocoder hat man eine echte Legende wieder zum Leben erweckt, denn der Moog Vocoder aus dem Jahre 1987 gehört zu den besonders authentischen Vocoder-Effekten.

Vocoder-Effekte: Moog Vocoder
Moog Vocoder. (Quelle: Thomann)

Boss VO-1 Vocoder

Es muss nicht immer ein Keyboard sein. Der Boss VO-1 bietet vielseitige Vocoder-Effekte, die sich neben klassischen Vocoder-Klängen auch ähnlich einer Talk-Box oder einem Chor verändern lassen.

Vocoder-Effekte: Boss VO-1 Vocoder
Boss VO-1 Vocoder. (Quelle: Thomann)

Electro Harmonix V256 Vocoder

Der V256 Vocoder-Effekt von Electro Harmonix sieht zwar etwas unscheinbar aus, gestattet aber sehr vielschichtige Klangkreationen, interessante Formant-Verschiebungen und eine gute Sprachverständlichkeit.

Vocoder-Effekte: Electro Harmonix V256 Vocoder
Electro Harmonix V256 Vocoder. (Quelle: Thomann)

Neben dem sehr erfolgreichen virtuell-analogen Korg microKORG mit integriertem Vocoder traten auch andere Hersteller mit ähnlich konzipierten Mini-Synthesizern inklusive Vocoder auf den Plan. So Novation mit dem Mininova, Roland mit dem JD-Xi oder auch AKAI mit dem mittlerweile eingestellten Miniak. Durch die große Verbreitung und Beliebtheit dieser Mini-Synthesizer ist der Vocoder-Effekt heute so verfügbar wie nie zuvor.

Vintage Hardware-Vocoder

Der Vintage-Gebrauchtmarkt bietet auch einige Vocoder-Effekte, die bereits Musikgeschichte geschrieben haben. Der Sennheiser VSM-201 beispielsweise war Ende der 70er Jahre für den charakteristischen synthetischen Gesangssound von Kraftwerk verantwortlich:

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Mehr Informationen
Sennheiser Vocoder VSM-201 – Original Demo Tape (Quelle: youTube)

Weitere wichtige Vorläufer der heutigen Vocoder-Effekte waren unter anderem der VP-330 und der SVC-350 von Roland. Gelegentlich findet man solche Vintage-Geräte auch auf dem Gebrauchtmarkt, allerdings sind sie dort eher selten und oft sehr teuer. Grund genug für einige Hersteller, ihre Hardware neu aufzulegen. So hat beispielsweise Roland im Rahmen seiner Boutique-Serie mit dem VP-03 eine preisgünstige digitale Nachbildung des bekannten VP-330 auf den Markt gebracht.

Die folgende Fotostrecke zeigt noch einmal alle Hardware-Vocoder-Effekte, die in den vorangegangenen Abschnitten erwähnt wurden.

Fotostrecke: 9 Bilder Der microKORG (hier der microKORG S) begründete den Trend zu Mini-Synthesizern mit Vocoder.

Software Vocoder-Effekte

Welche Software-Vocoder-Effekte gibt es?

Auch in der Software-Welt sind Vocoder-Effekte in vielen Varianten vertreten. Neben dedizierten Vocoder-Plugins sind Vocoder-Effekte teilweise auch Bestandteil einiger Vocal-Effect-Libraries – wie zum Beispiel beim iZotope Vocal Synth 2. Es gibt allerdings auch Plugins, die sich auf die reine Vocoder-Funktion spezialisiert haben. Wer seinen Geldbeutel schonen will, ohne auf Qualität zu verzichten, dem sei der beliebte TAL-Vocoder empfohlen. Auch einige gängige DAWs wie Logic (EVOC 20) und Ableton Live bieten hauseigene, intuitiv zu bedienende Vocoder-Plugins, die wir uns im praktischen Teil dieses Workshops genauer ansehen werden.

Tipp: Eine ziemlich vollständige Übersicht über verfügbare Software-Vocoder-Effekte findet man hier.

XILS Lab 201 Vocoder

Nils Lab hat sich der Emulation des wohl besten Hardware-Vocoders aller Zeiten gewidmet: dem Sennheiser VSM 201. Da das Original nur in sehr geringer Stückzahl produziert wurde, ist es heutzutage kaum noch auf dem Gebrauchtmarkt zu finden. Umso besser, dass es jetzt eine wirklich bemerkenswerte Software-Emulation davon gibt: Der XILS 201 ermöglicht großartige Vocoder-Effekte zu einem sehr erschwinglichen Preis.

