Als Kind wohnte Weihnachten noch ein ganz anderer Zauber inne. Bereits Wochen vorher wurde man von sämtlichen Verwandten gefragt, was man sich denn zum Fest wünscht. Entsprechend groß war zumeist die Vorfreude! Zugegeben: Diesen Luxus hat man als Erwachsener eher selten. In der Regel steht man nämlich schon seit vielen Jahren “auf der anderen Seite” und darf die Geschenke besorgen und bezahlen. Zumindest gefühlt kommt man dabei selbst nicht selten zu kurz. Heute wollen wir uns aber einmal bewusst zurück in die glückliche Position unserer Kindheit versetzen und uns eine persönliche Weihnachtswunschliste erstellen. Bei Wünschen geht es ja nicht unbedingt darum, was man dringend braucht, sondern was man eben einfach gerne hätte, um daran oder damit Spaß zu haben. Unser Bassredaktions-Mitarbeiter und Versuchskaninchen Thomas Meinlschmidt darf deshalb heute mal wieder Kind sein: Er hat zehn Bass-Equipmentwünsche sowie seine Beweggründe dafür für euch niedergeschrieben. Vielleicht ist ja für euch auch die eine oder andere Inspiration dabei?
- Cordial CSI 6 PP Andrew Gouche Kabel
- Peterson StroboClip HD
- LaBella „Deep Talking Bass“ 760FS Flatwound-Saiten
- Electro Harmonix Micro Q-Tron
- Origin Effects Cali76 Comp. Bass Compressor
- Fender Fullerton PBass Uke OWT
- Markbass Marcus Miller CMD 101 Micro 60
- Ampeg Venture V7
- Fender Vintera II 60s P-Bass
- Höfner H500/1 Artist Violin Bass
Cordial CSI 6 PP Andrew Gouche Kabel
Kabel gehören natürlich unbestritten in die Kategorie „brauchen“, aber natürlich besitze ich bereits nicht wenige in unterschiedlichen Längen. Mitunter wünsche ich mir aber bei einem Kabel einen aufregenderen Look als das altbekannte und mitunter etwas tirste Schwarz. Beim Thema „Farben“ gibt es mittlerweile zum Glück eine recht große Auswahl am Markt, die jedoch häufig in die Richtung „grell“ und „schrill“ geht. Für mich ist das schnell etwas zu viel des Guten!
Sehr schick und stilvoll finde ich hingegen das Cordial CSI 6 PP Andrew Gouche. Das elegante Purple dieses Klangleiters besitzt einen ganz besonderen Reiz und ist nicht umsonst Andrews Lieblingsfarbe.
Der innere Aufbau des Kabels prädestiniert es vor allem für die Übertragung von tiefen Frequenzen. Ganz einfach gesagt: Das Kabel sieht sexy aus, klingt gut – und ein großartiger Bassist ist auf der Verpackung. Diese Mischung spricht mich auf jeden Fall an! Und: Im Vergleich zu manch anderen Kandidaten bleibt das Cordial CSI 6 PP Andrew Gouche mit einem Ladenpreis von derzeit 35,- Euro auch preislich durchaus im Rahmen. Was will man mehr? Unter den Baum damit!
Peterson StroboClip HD
An Weihnachten kann bekanntlich die gute Stimmung unter dem Baum auch schnell mal sinken. Damit dies nicht auch noch bei meinen Instrumenten passiert, ist ein gutes Stimmgerät unbedingt zu empfehlen. Sehr praktisch sind so genannte Clip-Tuner, die man ganz einfach an der Kopfplatte seines Basses befestigt.
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Einige der besten Ergebnisse liefern Stimmgeräte der Marke Peterson. Die Produkte schnitten anhand einer Referenz-Software im Vergleich zu einigen anderen Anbietern sehr gut ab. Diese Top-Qualität hat allerdings leider auch ihren Preis: Satte 60,- Euro für einen Clip-On-Tuner sind nicht gerade ein Pappenstiel! Daher setze ich ihn heute lieber auf meine Wunschliste und hoffe, dass sich jemand erbarmen möge und mir das Teilchen unter den Baum legt.
LaBella „Deep Talking Bass“ 760FS Flatwound-Saiten
Um die 50,- Euro sind für ein Geschenk für eine nahestehende Person meist noch im vertretbaren Rahmen. Wie praktisch, denn in diesem Bereich fallen definitiv Saiten für E-Bass! Ich bin gerade dabei, mir einen meiner P-Style-Bässe zu einem Instrument mit authentischem Vintage-Basssound umzubauen. Daher freue ich mich natürlich sehr über ein Set Flatwound-Basssaiten zu Weihnachten!
