XLN Audio ADPak Metal und MIDIPak Diabolic Test

Nachdem wir in den letzten Wochen bereits das ADPak Indie und die ADPaks Modern Jazz Brushes und Sticks getestet haben, wollen wir uns diesmal einer ADPak Erweiterung widmen, die den Mitglieder der IG Metal auf den Leib geschmiedet wurde – dem „ADPak Metal“. 
Und damit sichergestellt ist, dass auch die Grooves stimmen, haben wir uns gleich noch das passendes MIDIPak, namens „Diabolic“, besorgt. Also anschnallen und ab dafür.

DETAILS

Grundsätzliches zu Addictive Drums
Um Missverständnisse zu vermeiden, möchte ich noch einmal deutlich darauf hinweisen, dass sämtliche ADPaks von XLN Audio – also auch die hier getesteten – nicht „Stand-Alone“ funktionieren, also das Hauptprogramm Addictive Drums benötigen. Wer das Programm noch nicht kennt, sollte sich vorher unbedingt den Test des Hauptprogrammsanschauen. 

ADPak_Boxshot

ADPak Metal
Um den knallharten Sound dieses ADPaks zu schmieden, haben sich die Macher von Addictive Drums dazu entschlossen diesmal auf namhafte, externe Fachkräfte zurückzugreifen, anstatt wie üblich, heimische, sprich schwedische Studios und Engineers zu bemühen.
Der Mann, der dem ADPak Metal seinen Sound-Stempel aufgedrückt hat, heißt Ross Robinson und zeichnet sich unter anderem für Produktionen von Korn, Slipknot, Sepultura, Limp Bizkit und vielen vielen weiteren Metal-Acts verantwortlich. Als weitere Vollmetallgeschosse wurden Engineer Steve Evetts von Sepultura und Drummer Jeff Freidl (Ashes Divide, Puscifer) dazu gebeten. In Sachen Hardware kam ein großes Ludwig Classic Maple Set, bestückt mit einer Gretsch Snare und einer ganzen Zildjian-Becken-Armada zum Einsatz. Außerdem sind zusätzliche Trigger-Sounds im Angebot.

adpak-metal-screenshot

Wer es ganz genau wissen will, der möge diese Liste studieren:

  • Kick: Ludwig Classic Maple 22×18”
  • Snare: Gretsch Hammered Chrome over Brass 14×5”
  • Toms: Ludwig Classic Maple 10×8″, 12×8″, 13×9″, 16×16″, 18×16″
  • HiHat: Zildjian New Beat HiHat 15″
  • Ride: Zildjian A Custom Medium Ride 24″
  • Crash: Zildjian K Crash Ride 20″
  • Crash: Zildjian K Dark Crash 19″
  • Crash: Zildjian A Custom Rezo Crash 20″
  • Crash: Zildjian Hybrid Crash 17″
  • Splash: Zildjian K Custom Hybrid Splash 9″
  • Splash: Sabian AAX Ozone Splash 10″
  • China: Zildjian A Custom China 18″
  • China: Zildjian K Custom Hybrid China 19″
  • Xtra: Trigger Sounds

Eine definitive Besonderheit des Paks sind die Trigger-Sounds für Kickdrum und Snare: Gerade bei aktuellen Metal-Produktionen sind Trigger ja absolut angesagt, um den Sound des Drumkits noch druckvoller zu gestalten. Wie sich das auf die Performance von Addictive Drums auswirkt, werden wir im Praxisteil noch genauer untersuchen.
Diabolic MIDIPak
Mit von der Partie bei diesem Test ist auch das „Diabolic MIDIPak“, welches ausschließlich online erhältlich ist. Daniel Erlandsson, ein weiterer Spezialist in Sachen Metal, der bereits für Arch Enemy, In Flames und Eucharist die Stöcker schwang, hat für XLN Audio über 300 Metal-Grooves und Fills als MIDI-Files live eingespielt. Unter den Files sind straighte Metal-Grooves, etwas virtuoser daherkommende Master Metal-Grooves, sowie einige Tom- und 6/8tel Grooves und jede Menge Fills in unterschiedlichen Längen und Tempi.