XILS Lab 201 Vocoder
XILS Lab 201 Vocoder. Quelle: Thomann)

iZotope VocalSynth 2

Als Teil der VocalSynth 2 Library bietet iZotope auch einen eigenen Vocoder-Effekt, der sich wirklich hören lassen kann.

iZotope VocalSynth 2
iZotope VocalSynth 2. (Quelle: Thomann

TAL Vocoder (Freeware)

Wer einen kostenfreien Vocoder-Effekt sucht, für den ist der TAL-Vocoder genau richtig!

TAL Vocoder
TAL Vocoder. (Quelle: TAL)

Zynaptik Orange Vocoder IV

Der Orange Vocoder IV bietet weit mehr als ein reiner Vocoder-Effekt und verfügt neben zahlreichen Synthesizer-Sounds und Effekten über 24 verschiedene Vocoder-Algorithmen.

Zynaptik Orange Vocoder IV
Zynaptik Orange Vocoder IV. (Quelle: Bonedo)

Zynaptik Orange Vocoder IV auf thomann.de

Die folgende Fotostrecke zeigt noch einmal alle Software-Vocoder-Effekte, die in den vorangegangenen Abschnitten erwähnt wurden.

XILS Lab 201 Vocoder
Fotostrecke: 6 Bilder XILS Lab 201 Vocoder

Hardware Vocoder-Effekte in der Praxis

Wie setzt man einen Vocoder-Effekt ein?

Man kann die Tasten des Keyboards drücken, wie man will: Der Vocoder-Effekt funktioniert nur, wenn Carrier und Modulator gleichzeitig angesteuert werden. In der Praxis bedeutet das für einen klassischen Vocoder: Tastatur drücken und gleichzeitig ins Mikrofon sprechen! Liegt kein Modulatorsignal an, bleibt auch das Trägersignal stumm – eigentlich ganz einfach. Bei Sprache ist es besonders wichtig, möglichst nah ins Mikrofon zu sprechen und auf eine deutliche, sehr akzentuierte Sprache zu achten. Dann werden möglichst viele Frequenzbänder des Carriers angeregt, und nur dann klingt die synthetische Stimme besonders verständlich.

Das richtige Mikrofon für gut klingende Vocoder-Effekte nutzen

Einige Vocoder sind bereits mit einem im Lieferumfang enthaltenen Mikrofon ausgestattet, wie beispielsweise das berühmte Schwanenhals-Mikrofon des Korg Microkorg. Auch wenn es praktisch erscheint, ist es sehr empfehlenswert, in ein gutes dynamisches Mikrofon wie das Shure SM57 oder Shure SM58 zu investieren. Ein hochwertiges Mikrofon stellt sicher, dass möglichst viele Informationen über das Mikrofon aufgenommen und über den Vocoder-Effekt wiedergegeben werden.

Vocoder-Effekte mit dem Korg MicroKorg

Der Korg MicroKorg ist einer der erfolgreichsten mobilen Synthesizer und gleichzeitig der wohl beliebteste und am weitesten verbreitete Hardware-Vocoder auf dem Markt. Der kompakte Synthesizer bietet Vocoder-Effekte, die man wie eine normale Synthesizerstimme mit Filtern, Hüllkurven und Effekten barbeiten kann. Das Trägersignal kann dabei intern erzeugt oder extern eingespeist werden. Im folgenden Beispiel habe ich ein SM57 an den Korg Microkorg angeschlossen und zunächst nur den Oszillator, dann den Rauschgenerator und schließlich beide zusammen verwendet. Der Korg Microkorg bietet außerdem die Möglichkeit, den Vocoder-Effekt per Formant-Shift in 5 Stufen zu variieren. So klingt die Stimme wahlweise männlicher oder weiblicher.

Audio Samples
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Microkorg: Vocoder Oszillator Microkorg: Vocoder Noise Generator Microkorg: Vocoder Oszillator + Noise Generator MicroKorg: Vocoder Chords Microkorg: Format Shift

Externes Signal als Carrier verwenden

Am Eingang „AUDIO IN2“ kann man auch eine externe Klangquelle anschließen, die dann anstelle der internen Klänge als Carrier verwendet wird. Im Untermenü „Mixer“ stellt man mit dem Resonanz-Poti die Lautstärke des angeschlossenen Instruments ein. Das Trägersignal sollte dabei möglichst prägnant und höhenreich sein, damit es auf möglichst viele Frequenzen des Modulators gut anspricht. Ich habe das mal mit einer Gitarre ausprobiert.