Die Saitenwicklung aus einem flachen Draht liefert deutlich weniger Höhen im Klangbild und reduziert die Rutschgeräusche bei Lagenwechseln – sie sind also wie gemacht für waschechte Vintage-Sounds! Eines meiner ganz großen Vorbilder ist der Motown-Bassist James Jamerson, und der spielte bekanntlich LaBella-Saiten. Folglich fällt auch meine Wahl auf die LaBella „Deep Talking Bass“ 760FS Flatwound-Saiten, was aber – ich gebe es gerne zu – eine reine Bauch-Entscheidung ist und nicht auf Vergleichen mit anderen Marken beruht. (Einen solchen Direktvergleich findest du hier!)
Electro Harmonix Micro Q-Tron
Einen Envelope Filter für Bass braucht man in der musikalischen Praxis für gewöhnlich nicht unglaublich dringend. Unglaublichen Spaß macht dieser Effekt aber trotzdem! Perfekt passt ein Envelope Filter natürlich zu allem, was das Label „Funk“ trägt.
Ich persönlich besitze zwar bereits einen hochwertigen Envelope Filter. Aber immer, wenn ich den EHX Micro Q-Tron höre, gefällt er mir in Sachen Musikalität und Dynamik am besten. Dabei kann das Pedal eigentlich relativ wenig – das dafür jedoch umso besser und mit einem enorm hohen Spaßfaktor!
Aus Vernunft würde ich mir den Electro Harmonix Micro Q-Tron nicht selbst noch als Zweitgerät zulegen, aber auf meiner geheimen Wunschliste steht er aufgrund seines großartigen Sounds schon seit langer Zeit. Und: Im Vergleich zu anderen Bass-Effekten kann man das gute Teil mit derzeit 109,- Euro Ladenpreis sogar noch als vergleichsweise preiswert bezeichnen. Da müsste sich doch jemand finden lassen, der mir den EHX Micro Q-Tron unter den Baum legt, oder?
Origin Effects Cali76 Comp. Bass Compressor
Da wir gerade bei Effekten sind: Der wohl nützlichste und beliebteste Bass-Effekt ist der Kompressor. Er glättet ungewünschte Pegelspitzen und unterstützt einen – richtige Anwendung vorausgesetzt – bei einem kompakt-druckvollen Sound. Eine absolute Legende beim Thema Kompressor im Zusammenspiel mit Bass ist der Universal Audio 1176. Seit den 60er-Jahren bildet dieses Gerät quasi den Industriestandard für die Komprimierung von Bass bzw. Bassdrum und Snare.
Die britische Firma Origin Effects bietet schon seit einiger Zeit einen Klon des berühmten 1176 in praktischer Pedalform an. Für gewöhnlich geht es nicht gut, wenn man ein renommiertes Studiogerät mit entsprechendem Betriebsstrom in ein kleines Pedal packt, welches von einer 9V-Batterie gespeist wird. Der Cali76 von Origin Effects überzeugt jedoch auf ganzer Linie! Er muss also unbedingt mit auf meine Bass-Wunschliste zu Weihnachten, auch wenn er für ein Pedal gegenwärtig mit 349,- Euro Ladenpreis durchaus in der oberen Liga mitspielt.
Fender Fullerton PBass Uke OWT
Eine Bassukulele gehört zweifellos in die Kategorie „Spaß“. Zudem ist so ein Instrument immer ein echter Hingucker, ob auf einer Party oder auf der Bühne. Erst seit wenigen Wochen gibt es vom Branchen-Primus Fender eine Ukulele in Form eines Precision-Basses inklusive einer klassisch anmutenden „Sunburst“- oder „Olympic White“-Lackierung.
Als ich diese Bassukulele zum ersten Mal sah, war sie sofort auf meiner persönlichen Bass-Wunschliste zu Weihnachten. Eine Ukulele als Mini-P-Bass? Wie cool ist das denn bitte? Bitte, lieber Weihnachtsmann, bitte!!!
Markbass Marcus Miller CMD 101 Micro 60
Berufsbedingt besitze ich natürlich bereits einige leistungsstarke Bassverstärker sowie mehrere Boxen. Was mir aber fehlt und was ich mir wirklich wünsche, ist noch ein richtig kompakter Basscombo für mein Wohnzimmer. Ab und zu abends vor dem Fernseher noch etwas rumnudeln oder sogar noch eine Stunde konzentriert üben – das wäre was! Das Angebot nach Feierabend muss aber unbedingt niederschwellig sein. Instrument und Verstärker sollten also nicht erst angeschleppt werden müssen, denn das wäre vergleichbar mit einer Fahrt zum Fitness Center, die man z. B. bei schlechtem Wetter gerne doch allzu schnell sein lässt!