ADPak_MIDIPak_Boxshot

PRAXIS

Die Installation der beiden Erweiterungen läuft gewohnt problemlos und unkompliziert, was übrigens auch für Addictive Drums im Allgemeinen gilt: Von der Installation, über die Suchmasken bis hin zu den den Einzelkomponenten, Presets und ausgefuchsten Bearbeitungsmöglichkeiten – alles ist sehr benutzerfreundlich aufgebaut und intuitiv zu bedienen. 
Das GUI (Graphical User Interface) von Addictive Drums bietet insgesamt 12 Einzelkomponenten Platz. Jedes Instrument hat seinen festen Ort, was praktisch ist, wenn man zwischendurch andere Drumsets ausprobieren möchte. Im Falle des Metal ADPaks ergibt sich dadurch allerdings der kleine Nachteil, dass man nicht das komplette 18-teilige Set in einer Instanz öffnen kann. 
Die hohe Anzahl an Instrumenten kommt vor allem durch die große Auswahl an Becken zustande. Neben der obligatorischen HiHat stehen ein Ride-, vier Crash-, zwei China- und zwei Splashbecken zur Auswahl. Von diesen neun Becken können allerdings nur jeweils vier in einem Set bzw. in einer Instanz geöffnet werden, da sich das GUI nicht um weitere Instrumenten-Slots erweitern lässt. Wem also vier Becken nicht genug sind, oder wer die fünfte Tom auch noch mit einbauen will, der muss wohl oder übel noch eine zweite Addictive Drum Instanz öffnen. 
Diese Einschränkung ist allerdings nicht allzu dramatisch, da Addictive Drums, im Gegensatz zu einigen seiner virtuellen Kollegen, kein allzu großer Ressourcen- Verschwender ist. 
Die Klangmöglichkeiten der eingebauten Effekte von Addictive Drums kann man auch bei diesem ADPak wieder wunderbar an Hand der Presets bewundern: 35 Stück an der Zahl sind es, und wie einige dieser Presets klingen, zeige ich in diesem einem kleinen Video.

MIDIPak Diabolic
Die Beats für das Video und auch für alle folgenden Videos und Audiobeispiele habe ich dem MIDIPak Diabolic entnommen. Da die MIDI-Files, die das Addictive Drums Hauptprogramm mitliefert, in Sachen „Metal-Styles“ eher spärlich bestückt sind, kann es sich für Anwender ohne „Metaldrummerskills“ durchaus lohnen, sich ein paar vorbereitete Grooves dazuzukaufen. Neben dem Diabolic MIDIPak bietet XLN-Audio übrigens noch das MIDIPak Metalsongs an, welches aber nicht Teil dieses Testberichts ist. 

Die insgesamt über 300 MIDI-Files des Diabolic MIDIPaks unterteilen sich in 15 „Metal-Grooves“ mit jeweils vier bis fünf Varianten, 20 „Master Metal-Grooves“ mit Songvarianten wie Chorus, Verse und Middle8, sowie fünf „Metal Tom-Grooves“ und fünf „Metal 6/8 Grooves“, beide jeweils auch in fünf Varianten vorhanden. 

Zusätzlich zu den Grooves stehen noch 60 knallharte Fills bereit. Dass man die verschiedenen Fills und Grooves sehr gut miteinander kombinieren kann, zeigt das nächste Audiobeispiel in dem „Master Metal Groove 016“ auf „Metal Groove Open HH“ und verschiedene „Master Metal Fills“ trifft. Was die Presets angeht, so habe ich mich gleich für das Allererste entschieden – das „Big Kit“.