Audio Samples
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Gitarre (Korg microKORG)

Externes Signal als Modulator verwenden

Über „AUDIO IN 1“ kann man zudem ein externes Signal als Modulator verwenden. Der klassische Fall ist hier die menschliche Stimme, aber auch mit kurzen Percussionsounds, Drumloops oder anderen Instrumenten erzielt man interessante Ergebnisse. Ein beliebter Vocoder-Effekt entsteht beispielsweise, wenn man einen flächigen Sound à la Synth Pad als Carrier mit einem rhythmischen Modulator wie einem Drum-Loop „rhythmisiert“.

Audio Samples
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MicroKorg: Voice Modulator MicroKorg: Percussion Modulator Roland VP-03: kompletter Mix als Modulator

Im kürzlich erschienenen Roland FP-E50 Digitalpiano befindet sich übrigens auch ein wirklich toller Vocoder-Effekt, der besonders detailreich klingt und eine gute Sprachverständlichkeit bietet.

Roland FP-E50 Test: Schrägansicht links
Roland FP-E50. (Quelle: Bonedo)
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Roland FP-E50: Vocoder-Effekt Roland FP-E50: Vocal Harmony

Software Vocoder-Effekte in der Praxis

XILS Lab 201 Vocoder-Effekt

Wenden wir uns nun dem XILS Lab 201 Vocoder-Effekt zu. Im Folgenden habe ich zunächst ein Signal mit einem Neumann TLM103 aufgenommen, um es dann in den virtuellen Vocoder zu schicken. Hier ist zunächst das stimmlose Signal durch den Rauschgenerator zu hören. Dann die stimmhaften Anteile des Vocoder-Effekts und schließlich beide Anteile zusammen. Der XILS-Vocoder verfügt zudem über ein Pitch-Tracking, das heißt, der Oszillator folgt meiner gesprochenen Stimm-Melodie. Dadurch klingt der Vocoder besonders lebendig!

Audio Samples
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XILS Lab 201: Stimme TLM103 (Modulator) XILS Lab 201: Unvoiced (Noise Generator) XILS Lab 201: Voiced (Oscillator) XILS Lab 201: Voiced + Unvoiced

Vocoder-Effekt aus Ableton Live einetzen

Der hauseigene Vocoder-Effekt von Ableton Live klingt nicht nur großartig, man kann ihn zudem auch praktisch in jede Projekt-Struktur integrieren. Dafür bietet er vielseitige Features wie Formant-Shifting oder auch verschiedene Carrier-Signale. Möchte man ein externes Signal als Carrier verwenden, kann man wählen, von welcher internen Audiospur dieses Signal kommen soll. Je nach Bedarf muss man also neben der Vocoder-Spur noch weitere Audiospuren anlegen. Das Modulatorsignal wird dann von dem Eingang bezogen, auf den die Vocoder-Spur geroutet ist. Dies kann je nach Routing und Anwendung ein externes Mikrofon oder auch interne Audioclips sein. Im folgenden Video-Tutorial zeige ich, wie man in Ableton Live im Handumdrehen einen Vocoder-Effekt erzeugt!

Hier noch einmal alle grundlegenden Schritte:

  1. Audiospur anlegen
  2. Vocoder-Effekt auf die Audiospur ziehen
  3. Input der Audiospur auswählen
  4. Gewünschtes Carrier-Signal wählen
  5. Spaß haben und Experimentieren

In anderen DAWs funktioniert es im Prinzip genauso. Die Unterschiede liegen hauptsächlich im Routing, also in der Art und Weise, wie die gewünschten Carrier- und Modulator-Signale zum Vocoder geschickt werden.

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von Tom Gatza

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Round Robin sagt:

#1 - 04.08.2023 um 19:31 Uhr

1

Workshop oder digitale Kaffeefahrt für elektronische Musik? Unter einem Workshop versteht man etwas anderes. In Wirklichkeit wird oberflächlich etwas zum Thema Vocoder erzählt (Wann und wer). Jedoch wie man einen Vocoder richtig einsetzt (Hardware / Software) und wie man das fertige Signal aufbereitet, fehlt gänzlich. Vielmehr findet man eine große Anzahl an Werbeanzeigen.

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