Für einen schlecht klingenden 15 Watt starken Übe-Combo bin ich aber zu alt, und außerdem wäre es schön, wenn auch noch der ein oder andere Zweck erfüllt wird. So sollte der Basscombo neben kompakten Maßen schon einen richtig ordentlichen Sound haben und auch laut genug sein, um auch mal eine Akustik-Session zu überstehen.
Ein perfekter und zugleich mit einem Ladenpreis von zurzeit 479,- Euro noch vergleichsweise bezahlbarer Kandidat scheint mir der Markbass Marcus Miller CMD 101 Micro 60 Basscombo mit seiner analogen 60 Watt Endstufe und seinem Zehner-Lautsprecher zu sein. Also ganz dringend ab auf die basslastige Weihnachts-Wunschliste damit!
Ampeg Venture V7
Kurz nach seinem Erscheinen besorgte ich mir den Ampeg SGT-DI Preamp. Ich war auf Anhieb begeistert und nutze ihn seither wirklich täglich und ausgiebig. Mittlerweile gibt es von Ampeg diesen Preamp kombiniert mit einer modernen Class-D-Endstufe als kompaktes Topteil. Aufgrund meiner positiven Erfahrungen mit der Ampeg SGT-DI muss ich den Ampeg Venture V7 natürlich „unbedingt” haben!
Die neuen Bass-Topteile aus dem Hause Ampeg kommen übrigens in drei Leitungsklassen und hören auf die Namen Venture V3, Venture V7 und Venture V12. Der V7 mit 700 Watt an 4 Ohm sollte eigentlich ausreichen und ist daher hier der Kandidat für meine Wunschliste. Zudem ist er mit derzeit 829,- Euro Ladenpreis nahezu 300,- Euro günstiger als der große V12. Man will ja schließlich den Geldbeutel der Verwandtschaft auch zu Weihnachten nicht überstrapazieren …
Fender Vintera II 60s P-Bass
Die neuen Fender Vintera II-Serie finde ich ausgesprochen gelungen und verliebte mich spontan in einen 50’s Precision Bass mit dem neuen coolen Desert Sand Finish. Dieser folgte mir vor einiger Zeit auch gleich nach Hause und fühlt sich seither bei mir richtig wohl. Ca. 1.100,- Euro sind für einen originalen Fender mit tollem Vintage-Look, -Feel und -Sound ist im Vergleich zu den USA-Modellen meines Erachtens ein verhältnismäßig fairer Preis. Zudem finde ich die Vintera oder Player Plus Serie immer irgendwie charmanter und teilweise besser verarbeitet als die großen Brüder aus den USA.
Seit dem Kauf meines 50’s Precision-Basses spukt natürlich der Wunsch nach dem Pendant aus den 60er-Jahren in meinem Kopf herum: der Fender Vintera II 60s P-Bass! Falls das hier jemand liest: Bitte in Olympic White kaufen und einfach bei Meinlschmidts kurz vor Weihnachten unter den schon bereitstehenden Baum legen – danke!
Höfner H500/1 Artist Violin Bass
Ein Bass-Wunsch zu Weihnachten, der in geradezu unverschämter Weise über die Stränge schlägt, darf natürlich nicht fehlen. Als Bassist und echter Beatles-Fan liegt es natürlich auf der Hand, dass ich schon lange gerne einen echten Höfner H500/1 mein Eigen nennen würde. Die Modelle aus Deutschland lagen jedoch stets über meiner Gehaltsklasse, und die aus Fernost üben auf mich trotz sehr guter Qualität leider keinen Reiz aus.
Seit einiger Zeit gibt es aber den Höfner H500/1 Artist Violin Bass: Dieser trägt stolz das Label „Made In Germany“ und ist mit einem Ladenpreis von ca. 1800,- Euro in Anbetracht der Qualität und des mitschwingenden Hauchs der Musikgeschichte ein durchaus fairer Deal. Also, falls mich jemand so richtig doll lieb hat und zufällig noch etwas Kleingeld übrig hat: Der Höfner H500/1 Artist Violin Bass wäre definitiv mein Wunsch, damit ich frank und frei die coolen Basslines von Paul McCartney intonieren kann!
Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern des bonedo-Bassbereiches viele tolle Geschenke unter dem Weihnachtsbaum! Habt eine gute Zeit im Kreise eurer Lieben – frohe (Bass-)Weihnachten!
Thomas Meinlschmidt