Audio Samples
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Song – ohne Gitarren Song – mit Gitarren

Trigger
Normalerweise ist das Xtra-Instrument bei den AD Drumkits mit Instrumenten aus der Percussion-Abteilung, wie etwa Cowbell oder Tamburin belegt. Im Falle des Metal-Sets werden an dieser Stelle vier verschiedene Trigger-Sounds feilgeboten. Trigger werden eingesetzt, um Drum-Signale via MIDI mit weiteren Sounds zu ergänzen oder sie komplett zu ersetzen. Bei vielen aktuellen Metal-Produktionen werden insbesondere Kickdrum und Snare über Trigger mit synthetischen Sounds “angedickt”. Die Drums kommen dann im besten Falle mit klarerem Attack und kantiger Durchsetzungsfähigkeit daher.

Etwas schade finde ich allerdings, dass es nicht vorgesehen ist, die verschiedenen Trigger-Sounds in der GUI direkt den einzelnen Instrumenten zuzuweisen. Um die Trigger-Sounds zu aktivieren, muss man im jeweiligen Host die entsprechenden MIDI-Events (beispielsweise die der Kickdrum) kopieren und dort ablegen, wo sich der gewünschte Trigger-Sound befindet. Das ist schon ein wenig unpraktisch.

Wie die Sounds einzeln und im Zusammenhang klingen, lässt sich am besten in einem Filmchen demonstrieren.

Um zu testen, ob die Trigger-Sounds dem Drum-Sound dabei helfen können, sich durch eine Gitarrenwand zu schieben, habe ich gleich mal ein paar Gitarren dazu aufgenommen. Dabei habe ich in keiner Spur einen EQ oder Compressor aktiviert, lediglich auf der Summe ist ein softer Limiter insertiert, um eventuelle Clippings zu vermeiden. Groove-mäßig habe ich in den 6/8 Beats des Diabolic MIDIPaks gestöbert.

Audio Samples
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6/8 Extreme Kit – mit Trigger 6/8 Extreme Kit – ohne Trigger 6/8 Extreme Kit – mit Trigger (Drums Only) 6/8 Extreme Kit – ohne Trigger (Drums Only)

FAZIT

Die Rechnung von XLN-Audio, auf externe Spezialisten aus dem fernen L.A. zurückzugreifen, ist aufgegangen: Ross Robinson und seine Kollegen haben einen druckvollen, modernen Metal-Drumsound eingefangen, und XLN-Audio hat wie gewohnt dafür gesorgt, dass dieser sich in Addictive Drums Manier intuitiv abrufen lässt. Die zusätzlichen Trigger-Sounds können den Drumparts das letzte Quäntchen Druck verleihen. Aber auch das MIDIPak Diabolic überzeugt: Es bietet über 300 live eingespielte Grooves und Fills, die es auch Nicht-Schlagzeugern ermöglichen, authentisches Metal-Drumming in Ihren Produktionen unterzubringen. Das Preis/Leistungs-Verhältnis ist bei beiden Produkten mehr als stimmig.

Pro:
  • Sehr guter genretypischer Sound
  • Viele Einzelkomponenten
  • Attack-verstärkende Triggersounds
  • Viele gute Presets
  • Einfache Bedienung
  • Läuft stabil
Contra:
  • Beschränkung auf zwölf Instrumente in einer Instanz
  • (Keine Stand-alone Version)
ADPak_Boxshot
Features:
  • ADPak Metal:
  • 17 Schlagzeug Komponenten + Trigger Sounds
  • 35 Presets
  • MIDIPak Diabolic:
  • +300 Grooves und Fills als MIDI-Files
  • Voraussetzung: Addictive Drums
  • Format: VST, AU und RTAS
  • Systemanforderung: Mac: OS X 10.4, G5 oder Intel-Mac, 1GB RAM; PC: Windows XP, 2 GHz P4, 1GB RAM
Preis:
  • ADPak Metal : 59 Euro
  • MIDIPak Diabolic : 19 Euro
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Sehr guter genretypischer Sound
  • Viele Einzelkomponenten
  • Attack-verstärkende Triggersounds
  • Viele gute Presets
  • Einfache Bedienung
  • Läuft stabil
Contra
  • Beschränkung auf zwölf Instrumente in einer Instanz
  • (Keine Stand-alone Version)
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XLN Audio ADPak Metal und MIDIPak Diabolic Test
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